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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809.

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Vorrede.


Der nächste Zweck dieses Werks in der Gestalt, worin es jetzt erscheint,
ist, einen Leitfaden und eine Basis zu haben, um meinen mündlichen Vor-
trag darnach zu ordnen und darauf zu begründen. Es ist deshalb aller-
dings gedrängter geschrieben, als es bei alleiniger Rücksicht auf mein
lesendes Publikum hätte geschehen sollen. Indessen hoffe ich durch Be-
stimmtheit, Vollständigkeit und Ordnung des Vortrages dies so ersetzt
zu haben, daß demjenigen Leser, welcher mit Aufmerksamkeit und Ord-
nung -- nicht zerstreut, fragmentarisch und flüchtig -- lieset, alles
klar genug seyn werde. Bei einigen abstrakten Materien, z. B. in diesem
Bande bei der Begründung der Wissenschaft, habe ich mich vielleicht zu
kurz gefaßt; aber ich hätte, um diese Materie einem Theile meiner Leser
vollständig zu entwickeln, durch Weitläuftigkeit einem andern Theile
langweilig werden müssen. Wo es zur Aufklärung einer wichtigen Ma-
terie nothwendig war, habe ich so ausführlich geredet, daß es selbst für
meine Zuhörer kaum einer weitern Erörterung bedarf. Es versteht sich
übrigens, daß manche Gegenstände, welche in diesem Bande in der Lehre
von der Oekonomie, nur des allgemeinen Ueberblicks wegen, dargestellt
werden mußten, an ihrem Orte werden genauer behandelt werden. We-
gen dieses mehr oder minder gedrängten Vortrages wird man die Ver-
schiedenheit des Styls verzeihen.

Auch in der Ordnung des Vortrages habe ich mich gewissermaßen
nach der Abtheilung des Mögelinschen Unterrichtskursus für das Win-
ter- und Sommersemester und nach dem Gange der Vorlesungen der damit

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Vorrede.


Der naͤchſte Zweck dieſes Werks in der Geſtalt, worin es jetzt erſcheint,
iſt, einen Leitfaden und eine Baſis zu haben, um meinen muͤndlichen Vor-
trag darnach zu ordnen und darauf zu begruͤnden. Es iſt deshalb aller-
dings gedraͤngter geſchrieben, als es bei alleiniger Ruͤckſicht auf mein
leſendes Publikum haͤtte geſchehen ſollen. Indeſſen hoffe ich durch Be-
ſtimmtheit, Vollſtaͤndigkeit und Ordnung des Vortrages dies ſo erſetzt
zu haben, daß demjenigen Leſer, welcher mit Aufmerkſamkeit und Ord-
nung — nicht zerſtreut, fragmentariſch und fluͤchtig — lieſet, alles
klar genug ſeyn werde. Bei einigen abſtrakten Materien, z. B. in dieſem
Bande bei der Begruͤndung der Wiſſenſchaft, habe ich mich vielleicht zu
kurz gefaßt; aber ich haͤtte, um dieſe Materie einem Theile meiner Leſer
vollſtaͤndig zu entwickeln, durch Weitlaͤuftigkeit einem andern Theile
langweilig werden muͤſſen. Wo es zur Aufklaͤrung einer wichtigen Ma-
terie nothwendig war, habe ich ſo ausfuͤhrlich geredet, daß es ſelbſt fuͤr
meine Zuhoͤrer kaum einer weitern Eroͤrterung bedarf. Es verſteht ſich
uͤbrigens, daß manche Gegenſtaͤnde, welche in dieſem Bande in der Lehre
von der Oekonomie, nur des allgemeinen Ueberblicks wegen, dargeſtellt
werden mußten, an ihrem Orte werden genauer behandelt werden. We-
gen dieſes mehr oder minder gedraͤngten Vortrages wird man die Ver-
ſchiedenheit des Styls verzeihen.

Auch in der Ordnung des Vortrages habe ich mich gewiſſermaßen
nach der Abtheilung des Moͤgelinſchen Unterrichtskurſus fuͤr das Win-
ter- und Sommerſemeſter und nach dem Gange der Vorleſungen der damit

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Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft01_1809/9>, abgerufen am 29.03.2024.