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Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.

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Unser Herr
[Spaltenumbruch] &q;begraben wird. Wahr-
&q;lich, ich sag euch: wo
&q;dies Evangelium ge-
&q;predigt wird in der
&q;ganzen Welt, da wird
&q;man auch sagen zu ih-
&q;rem Gedächtnis, was
&q;sie gethan hat." Da
ging hin der Zwölfen
einer, mit Namen Judas
Ischarioth, zu den Ho-
henpriestern, und sprach:
&q;was wollt ihr mir ge-
&q;ben, ich will ihn euch
&q;verrathen?" Und sie
boten ihm dreissig Sil-
berlinge. Und von dem
an suchte er Gelegenheit,
daß er ihn verriethe.
Aber am ersten Tage der
süßen Brodte traten die
Jünger zu Jesu, und
sprachen zu ihm: "wo
&q;willt du, daß wir dir
&q;bereiten das Osterlamm
&q;zu essen?" Er sprach:
&q;gehet hin in die Stadt
&q;zu einem, und sprecht
&q;zu ihm: "der Meister
&q;&q;läßt dir sagen: "mei-
&q;&q;&q;ne Zeit ist hie, ich
&q;&q;&q;will bei dir die

[Spaltenumbruch] &q;ihr nicht allezeit. Sie
&q;hat gethan, was sie
&q;konnte; sie ist zuvor
&q;kommen, meinen Leich-
&q;nam zu salben zu
&q;meinem Begräbnis.
&q;Wahrlich, ich sag euch:
&q;wo dies Evangelium
&q;gepredigt wird in aller
&q;Welt: da wird man
&q;auch das sagen zu ih-
&q;rem Gedächtnis, das
&q;sie izt gethan hat."
Und Judas Ischarioth,
einer von den Zwölfen,
ging hin zu den Hohen-
priestern, daß er ihn
verriethe. Da sie das
höreten: wurden sie
froh, und verhiessen ihm
das Geld zu geben. Und
er suchte wie er ihn füg-
lich verriethe. Und am
ersten Tage der süßen
Brod, da man das Oster-
lamm opferte, sprachen
seine Jünger zu ihm:
"wo willt du, daß wir
&q;hingehen, und bereiten,
&q;daß du das Osterlamm
&q;essest?" Und er sandte
seiner Jünger zween, und

&q;&q;&q;Ostern
sprach
Unſer Herr
[Spaltenumbruch] &q;begraben wird. Wahr-
&q;lich, ich ſag euch: wo
&q;dies Evangelium ge-
&q;predigt wird in der
&q;ganzen Welt, da wird
&q;man auch ſagen zu ih-
&q;rem Gedächtnis, was
&q;ſie gethan hat.” Da
ging hin der Zwölfen
einer, mit Namen Judas
Iſcharioth, zu den Ho-
henprieſtern, und ſprach:
&q;was wollt ihr mir ge-
&q;ben, ich will ihn euch
&q;verrathen?” Und ſie
boten ihm dreiſſig Sil-
berlinge. Und von dem
an ſuchte er Gelegenheit,
daß er ihn verriethe.
Aber am erſten Tage der
ſüßen Brodte traten die
Jünger zu Jeſu, und
ſprachen zu ihm: “wo
&q;willt du, daß wir dir
&q;bereiten das Oſterlam̃
&q;zu eſſen?” Er ſprach:
&q;gehet hin in die Stadt
&q;zu einem, und ſprecht
&q;zu ihm: “der Meiſter
&q;&q;läßt dir ſagen: “mei-
&q;&q;&q;ne Zeit iſt hie, ich
&q;&q;&q;will bei dir die

[Spaltenumbruch] &q;ihr nicht allezeit. Sie
&q;hat gethan, was ſie
&q;konnte; ſie iſt zuvor
&q;kommen, meinen Leich-
&q;nam zu ſalben zu
&q;meinem Begräbnis.
&q;Wahrlich, ich ſag euch:
&q;wo dies Evangelium
&q;gepredigt wird in aller
&q;Welt: da wird man
&q;auch das ſagen zu ih-
&q;rem Gedächtnis, das
&q;ſie izt gethan hat.”
Und Judas Iſcharioth,
einer von den Zwölfen,
ging hin zu den Hohen-
prieſtern, daß er ihn
verriethe. Da ſie das
höreten: wurden ſie
froh, und verhieſſen ihm
das Geld zu geben. Und
er ſuchte wie er ihn füg-
lich verriethe. Und am
erſten Tage der ſüßen
Brod, da man das Oſter-
lamm opferte, ſprachen
ſeine Jünger zu ihm:
“wo willt du, daß wir
&q;hingehen, und bereiten,
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Zitationshilfe: Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiess_andachtsbuch_1794/18>, abgerufen am 18.12.2024.