Im nördlichen Deutschlande nimmt man gewöhnlich bei der Dreifelder Wirthschaft an:
vom Weizen
. .
7
Scheffel
vom Rocken
. .
6
-
von der Gerste
.
6
-
vom Hafer
. . .
5
-
mit Rücksicht nämlich auf die Tracht nach der Düngung, worin diese Früchte in der Regel gebauet werden.
Im Durchschnitt ganzer Länder, wo ein großer Theil des Ackers schlecht bestellet wird, kann man aber so viel nicht annehmen, sondern im Durchschnitt nur 5 Scheffel per Morgen.
Schwerz nimmt in Belgien nach seinen Noten -- die aber, um solche Resultate zu ziehen, nicht zureichend seyn möchten -- per Magd. Morgen an:
vom Weizen
. . .
11,80
Berl. Scheffel
vom Rocken
. . .
12,98
- -
von der Wintergerste
17,95
- -
vom Hafer
. . .
24,76
- -
Belgische Landwirthschaft, Bd. I. S. 316.
Er vergleicht damit die Resultate, welche sich aus den Fraktionen der vie- len Youngschen Annotationen auf dessen nördlichen, östlichen und südlichen Reisen durch England ergeben, und berechnet das Medium generale des Ertrags in England -- zu den damaligen Zeiten 1760 bis 1770 -- auf den Magde- burger Morgen
vom Weizen zu
. . .
9,39
Berl. Scheffel
vom Rocken zu
. . .
9,58
- -
von der Sommergerste zu
12,60
- -
vom Hafer zu
. . . .
14,38
- -
Er beweiset daraus den Vorzug der Belgischen landüblichen Landwirthschaft vor der Englischen. Diesen wird ihm im Concreto niemand absprechen, selbst die Engländer nicht. Wenn er aber den, nur in einigen kleinen Distrikten Englands von Alters her gebräuchlichen und erst neuerlich von den verständigern Landwir- then allgemeiner angenommenen Fruchtwechsel hier mit ins Spiel bringt, und aus jenen Datis beweisen will, daß dieser nicht so gut sey, als ein andrer; so
D 2
Getreidearten.
Im noͤrdlichen Deutſchlande nimmt man gewoͤhnlich bei der Dreifelder Wirthſchaft an:
vom Weizen
. .
7
Scheffel
vom Rocken
. .
6
-
von der Gerſte
.
6
-
vom Hafer
. . .
5
-
mit Ruͤckſicht naͤmlich auf die Tracht nach der Duͤngung, worin dieſe Fruͤchte in der Regel gebauet werden.
Im Durchſchnitt ganzer Laͤnder, wo ein großer Theil des Ackers ſchlecht beſtellet wird, kann man aber ſo viel nicht annehmen, ſondern im Durchſchnitt nur 5 Scheffel per Morgen.
Schwerz nimmt in Belgien nach ſeinen Noten — die aber, um ſolche Reſultate zu ziehen, nicht zureichend ſeyn moͤchten — per Magd. Morgen an:
vom Weizen
. . .
11,80
Berl. Scheffel
vom Rocken
. . .
12,98
- -
von der Wintergerſte
17,95
- -
vom Hafer
. . .
24,76
- -
Belgiſche Landwirthſchaft, Bd. I. S. 316.
Er vergleicht damit die Reſultate, welche ſich aus den Fraktionen der vie- len Youngſchen Annotationen auf deſſen noͤrdlichen, oͤſtlichen und ſuͤdlichen Reiſen durch England ergeben, und berechnet das Medium generale des Ertrags in England — zu den damaligen Zeiten 1760 bis 1770 — auf den Magde- burger Morgen
vom Weizen zu
. . .
9,39
Berl. Scheffel
vom Rocken zu
. . .
9,58
- -
von der Sommergerſte zu
12,60
- -
vom Hafer zu
. . . .
14,38
- -
Er beweiſet daraus den Vorzug der Belgiſchen landuͤblichen Landwirthſchaft vor der Engliſchen. Dieſen wird ihm im Concreto niemand abſprechen, ſelbſt die Englaͤnder nicht. Wenn er aber den, nur in einigen kleinen Diſtrikten Englands von Alters her gebraͤuchlichen und erſt neuerlich von den verſtaͤndigern Landwir- then allgemeiner angenommenen Fruchtwechſel hier mit ins Spiel bringt, und aus jenen Datis beweiſen will, daß dieſer nicht ſo gut ſey, als ein andrer; ſo
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Getreidearten.
Im noͤrdlichen Deutſchlande nimmt man gewoͤhnlich bei der Dreifelder
Wirthſchaft an:
vom Weizen . . 7 Scheffel
vom Rocken . . 6 -
von der Gerſte . 6 -
vom Hafer . . . 5 -
mit Ruͤckſicht naͤmlich auf die Tracht nach der Duͤngung, worin dieſe Fruͤchte
in der Regel gebauet werden.
Im Durchſchnitt ganzer Laͤnder, wo ein großer Theil des Ackers ſchlecht
beſtellet wird, kann man aber ſo viel nicht annehmen, ſondern im Durchſchnitt
nur 5 Scheffel per Morgen.
Schwerz nimmt in Belgien nach ſeinen Noten — die aber, um ſolche
Reſultate zu ziehen, nicht zureichend ſeyn moͤchten — per Magd. Morgen an:
vom Weizen . . . 11,80 Berl. Scheffel
vom Rocken . . . 12,98 - -
von der Wintergerſte 17,95 - -
vom Hafer . . . 24,76 - -
Belgiſche Landwirthſchaft, Bd. I. S. 316.
Er vergleicht damit die Reſultate, welche ſich aus den Fraktionen der vie-
len Youngſchen Annotationen auf deſſen noͤrdlichen, oͤſtlichen und ſuͤdlichen Reiſen
durch England ergeben, und berechnet das Medium generale des Ertrags in
England — zu den damaligen Zeiten 1760 bis 1770 — auf den Magde-
burger Morgen
vom Weizen zu . . . 9,39 Berl. Scheffel
vom Rocken zu . . . 9,58 - -
von der Sommergerſte zu 12,60 - -
vom Hafer zu . . . . 14,38 - -
Er beweiſet daraus den Vorzug der Belgiſchen landuͤblichen Landwirthſchaft
vor der Engliſchen. Dieſen wird ihm im Concreto niemand abſprechen, ſelbſt die
Englaͤnder nicht. Wenn er aber den, nur in einigen kleinen Diſtrikten Englands
von Alters her gebraͤuchlichen und erſt neuerlich von den verſtaͤndigern Landwir-
then allgemeiner angenommenen Fruchtwechſel hier mit ins Spiel bringt, und
aus jenen Datis beweiſen will, daß dieſer nicht ſo gut ſey, als ein andrer; ſo
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 4. Berlin, 1812, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft04_1812/51>, abgerufen am 16.07.2024.
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