Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].Das 3. H. Von der Geschickligkeit cher Dinge/ die keinen Nutzen haben;Denn du solst dich der Auslegung bedienen zur Weißheit dadurch zugelangen/ und alle Weiß- heit/ wie wir zu Anfangs der Vernunfft-Lehre praesupponiret/ sol zum allgemeinen Nutzen des menschlichen Geschlechts gerichtet seyn. 160. Aber du must dich auch hier die Exem- Das
Das 3. H. Von der Geſchickligkeit cher Dinge/ die keinen Nutzen haben;Denn du ſolſt dich der Auslegung bedienen zur Weißheit dadurch zugelangen/ und alle Weiß- heit/ wie wir zu Anfangs der Vernunfft-Lehre præſupponiret/ ſol zum allgemeinen Nutzen des menſchlichen Geſchlechts gerichtet ſeyn. 160. Aber du muſt dich auch hier die Exem- Das
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Das 3. H. Von der Geſchickligkeit
cher Dinge/ die keinen Nutzen haben;
Denn du ſolſt dich der Auslegung bedienen zur
Weißheit dadurch zugelangen/ und alle Weiß-
heit/ wie wir zu Anfangs der Vernunfft-Lehre
præſupponiret/ ſol zum allgemeinen Nutzen des
menſchlichen Geſchlechts gerichtet ſeyn.
160. Aber du muſt dich auch hier die Exem-
pel gelehrter Leute nicht verfuͤhren laſſen.
Denn es iſt noch allzubekandt/ daß wenn z. e.
ein alter Stein aus einem alten Winckel her-
vor geſucht wird/ auff dem ein ſchlaffender Kna-
be auff einen Loͤwen liegt u. ſ. w. und die Worte
O. V. A. R. N. M. darumb eingehauen ſind/ daß
wohl gelehrte Leute von der Bedeutung deſſel-
ben gantze Buͤcher ſchreiben/ und auff einander
eyffrig ſind: Gleich ob mit dieſer Curioſitaͤt
der klugen und geſcheiden Welt das geringſte
gedienet waͤre/ und nicht bey dieſer Bewandniß
mit ja ſo groſſer Wahrſcheinligkeit koͤnte geſagt
werden/ daß obbeſagte Worte nichts anders als
dieſes bedeuteten: Otioſas Vanitates Autorum
Ridet Numen Maximum. Oder wenn man
die Worte zuruͤcke leſen wolte: Maximum
Numen Ridendas Autorum Vanitates Odit.
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