Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.Das 12. H. von der Vermischung 1. ES sind nach derer/ die von denen Far- glei-
Das 12. H. von der Vermiſchung 1. ES ſind nach derer/ die von denen Far- glei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0320" n="308"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das 12. H. von der Vermiſchung</hi> </fw><lb/> <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi>S ſind nach derer/ die von denen Far-<lb/> ben geſchrieben haben/ ihrer Meinung<lb/><hi rendition="#fr">fuͤnff Haupt-Farben/</hi> aus derer Mi-<lb/> ſchung andere Farben/ und aus dieſer ihrer Mi-<lb/> ſchung wieder andere unzehlige entſtehen/ die<lb/> ein jeder guter Mahler wohl verſtehen und <hi rendition="#aq">ac-<lb/> curat</hi> von einander entſcheiden muß. Hierbey<lb/> aber iſt es nicht noͤthig/ daß man ihm in der Un-<lb/> terweiſung alle <hi rendition="#aq">mixtur</hi>en zeige/ ſondern es iſt<lb/> genug/ daß er erſtlich die fuͤnff Haupt-Farben/<lb/><hi rendition="#fr">weiß/ gelb/ roth/ blau und ſchwartz/</hi> wohl<lb/> begreiffe/ hernach aber erkenne/ wie aus deren<lb/> unterſchiedenen <hi rendition="#aq">mixtur</hi> <hi rendition="#fr">weißlich/ Fleiſch-Far-<lb/> be/ grau/ dunckelgrau/ braun/ dunckel-<lb/> braun/ dunckelroth/ dunckelblau/ gruͤn/<lb/> Gold-gelb/ Purpur-Farbe</hi> entſtehe; Jm<lb/> uͤbrigen aber durch eigenes Nachdencken und<lb/> Proben erfinde/ was aus der Miſchung dieſer<lb/> 15. Farben untereinander/ und ſo weiter/ fuͤr<lb/> Farben entſtehen; auch dabey wohl beobachte/<lb/> daß aus zweyer Farben unterſchiedener Mi-<lb/> ſchung/ nach <hi rendition="#aq">proportion</hi> der <hi rendition="#aq">mixtur</hi> auch un-<lb/> terſchiedene Farben entſtehen koͤnnen/ (als z. e.<lb/> aus weiß und ſchwartz/ unterſchiedene Arten von<lb/><hi rendition="#fr">grau</hi> und <hi rendition="#fr">braun/</hi> nachdem mehr weiß oder mehr<lb/> ſchwartz in der <hi rendition="#aq">mixtur</hi> gebraucht worden/ in-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">glei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [308/0320]
Das 12. H. von der Vermiſchung
1.
ES ſind nach derer/ die von denen Far-
ben geſchrieben haben/ ihrer Meinung
fuͤnff Haupt-Farben/ aus derer Mi-
ſchung andere Farben/ und aus dieſer ihrer Mi-
ſchung wieder andere unzehlige entſtehen/ die
ein jeder guter Mahler wohl verſtehen und ac-
curat von einander entſcheiden muß. Hierbey
aber iſt es nicht noͤthig/ daß man ihm in der Un-
terweiſung alle mixturen zeige/ ſondern es iſt
genug/ daß er erſtlich die fuͤnff Haupt-Farben/
weiß/ gelb/ roth/ blau und ſchwartz/ wohl
begreiffe/ hernach aber erkenne/ wie aus deren
unterſchiedenen mixtur weißlich/ Fleiſch-Far-
be/ grau/ dunckelgrau/ braun/ dunckel-
braun/ dunckelroth/ dunckelblau/ gruͤn/
Gold-gelb/ Purpur-Farbe entſtehe; Jm
uͤbrigen aber durch eigenes Nachdencken und
Proben erfinde/ was aus der Miſchung dieſer
15. Farben untereinander/ und ſo weiter/ fuͤr
Farben entſtehen; auch dabey wohl beobachte/
daß aus zweyer Farben unterſchiedener Mi-
ſchung/ nach proportion der mixtur auch un-
terſchiedene Farben entſtehen koͤnnen/ (als z. e.
aus weiß und ſchwartz/ unterſchiedene Arten von
grau und braun/ nachdem mehr weiß oder mehr
ſchwartz in der mixtur gebraucht worden/ in-
glei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |