Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 3. Hauptstück von der Aber das Angesicht des Menschen änder[t]sich so unendlich/ daß unter etlichen Millionen Menschen nicht zwey werden gefunden wer- den/ die einander dißfalls rechtschaffen gleichen. 9. Dieses ist etwas. Aber vielleicht ist es 10. Aber der Mensch gehet auffgerich- 11. Last uns demnach das Uhrwerck des 12. Aber
Das 3. Hauptſtuͤck von der Aber das Angeſicht des Menſchen aͤnder[t]ſich ſo unendlich/ daß unter etlichen Millionen Menſchen nicht zwey werden gefunden wer- den/ die einander dißfalls rechtſchaffen gleichen. 9. Dieſes iſt etwas. Aber vielleicht iſt es 10. Aber der Menſch gehet auffgerich- 11. Laſt uns demnach das Uhrwerck des 12. Aber
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Das 3. Hauptſtuͤck von der
Aber das Angeſicht des Menſchen aͤndert
ſich ſo unendlich/ daß unter etlichen Millionen
Menſchen nicht zwey werden gefunden wer-
den/ die einander dißfalls rechtſchaffen gleichen.
9. Dieſes iſt etwas. Aber vielleicht iſt es
deßhalben geſchehen/ damit ein Menſch/ der
mehrentheils an denen uͤbrigen Theilen des Lei-
bes bekleidet iſt/ von dem andern koͤnne ent-
ſchieden werden/ und die Thiere haben andere
Kennzeichen an ihren Leibern. So bleibt
auch ein Hund eine Beſtie/ wenn gleich zum
Exempel alle Hunde an denen Koͤpffen anders
gebildet waͤren/ der Sirenen anitzo zugeſchwei-
gen.
10. Aber der Menſch gehet auffgerich-
tet/ und die Thiere ſehen auff die Erde. Aber
thut der Menſch dieſes von Natur oder aus
Gewohnheit? und kan man Thiere/ als Hun-
de und Affen nicht auch angewoͤhnen/ daß ſie
auffgerichts einhergehen?
11. Laſt uns demnach das Uhrwerck des
Leibes der Menſchen und Thiere/ gleichſam
zergliedern/ und innwendig hinein ſchauen.
Denn die euſerliche Geſtalt wird es alleine
nicht thun/ indem alle Beſtien/ ſo viel dieſe be-
trifft/ gleichfalls von einander entſchieden ſind.
12. Aber
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