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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Davids.
Kunst, den Werth Jhrer großen Arbeiten zu
schätzen weiß; eine Regierung, die alle übernom-
mene Verpflichtungen heilig erfüllt, und wie ich
meinen Landsleuten nachrühmen muß, den Sinn
für die Kunst, den edlen Enthusiasmus, welcher
unter guter Leitung, der Schule ihren alten
Glanz zu geben vermag, und Jhr Wirkungs-
kreis wird um so größer seyn, da Sie eine
ganz neue Schöpfung erwartet."

"Jch weiß es, mein Herr, Sie wohnen
jetzt unter einer Regierung, deren weise Mäßi-
gung die Fortdauer des allgemeinen Wohls ver-
bürgt; aber bei dem Gedanken, David in der
Hauptstadt meines Königs zu wissen, bin ich
mit Leib und Seele Preuße."

"Wie auch Jhr Entschluß ausfallen möge,
so ersuche ich Sie, auf der Stelle an den Herrn
Fürsten von Hardenberg zu schreiben, und ihm
das Vertrauen zu beweisen, was er in jeder
Hinsicht verdient. Legen Sie ihm ohne Scheu
die Bedingungen vor, unter welchen Sie Sich
in Berlin niederlassen wollen. Preußen kann
Jhnen kein glänzendes Glück bieten; Sie wer-
den aber daselbst das lebhafteste Verlangen, Jh-

Davids.
Kunſt, den Werth Jhrer großen Arbeiten zu
ſchaͤtzen weiß; eine Regierung, die alle uͤbernom-
mene Verpflichtungen heilig erfuͤllt, und wie ich
meinen Landsleuten nachruͤhmen muß, den Sinn
fuͤr die Kunſt, den edlen Enthuſiasmus, welcher
unter guter Leitung, der Schule ihren alten
Glanz zu geben vermag, und Jhr Wirkungs-
kreis wird um ſo groͤßer ſeyn, da Sie eine
ganz neue Schoͤpfung erwartet.“

„Jch weiß es, mein Herr, Sie wohnen
jetzt unter einer Regierung, deren weiſe Maͤßi-
gung die Fortdauer des allgemeinen Wohls ver-
buͤrgt; aber bei dem Gedanken, David in der
Hauptſtadt meines Koͤnigs zu wiſſen, bin ich
mit Leib und Seele Preuße.“

„Wie auch Jhr Entſchluß ausfallen moͤge,
ſo erſuche ich Sie, auf der Stelle an den Herrn
Fuͤrſten von Hardenberg zu ſchreiben, und ihm
das Vertrauen zu beweiſen, was er in jeder
Hinſicht verdient. Legen Sie ihm ohne Scheu
die Bedingungen vor, unter welchen Sie Sich
in Berlin niederlaſſen wollen. Preußen kann
Jhnen kein glaͤnzendes Gluͤck bieten; Sie wer-
den aber daſelbſt das lebhafteſte Verlangen, Jh-

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[149/0163] Davids. Kunſt, den Werth Jhrer großen Arbeiten zu ſchaͤtzen weiß; eine Regierung, die alle uͤbernom- mene Verpflichtungen heilig erfuͤllt, und wie ich meinen Landsleuten nachruͤhmen muß, den Sinn fuͤr die Kunſt, den edlen Enthuſiasmus, welcher unter guter Leitung, der Schule ihren alten Glanz zu geben vermag, und Jhr Wirkungs- kreis wird um ſo groͤßer ſeyn, da Sie eine ganz neue Schoͤpfung erwartet.“ „Jch weiß es, mein Herr, Sie wohnen jetzt unter einer Regierung, deren weiſe Maͤßi- gung die Fortdauer des allgemeinen Wohls ver- buͤrgt; aber bei dem Gedanken, David in der Hauptſtadt meines Koͤnigs zu wiſſen, bin ich mit Leib und Seele Preuße.“ „Wie auch Jhr Entſchluß ausfallen moͤge, ſo erſuche ich Sie, auf der Stelle an den Herrn Fuͤrſten von Hardenberg zu ſchreiben, und ihm das Vertrauen zu beweiſen, was er in jeder Hinſicht verdient. Legen Sie ihm ohne Scheu die Bedingungen vor, unter welchen Sie Sich in Berlin niederlaſſen wollen. Preußen kann Jhnen kein glaͤnzendes Gluͤck bieten; Sie wer- den aber daſelbſt das lebhafteſte Verlangen, Jh-

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/163>, abgerufen am 07.05.2024.