Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

Bild:
<< vorherige Seite

Davids.
Gewalt ausübt. Diese Stadt ist in meh-
rere Gerichtsbezirke getheilt, als den von
Spanien, Portugal, Frankreich u. s. w.
Sie bietet den Künstlern auf gewisse Weise
ein Vaterland und eine besondere Gerichts-
barkeit dar, deren Schutz sie anrufen können.
Werden sie unterdrückt, so ist dies die
Schuld ihres Residenten; sie können diese
Büsten zum Feuer verdammen, und ich
stehe dafür, daß das Volk ihnen Beifall
zuklatschen wird."

Diese Bemerkungen wurden der vollziehen-
den Gewalt übergeben.

Der Minister der auswärtigen Angelegen-
heiten, Bürger Lebrün, kündigte den 2ten De-
cember dem Convent an, daß die Bürger Rater,
Chinard und andere in den Gefängnissen der
Jnquisition befindlich gewesene Künstler auf Be-
fehl des Papstes ohne Urtheil in Freiheit gesetzt
worden wären, und ihnen die Erlaubniß ertheilt
sey, in Rom zu bleiben. Dieser Minister hatte
seit dem 23sten September seine Beschwerden
an den Hof zu Rom gehen lassen, welcher sich
auch bereitwillig gefunden, ihnen abzuhelfen.

Davids.
Gewalt ausuͤbt. Dieſe Stadt iſt in meh-
rere Gerichtsbezirke getheilt, als den von
Spanien, Portugal, Frankreich u. ſ. w.
Sie bietet den Kuͤnſtlern auf gewiſſe Weiſe
ein Vaterland und eine beſondere Gerichts-
barkeit dar, deren Schutz ſie anrufen koͤnnen.
Werden ſie unterdruͤckt, ſo iſt dies die
Schuld ihres Reſidenten; ſie koͤnnen dieſe
Buͤſten zum Feuer verdammen, und ich
ſtehe dafuͤr, daß das Volk ihnen Beifall
zuklatſchen wird.“

Dieſe Bemerkungen wurden der vollziehen-
den Gewalt uͤbergeben.

Der Miniſter der auswaͤrtigen Angelegen-
heiten, Buͤrger Lebruͤn, kuͤndigte den 2ten De-
cember dem Convent an, daß die Buͤrger Rater,
Chinard und andere in den Gefaͤngniſſen der
Jnquiſition befindlich geweſene Kuͤnſtler auf Be-
fehl des Papſtes ohne Urtheil in Freiheit geſetzt
worden waͤren, und ihnen die Erlaubniß ertheilt
ſey, in Rom zu bleiben. Dieſer Miniſter hatte
ſeit dem 23ſten September ſeine Beſchwerden
an den Hof zu Rom gehen laſſen, welcher ſich
auch bereitwillig gefunden, ihnen abzuhelfen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0065" n="51"/><fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/>
Gewalt ausu&#x0364;bt. Die&#x017F;e Stadt i&#x017F;t in meh-<lb/>
rere Gerichtsbezirke getheilt, als den von<lb/>
Spanien, Portugal, Frankreich u. &#x017F;. w.<lb/>
Sie bietet den Ku&#x0364;n&#x017F;tlern auf gewi&#x017F;&#x017F;e Wei&#x017F;e<lb/>
ein Vaterland und eine be&#x017F;ondere Gerichts-<lb/>
barkeit dar, deren Schutz &#x017F;ie anrufen ko&#x0364;nnen.<lb/>
Werden &#x017F;ie unterdru&#x0364;ckt, &#x017F;o i&#x017F;t dies die<lb/>
Schuld ihres Re&#x017F;identen; &#x017F;ie ko&#x0364;nnen die&#x017F;e<lb/>
Bu&#x0364;&#x017F;ten zum Feuer verdammen, und ich<lb/>
&#x017F;tehe dafu&#x0364;r, daß das Volk ihnen Beifall<lb/>
zuklat&#x017F;chen wird.&#x201C;</p><lb/>
        <p>Die&#x017F;e Bemerkungen wurden der vollziehen-<lb/>
den Gewalt u&#x0364;bergeben.</p><lb/>
        <p>Der Mini&#x017F;ter der auswa&#x0364;rtigen Angelegen-<lb/>
heiten, Bu&#x0364;rger Lebru&#x0364;n, ku&#x0364;ndigte den 2ten De-<lb/>
cember dem Convent an, daß die Bu&#x0364;rger Rater,<lb/>
Chinard und andere in den Gefa&#x0364;ngni&#x017F;&#x017F;en der<lb/>
Jnqui&#x017F;ition befindlich gewe&#x017F;ene Ku&#x0364;n&#x017F;tler auf Be-<lb/>
fehl des Pap&#x017F;tes ohne Urtheil in Freiheit ge&#x017F;etzt<lb/>
worden wa&#x0364;ren, und ihnen die Erlaubniß ertheilt<lb/>
&#x017F;ey, in Rom zu bleiben. Die&#x017F;er Mini&#x017F;ter hatte<lb/>
&#x017F;eit dem 23&#x017F;ten September &#x017F;eine Be&#x017F;chwerden<lb/>
an den Hof zu Rom gehen la&#x017F;&#x017F;en, welcher &#x017F;ich<lb/>
auch bereitwillig gefunden, ihnen abzuhelfen.</p><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[51/0065] Davids. Gewalt ausuͤbt. Dieſe Stadt iſt in meh- rere Gerichtsbezirke getheilt, als den von Spanien, Portugal, Frankreich u. ſ. w. Sie bietet den Kuͤnſtlern auf gewiſſe Weiſe ein Vaterland und eine beſondere Gerichts- barkeit dar, deren Schutz ſie anrufen koͤnnen. Werden ſie unterdruͤckt, ſo iſt dies die Schuld ihres Reſidenten; ſie koͤnnen dieſe Buͤſten zum Feuer verdammen, und ich ſtehe dafuͤr, daß das Volk ihnen Beifall zuklatſchen wird.“ Dieſe Bemerkungen wurden der vollziehen- den Gewalt uͤbergeben. Der Miniſter der auswaͤrtigen Angelegen- heiten, Buͤrger Lebruͤn, kuͤndigte den 2ten De- cember dem Convent an, daß die Buͤrger Rater, Chinard und andere in den Gefaͤngniſſen der Jnquiſition befindlich geweſene Kuͤnſtler auf Be- fehl des Papſtes ohne Urtheil in Freiheit geſetzt worden waͤren, und ihnen die Erlaubniß ertheilt ſey, in Rom zu bleiben. Dieſer Miniſter hatte ſeit dem 23ſten September ſeine Beſchwerden an den Hof zu Rom gehen laſſen, welcher ſich auch bereitwillig gefunden, ihnen abzuhelfen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/65
Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/65>, abgerufen am 04.05.2024.