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Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

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auf Vorfälle des Gewerbs-Betriebes, und mit
Hinsicht auf die dem Landwirth wichtigsten Theile
der angewandten Mathematik.

Dieser Winteraufenthalt ist für den jünge-
ren, dem Landleben sich widmenden Mann um
so wichtiger, weil, nach vielen gemachten Erfah-
rungen, dadurch der Sinn für Häuslichkeit, für
Ordnung, Sittlichkeit und Anständigkeit ohne Zie-
rerei im geselligen Leben besonders erweckt wird;
was bei der größeren Zahl der Anwesenden und
der mehreren Zerstreuung im Sommer nicht so
zu geschehen pflegt.

Im darauf folgenden Sommer-halben-Jahre
wird nun von mir selbst die Lehre vom Landbau und
von allen unserm Klima angemessenen Produktio-
nen, ausführlich und mit Rücksicht auf die man-
nigfaltig zu modificirenden Methoden vorgetragen.
Ich lege hierbei zwar eine rationelle Landwirth-
schaft zum Grunde, aber ich handle die Materie
weniger nach der Ordnung des Buchs ab, als, so
viel möglich, nach dem Zeitpunkte, wo jedes am
besten in der Wirklichkeit gezeigt werden kann, und
wo das Anschauen das meiste Interesse dafür er-
regt. Ich begnüge mich nicht mit der Erklärung
meiner Grundsätze vom Catheder, sondern ich
lasse über jeden Gegenstand das Wichtigste, was
sich darüber in den aus eigener Erfahrung geschrie-

auf Vorfaͤlle des Gewerbs-Betriebes, und mit
Hinſicht auf die dem Landwirth wichtigſten Theile
der angewandten Mathematik.

Dieſer Winteraufenthalt iſt fuͤr den juͤnge-
ren, dem Landleben ſich widmenden Mann um
ſo wichtiger, weil, nach vielen gemachten Erfah-
rungen, dadurch der Sinn fuͤr Haͤuslichkeit, fuͤr
Ordnung, Sittlichkeit und Anſtaͤndigkeit ohne Zie-
rerei im geſelligen Leben beſonders erweckt wird;
was bei der groͤßeren Zahl der Anweſenden und
der mehreren Zerſtreuung im Sommer nicht ſo
zu geſchehen pflegt.

Im darauf folgenden Sommer-halben-Jahre
wird nun von mir ſelbſt die Lehre vom Landbau und
von allen unſerm Klima angemeſſenen Produktio-
nen, ausfuͤhrlich und mit Ruͤckſicht auf die man-
nigfaltig zu modificirenden Methoden vorgetragen.
Ich lege hierbei zwar eine rationelle Landwirth-
ſchaft zum Grunde, aber ich handle die Materie
weniger nach der Ordnung des Buchs ab, als, ſo
viel moͤglich, nach dem Zeitpunkte, wo jedes am
beſten in der Wirklichkeit gezeigt werden kann, und
wo das Anſchauen das meiſte Intereſſe dafuͤr er-
regt. Ich begnuͤge mich nicht mit der Erklaͤrung
meiner Grundſaͤtze vom Catheder, ſondern ich
laſſe uͤber jeden Gegenſtand das Wichtigſte, was
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[344/0361] auf Vorfaͤlle des Gewerbs-Betriebes, und mit Hinſicht auf die dem Landwirth wichtigſten Theile der angewandten Mathematik. Dieſer Winteraufenthalt iſt fuͤr den juͤnge- ren, dem Landleben ſich widmenden Mann um ſo wichtiger, weil, nach vielen gemachten Erfah- rungen, dadurch der Sinn fuͤr Haͤuslichkeit, fuͤr Ordnung, Sittlichkeit und Anſtaͤndigkeit ohne Zie- rerei im geſelligen Leben beſonders erweckt wird; was bei der groͤßeren Zahl der Anweſenden und der mehreren Zerſtreuung im Sommer nicht ſo zu geſchehen pflegt. Im darauf folgenden Sommer-halben-Jahre wird nun von mir ſelbſt die Lehre vom Landbau und von allen unſerm Klima angemeſſenen Produktio- nen, ausfuͤhrlich und mit Ruͤckſicht auf die man- nigfaltig zu modificirenden Methoden vorgetragen. Ich lege hierbei zwar eine rationelle Landwirth- ſchaft zum Grunde, aber ich handle die Materie weniger nach der Ordnung des Buchs ab, als, ſo viel moͤglich, nach dem Zeitpunkte, wo jedes am beſten in der Wirklichkeit gezeigt werden kann, und wo das Anſchauen das meiſte Intereſſe dafuͤr er- regt. Ich begnuͤge mich nicht mit der Erklaͤrung meiner Grundſaͤtze vom Catheder, ſondern ich laſſe uͤber jeden Gegenſtand das Wichtigſte, was ſich daruͤber in den aus eigener Erfahrung geſchrie-

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/361>, abgerufen am 22.11.2024.