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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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sammelnden Weibern und Kindern Beschäftigung.
Die Leute drängen sich zu dieser Arbeit, weil sie
reichlich dabei verdienen, wenn sie sich den Schef-
fel auch nur zu 4 Gr. berechnen. Sie könnten
das aber nicht, wenn die Kartoffeln nicht durch
diese Bauart in den aufgepflügten lockern Hau-
fen in Nestern beisammen lägen. Ich baue jetzt
auf dem Felde fast ausschließlich eine Kartoffel-
art, die von des Herrn Oberhofmarschall von
Massow Exellenz zu Steinhöfel aus Saamen
gezogen wurde, und wovon ich 1810 zwei Stück
erhielt. Ich habe im verwichenen Jahre über
100 Wispel davon erbauet. Sie scheint mir un-
ter allen bisher von mir versuchten Arten für
den Bau im Großen am vortheilhaftesten.

Das Feld wird nun, sobald es geschehen
kann, zu mittlerer Tiefe umgepflügt, damit die
wenigen zurück gebliebenen Kartoffeln, die das
Auflesen nicht verlohnen würden, den Schafen
und Schweinen zukommen. Erstere sind nach-
haltig lüstern darauf, und ohnerachtet die Müt-
ter dann schon trächtig sind, ist nie ein Nachtheil
davon verspürt worden. Nur ein einziges Mal
hat sich ein Schaf dabei verschluckt, was gleich
gehoben wurde. Doch ist wohl die Vorsicht nö-
thig, daß man sie ruhig auf dem Felde halte,

ſammelnden Weibern und Kindern Beſchaͤftigung.
Die Leute draͤngen ſich zu dieſer Arbeit, weil ſie
reichlich dabei verdienen, wenn ſie ſich den Schef-
fel auch nur zu 4 Gr. berechnen. Sie koͤnnten
das aber nicht, wenn die Kartoffeln nicht durch
dieſe Bauart in den aufgepfluͤgten lockern Hau-
fen in Neſtern beiſammen laͤgen. Ich baue jetzt
auf dem Felde faſt ausſchließlich eine Kartoffel-
art, die von des Herrn Oberhofmarſchall von
Maſſow Exellenz zu Steinhoͤfel aus Saamen
gezogen wurde, und wovon ich 1810 zwei Stuͤck
erhielt. Ich habe im verwichenen Jahre uͤber
100 Wispel davon erbauet. Sie ſcheint mir un-
ter allen bisher von mir verſuchten Arten fuͤr
den Bau im Großen am vortheilhafteſten.

Das Feld wird nun, ſobald es geſchehen
kann, zu mittlerer Tiefe umgepfluͤgt, damit die
wenigen zuruͤck gebliebenen Kartoffeln, die das
Aufleſen nicht verlohnen wuͤrden, den Schafen
und Schweinen zukommen. Erſtere ſind nach-
haltig luͤſtern darauf, und ohnerachtet die Muͤt-
ter dann ſchon traͤchtig ſind, iſt nie ein Nachtheil
davon verſpuͤrt worden. Nur ein einziges Mal
hat ſich ein Schaf dabei verſchluckt, was gleich
gehoben wurde. Doch iſt wohl die Vorſicht noͤ-
thig, daß man ſie ruhig auf dem Felde halte,

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[27/0044] ſammelnden Weibern und Kindern Beſchaͤftigung. Die Leute draͤngen ſich zu dieſer Arbeit, weil ſie reichlich dabei verdienen, wenn ſie ſich den Schef- fel auch nur zu 4 Gr. berechnen. Sie koͤnnten das aber nicht, wenn die Kartoffeln nicht durch dieſe Bauart in den aufgepfluͤgten lockern Hau- fen in Neſtern beiſammen laͤgen. Ich baue jetzt auf dem Felde faſt ausſchließlich eine Kartoffel- art, die von des Herrn Oberhofmarſchall von Maſſow Exellenz zu Steinhoͤfel aus Saamen gezogen wurde, und wovon ich 1810 zwei Stuͤck erhielt. Ich habe im verwichenen Jahre uͤber 100 Wispel davon erbauet. Sie ſcheint mir un- ter allen bisher von mir verſuchten Arten fuͤr den Bau im Großen am vortheilhafteſten. Das Feld wird nun, ſobald es geſchehen kann, zu mittlerer Tiefe umgepfluͤgt, damit die wenigen zuruͤck gebliebenen Kartoffeln, die das Aufleſen nicht verlohnen wuͤrden, den Schafen und Schweinen zukommen. Erſtere ſind nach- haltig luͤſtern darauf, und ohnerachtet die Muͤt- ter dann ſchon traͤchtig ſind, iſt nie ein Nachtheil davon verſpuͤrt worden. Nur ein einziges Mal hat ſich ein Schaf dabei verſchluckt, was gleich gehoben wurde. Doch iſt wohl die Vorſicht noͤ- thig, daß man ſie ruhig auf dem Felde halte,

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/44>, abgerufen am 21.11.2024.