Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Leben "Jch kenne den Jnhalt der gegen mich an- "Jch glaube zum öftern durch meine Frei- "David," rief ein Mitglied aus, "hat Ro- Goupilleau von Fontenay nahm das Wort: "Jch fordere David auf, sich zu erklären, Leben „Jch kenne den Jnhalt der gegen mich an- „Jch glaube zum oͤftern durch meine Frei- „David,“ rief ein Mitglied aus, „hat Ro- Goupilleau von Fontenay nahm das Wort: „Jch fordere David auf, ſich zu erklaͤren, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0114" n="100"/> <fw place="top" type="header">Leben</fw><lb/> <p>„Jch kenne den Jnhalt der gegen mich an-<lb/> gebrachten Beſchuldigungen nicht,“ ſagte er, „aber<lb/> niemand kann mich haͤrter anklagen, als ich ſelbſt.<lb/> Es iſt unglaublich, auf welche Weiſe dieſer<lb/> Elende (Robespierre) mich getaͤuſcht hat. Durch<lb/> ſeine Heuchelei brachte er es allein zu Stande,<lb/> und, Buͤrger, auf andere Art waͤre es ihm auch<lb/> nicht gelungen.“</p><lb/> <p>„Jch glaube zum oͤftern durch meine Frei-<lb/> muͤthigkeit Eure Achtung erworben zu haben.<lb/> Wenn dem ſo iſt, ſo bitte ich Euch, mir zu<lb/> glauben, daß der Tod mir nicht ſo ſchmerzhaft<lb/> ſeyn kann, als was ich in dieſem Augenblick<lb/> empfinde. Ja, ich ſchwoͤre es, welchen Schwur<lb/> ich auch ſchon in dieſer traurigen Kataſtrophe<lb/> erfuͤllt zu haben glaube, von jetzt an mich auf<lb/> keinen Menſchen wieder, ſondern allein auf mei-<lb/> ne Grundſaͤtze zu verlaſſen.“</p><lb/> <p>„David,“ rief ein Mitglied aus, „hat Ro-<lb/> bespierre bei den Jacobinern, wo er den Auf-<lb/> ruhr predigte, in die Arme geſchloſſen.“</p><lb/> <p>Goupilleau von Fontenay nahm das Wort:</p><lb/> <p>„Jch fordere David auf, ſich zu erklaͤren,<lb/> ob er nicht in dem Augenblick, als Robespierre<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [100/0114]
Leben
„Jch kenne den Jnhalt der gegen mich an-
gebrachten Beſchuldigungen nicht,“ ſagte er, „aber
niemand kann mich haͤrter anklagen, als ich ſelbſt.
Es iſt unglaublich, auf welche Weiſe dieſer
Elende (Robespierre) mich getaͤuſcht hat. Durch
ſeine Heuchelei brachte er es allein zu Stande,
und, Buͤrger, auf andere Art waͤre es ihm auch
nicht gelungen.“
„Jch glaube zum oͤftern durch meine Frei-
muͤthigkeit Eure Achtung erworben zu haben.
Wenn dem ſo iſt, ſo bitte ich Euch, mir zu
glauben, daß der Tod mir nicht ſo ſchmerzhaft
ſeyn kann, als was ich in dieſem Augenblick
empfinde. Ja, ich ſchwoͤre es, welchen Schwur
ich auch ſchon in dieſer traurigen Kataſtrophe
erfuͤllt zu haben glaube, von jetzt an mich auf
keinen Menſchen wieder, ſondern allein auf mei-
ne Grundſaͤtze zu verlaſſen.“
„David,“ rief ein Mitglied aus, „hat Ro-
bespierre bei den Jacobinern, wo er den Auf-
ruhr predigte, in die Arme geſchloſſen.“
Goupilleau von Fontenay nahm das Wort:
„Jch fordere David auf, ſich zu erklaͤren,
ob er nicht in dem Augenblick, als Robespierre
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