Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben Stock und bezeichnete damit seinem Schüler meh-rere Stellen. Dabei stammelte er mühsam fol- gende Worte: "Zu dunkel .... zu hell .... das Licht nicht gehörig verschmolzen .. ... die Schattirung ist zu unrein ..... doch ..... der Kopf des Leonidas ist gut." Der Stock entfiel seinen Händen und sein Haupt neigte sich auf die Brust. Sein letzter Blick war auf sein Meisterstück gerichtet, sein letzter Gedanke die Kunst, und sein letzter Seufzer für sein Vaterland. Er starb den 29sten December 1825, um Herrn Stapleaux schenkte er seinen Glie- Leben Stock und bezeichnete damit ſeinem Schuͤler meh-rere Stellen. Dabei ſtammelte er muͤhſam fol- gende Worte: „Zu dunkel .... zu hell .... das Licht nicht gehoͤrig verſchmolzen .. ... die Schattirung iſt zu unrein ..... doch ..... der Kopf des Leonidas iſt gut.“ Der Stock entfiel ſeinen Haͤnden und ſein Haupt neigte ſich auf die Bruſt. Sein letzter Blick war auf ſein Meiſterſtuͤck gerichtet, ſein letzter Gedanke die Kunſt, und ſein letzter Seufzer fuͤr ſein Vaterland. Er ſtarb den 29ſten December 1825, um Herrn Stapleaux ſchenkte er ſeinen Glie- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0182" n="168"/><fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> Stock und bezeichnete damit ſeinem Schuͤler meh-<lb/> rere Stellen. Dabei ſtammelte er muͤhſam fol-<lb/> gende Worte: „<hi rendition="#g">Zu dunkel .... zu hell ....<lb/> das Licht nicht gehoͤrig verſchmolzen ..<lb/> ... die Schattirung iſt zu unrein .....<lb/> doch ..... der Kopf des Leonidas iſt<lb/> gut.</hi>“ Der Stock entfiel ſeinen Haͤnden und<lb/> ſein Haupt neigte ſich auf die Bruſt. Sein<lb/> letzter Blick war auf ſein Meiſterſtuͤck gerichtet,<lb/> ſein letzter Gedanke die Kunſt, und ſein letzter<lb/> Seufzer fuͤr ſein Vaterland.</p><lb/> <p>Er ſtarb den 29ſten December 1825, um<lb/> 10 Uhr Morgens, umgeben von ſeinen Kindern,<lb/> ſeinem Schuͤler Michael Stapleaux, ſeinen Aerz-<lb/> ten und allen ſeinen Hausgenoſſen.</p><lb/> <p>Herrn Stapleaux ſchenkte er ſeinen Glie-<lb/> dermann und eine Zeichnung, welche „<hi rendition="#g">die<lb/> Schaͤndung Lucretiens durch den letz-<lb/> ten der Tarquinier</hi>“ darſtellt. Er hatte ſie<lb/> waͤhrend ſeiner Krankheit wenige Tage vor ſei-<lb/> nem Tode angefertigt. Es iſt ſein letztes Werk.<lb/> Jn ſeinem Teſtament hat er zum lebenslaͤngli-<lb/> chen Unterhalt ſeiner Bedienten eine hinlaͤngliche<lb/> Summe beſtimmt. Er wurde in Gegenwart<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [168/0182]
Leben
Stock und bezeichnete damit ſeinem Schuͤler meh-
rere Stellen. Dabei ſtammelte er muͤhſam fol-
gende Worte: „Zu dunkel .... zu hell ....
das Licht nicht gehoͤrig verſchmolzen ..
... die Schattirung iſt zu unrein .....
doch ..... der Kopf des Leonidas iſt
gut.“ Der Stock entfiel ſeinen Haͤnden und
ſein Haupt neigte ſich auf die Bruſt. Sein
letzter Blick war auf ſein Meiſterſtuͤck gerichtet,
ſein letzter Gedanke die Kunſt, und ſein letzter
Seufzer fuͤr ſein Vaterland.
Er ſtarb den 29ſten December 1825, um
10 Uhr Morgens, umgeben von ſeinen Kindern,
ſeinem Schuͤler Michael Stapleaux, ſeinen Aerz-
ten und allen ſeinen Hausgenoſſen.
Herrn Stapleaux ſchenkte er ſeinen Glie-
dermann und eine Zeichnung, welche „die
Schaͤndung Lucretiens durch den letz-
ten der Tarquinier“ darſtellt. Er hatte ſie
waͤhrend ſeiner Krankheit wenige Tage vor ſei-
nem Tode angefertigt. Es iſt ſein letztes Werk.
Jn ſeinem Teſtament hat er zum lebenslaͤngli-
chen Unterhalt ſeiner Bedienten eine hinlaͤngliche
Summe beſtimmt. Er wurde in Gegenwart
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