Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Vernunfft-Lehre insonderheit. Stücken der Gelahrheit nützen könte/ denndas ist kein Werckzeug/ daß ich nicht zu was anders gebrauchen kan. 10. Also soll nun die Vernunfft-Lehre 11. Die Warheit ist der Zweck der Ver- 12. Es hat aber die Vernunfft-Lehre zu ih- 13. Und würde also den Namen der Ver- reit
Vernunfft-Lehre inſonderheit. Stuͤcken der Gelahrheit nuͤtzen koͤnte/ denndas iſt kein Werckzeug/ daß ich nicht zu was anders gebrauchen kan. 10. Alſo ſoll nun die Vernunfft-Lehre 11. Die Warheit iſt der Zweck der Ver- 12. Es hat aber die Vernunfft-Lehre zu ih- 13. Und wuͤrde alſo den Namen der Ver- reit
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Vernunfft-Lehre inſonderheit.
Stuͤcken der Gelahrheit nuͤtzen koͤnte/ denn
das iſt kein Werckzeug/ daß ich nicht zu was
anders gebrauchen kan.
10. Alſo ſoll nun die Vernunfft-Lehre
Haupt-Regeln geben die Warheit zu erken-
nen/ die uͤberall genutzt werden koͤnnen. Aber
die Applicirung dieſer Regeln zu dieſen oder
jenen Stuͤcke der Gelahrheit uͤberlaͤſſt die
Vernunfft-Lehre andern Diſciplinen.
11. Die Warheit iſt der Zweck der Ver-
nunfft-Lehre. Und ſolchergeſtalt iſt ſie
von der Grammatic und von der Rede-Kunſt
entſchieden/ weil jene nur anweiſet/ wie man
ſeine Gedancken ohne Anſehung auf die War-
heit durch die Rede an den Tag geben ſolte/ die-
ſe aber/ wie man durch eine zierliche Rede an-
dere Leute zu etwas/ es ſey nun wahr oder
nicht/ bereden ſolle.
12. Es hat aber die Vernunfft-Lehre zu ih-
rem fuͤrnehmſten Zweck die Erkaͤntnuͤß der
Warheit/ weil dahin alle Theile der Ver-
nunfft-Lehre/ jedoch auf unterſchiedene Wei-
ſe/ zielen.
13. Und wuͤrde alſo den Namen der Ver-
nunfft-Lehre mit nichten meritiren/ wenn ſie
den Menſchen nur lehrete/ wie er die allbe-
reit
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