vor 6 Jahren nur zum Theil Dünger erhalten; so, daß sein Kraftgrad auch nach dieser Dün- gung, im Durchschnitt nur zu 100, auf ei- nem Theile höher, auf andere geringer, anzu- nehmen ist; auch war der Dünger nicht gleich- mäßig vertheilt, sondern das schlechtere Land stär- ker befahren.
SchlagIII. Es waren dem Schlage 110 Morgen zugetheilt. 60 Morgen hielten über 30 pr. C., 40 Morgen unter 30 pr. C. abschwemm- barer Erde, 10 Morgen, die zum Theil in der Mitte liegen, bestehen aus höchst dürrem Sande. Die letztern werden im ganzen Umlaufe aber nur einmal mit Roggen besäet. Höchstens ein Dritt- theil dieses Schlages war als Mistland, das übrige als dreijähriges Roggenland, und selten mit einem schwachen Hordenschlage behandelt. Um den Boden einigermaßen auszugleichen, ward er in den Jahren 1805 und 1806 stark durch- düngt, erhielt obendrein grüne Düngung von mißrathenen Wicken und von Spergel, der ab- geweidet ward. Hierdurch ward er in seinem Haupttheile in eine Kraft gesetzt, die ich auf 64 Grad annehme. Eine ganz bestimmte und glei- che Grenze hat dieser Schlag aber nicht erhal- ten. Denn außer jenen 10 Morgen ganz schlech-
vor 6 Jahren nur zum Theil Duͤnger erhalten; ſo, daß ſein Kraftgrad auch nach dieſer Duͤn- gung, im Durchſchnitt nur zu 100, auf ei- nem Theile hoͤher, auf andere geringer, anzu- nehmen iſt; auch war der Duͤnger nicht gleich- maͤßig vertheilt, ſondern das ſchlechtere Land ſtaͤr- ker befahren.
SchlagIII. Es waren dem Schlage 110 Morgen zugetheilt. 60 Morgen hielten uͤber 30 pr. C., 40 Morgen unter 30 pr. C. abſchwemm- barer Erde, 10 Morgen, die zum Theil in der Mitte liegen, beſtehen aus hoͤchſt duͤrrem Sande. Die letztern werden im ganzen Umlaufe aber nur einmal mit Roggen beſaͤet. Hoͤchſtens ein Dritt- theil dieſes Schlages war als Miſtland, das uͤbrige als dreijaͤhriges Roggenland, und ſelten mit einem ſchwachen Hordenſchlage behandelt. Um den Boden einigermaßen auszugleichen, ward er in den Jahren 1805 und 1806 ſtark durch- duͤngt, erhielt obendrein gruͤne Duͤngung von mißrathenen Wicken und von Spergel, der ab- geweidet ward. Hierdurch ward er in ſeinem Haupttheile in eine Kraft geſetzt, die ich auf 64 Grad annehme. Eine ganz beſtimmte und glei- che Grenze hat dieſer Schlag aber nicht erhal- ten. Denn außer jenen 10 Morgen ganz ſchlech-
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0110"n="93"/>
vor 6 Jahren nur zum Theil Duͤnger erhalten;<lb/>ſo, daß ſein Kraftgrad auch nach dieſer Duͤn-<lb/>
gung, im Durchſchnitt nur zu 100, auf ei-<lb/>
nem Theile hoͤher, auf andere geringer, anzu-<lb/>
nehmen iſt; auch war der Duͤnger nicht gleich-<lb/>
maͤßig vertheilt, ſondern das ſchlechtere Land ſtaͤr-<lb/>
ker befahren.</p><lb/><p><hirendition="#g">Schlag</hi><hirendition="#aq">III.</hi> Es waren dem Schlage 110<lb/>
Morgen zugetheilt. 60 Morgen hielten uͤber 30<lb/>
pr. C., 40 Morgen unter 30 pr. C. abſchwemm-<lb/>
barer Erde, 10 Morgen, die zum Theil in der<lb/>
Mitte liegen, beſtehen aus hoͤchſt duͤrrem Sande.<lb/>
Die letztern werden im ganzen Umlaufe aber nur<lb/>
einmal mit Roggen beſaͤet. Hoͤchſtens ein Dritt-<lb/>
theil dieſes Schlages war als Miſtland, das<lb/>
uͤbrige als dreijaͤhriges Roggenland, und ſelten<lb/>
mit einem ſchwachen Hordenſchlage behandelt.<lb/>
Um den Boden einigermaßen auszugleichen, ward<lb/>
er in den Jahren 1805 und 1806 ſtark durch-<lb/>
duͤngt, erhielt obendrein gruͤne Duͤngung von<lb/>
mißrathenen Wicken und von Spergel, der ab-<lb/>
geweidet ward. Hierdurch ward er in ſeinem<lb/>
Haupttheile in eine Kraft geſetzt, die ich auf 64<lb/>
Grad annehme. Eine ganz beſtimmte und glei-<lb/>
che Grenze hat dieſer Schlag aber nicht erhal-<lb/>
ten. Denn außer jenen 10 Morgen ganz ſchlech-<lb/></p></div></body></text></TEI>
[93/0110]
vor 6 Jahren nur zum Theil Duͤnger erhalten;
ſo, daß ſein Kraftgrad auch nach dieſer Duͤn-
gung, im Durchſchnitt nur zu 100, auf ei-
nem Theile hoͤher, auf andere geringer, anzu-
nehmen iſt; auch war der Duͤnger nicht gleich-
maͤßig vertheilt, ſondern das ſchlechtere Land ſtaͤr-
ker befahren.
Schlag III. Es waren dem Schlage 110
Morgen zugetheilt. 60 Morgen hielten uͤber 30
pr. C., 40 Morgen unter 30 pr. C. abſchwemm-
barer Erde, 10 Morgen, die zum Theil in der
Mitte liegen, beſtehen aus hoͤchſt duͤrrem Sande.
Die letztern werden im ganzen Umlaufe aber nur
einmal mit Roggen beſaͤet. Hoͤchſtens ein Dritt-
theil dieſes Schlages war als Miſtland, das
uͤbrige als dreijaͤhriges Roggenland, und ſelten
mit einem ſchwachen Hordenſchlage behandelt.
Um den Boden einigermaßen auszugleichen, ward
er in den Jahren 1805 und 1806 ſtark durch-
duͤngt, erhielt obendrein gruͤne Duͤngung von
mißrathenen Wicken und von Spergel, der ab-
geweidet ward. Hierdurch ward er in ſeinem
Haupttheile in eine Kraft geſetzt, die ich auf 64
Grad annehme. Eine ganz beſtimmte und glei-
che Grenze hat dieſer Schlag aber nicht erhal-
ten. Denn außer jenen 10 Morgen ganz ſchlech-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/110>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.