Summe des Geldbetrages muß dann mit der Zahl der gehabten und bezahl- ten Tagelöhner stimmen.
Wenn Handdienste oder sogenannte Hülfstage unentgeldlich geleistet werden, diese Leute aber mit den Tagelöhnern einer gewissen Klasse gleich zu setzen sind, so werden sie als solche mit berechnet, am Schlusse der Woche aber bemerkt, wie viel derselben da gewesen sind, und was folglich an Tagelohn wirklich weniger ausge- zahlt worden. Diesen Dienstleuten wird dann dieses zu gut geschrieben, und von ihrer Verpflichtung in Abrechnung gebracht.
Auf gleiche Weise wird das Arbeits-Journal über die Gespannarbeiten ge- führt. Statt der Kolumnen des Tagelohnpreises erhalten nun Pferde, Ochsen, und die damit arbeitenden Knechte ihre Kolumne. Ob man es nöthig finde, die Pferde- und Ochsenknechte zu unterscheiden, bleibt einem jeden überlassen. Wenn Tagelöhner mit Pferden oder Ochsen arbeiten, so werden sie unter den Handarbei- tern mit aufgeführt, und werden dann hier nicht angesetzt. Die Thiere werden am besten nach der Kopfzahl angezeichnet, nicht nach Gespannen. Die Summe dersel- ben, die täglich bei jeder Arbeit und in der Woche überhaupt gebraucht worden, wird dann ebenfalls gezogen. Die Geldkolumne aber kann hier, wie mir scheint, wegfallen.
Diese wöchentlichen Anzeichnungen werden dann in eine monatliche Uebersicht gebracht, welche Arbeit sehr leicht von Statten geht. Ein Schema hierzu, wel- ches die Sache von selbst klar genug darstellen wird, theile ich hier mit. Man braucht sich gerade nicht an eine gewisse Wochenzahl zu binden, wenn man sich die Mühe geben will, es von jeder Periode besonders zu liniiren. Auf einem großen Bogen hat man allenfalls Raum für acht Wochen. In dem nebenstehenden Schema A. ist die Ernteperiode, die in fünf Wochen größtentheils vollendet war, zusammengenommen.
Um die Sache noch deutlicher zu machen, und die Arbeiten anderer Art in einer andern Periode zu zeigen, auch um die Vorstellung, die man sich von großer Schwierigkeit macht, zu entfernen, füge ich noch eine andere Tabelle B. bei, welche die Winterperiode vom Anfange Novembers bis zur Mitte Februars enthält. Einer weitern Erklärung scheint es mir nicht zu bedürfen. Wie leicht dann aus
Landwirthſchaftliche Buchhaltung.
Summe des Geldbetrages muß dann mit der Zahl der gehabten und bezahl- ten Tageloͤhner ſtimmen.
Wenn Handdienſte oder ſogenannte Huͤlfstage unentgeldlich geleiſtet werden, dieſe Leute aber mit den Tageloͤhnern einer gewiſſen Klaſſe gleich zu ſetzen ſind, ſo werden ſie als ſolche mit berechnet, am Schluſſe der Woche aber bemerkt, wie viel derſelben da geweſen ſind, und was folglich an Tagelohn wirklich weniger ausge- zahlt worden. Dieſen Dienſtleuten wird dann dieſes zu gut geſchrieben, und von ihrer Verpflichtung in Abrechnung gebracht.
Auf gleiche Weiſe wird das Arbeits-Journal uͤber die Geſpannarbeiten ge- fuͤhrt. Statt der Kolumnen des Tagelohnpreiſes erhalten nun Pferde, Ochſen, und die damit arbeitenden Knechte ihre Kolumne. Ob man es noͤthig finde, die Pferde- und Ochſenknechte zu unterſcheiden, bleibt einem jeden uͤberlaſſen. Wenn Tageloͤhner mit Pferden oder Ochſen arbeiten, ſo werden ſie unter den Handarbei- tern mit aufgefuͤhrt, und werden dann hier nicht angeſetzt. Die Thiere werden am beſten nach der Kopfzahl angezeichnet, nicht nach Geſpannen. Die Summe derſel- ben, die taͤglich bei jeder Arbeit und in der Woche uͤberhaupt gebraucht worden, wird dann ebenfalls gezogen. Die Geldkolumne aber kann hier, wie mir ſcheint, wegfallen.
Dieſe woͤchentlichen Anzeichnungen werden dann in eine monatliche Ueberſicht gebracht, welche Arbeit ſehr leicht von Statten geht. Ein Schema hierzu, wel- ches die Sache von ſelbſt klar genug darſtellen wird, theile ich hier mit. Man braucht ſich gerade nicht an eine gewiſſe Wochenzahl zu binden, wenn man ſich die Muͤhe geben will, es von jeder Periode beſonders zu liniiren. Auf einem großen Bogen hat man allenfalls Raum fuͤr acht Wochen. In dem nebenſtehenden Schema A. iſt die Ernteperiode, die in fuͤnf Wochen groͤßtentheils vollendet war, zuſammengenommen.
Um die Sache noch deutlicher zu machen, und die Arbeiten anderer Art in einer andern Periode zu zeigen, auch um die Vorſtellung, die man ſich von großer Schwierigkeit macht, zu entfernen, fuͤge ich noch eine andere Tabelle B. bei, welche die Winterperiode vom Anfange Novembers bis zur Mitte Februars enthaͤlt. Einer weitern Erklaͤrung ſcheint es mir nicht zu beduͤrfen. Wie leicht dann aus
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Landwirthſchaftliche Buchhaltung.
Summe des Geldbetrages muß dann mit der Zahl der gehabten und bezahl-
ten Tageloͤhner ſtimmen.
Wenn Handdienſte oder ſogenannte Huͤlfstage unentgeldlich geleiſtet werden,
dieſe Leute aber mit den Tageloͤhnern einer gewiſſen Klaſſe gleich zu ſetzen ſind, ſo
werden ſie als ſolche mit berechnet, am Schluſſe der Woche aber bemerkt, wie viel
derſelben da geweſen ſind, und was folglich an Tagelohn wirklich weniger ausge-
zahlt worden. Dieſen Dienſtleuten wird dann dieſes zu gut geſchrieben, und von
ihrer Verpflichtung in Abrechnung gebracht.
Auf gleiche Weiſe wird das Arbeits-Journal uͤber die Geſpannarbeiten ge-
fuͤhrt. Statt der Kolumnen des Tagelohnpreiſes erhalten nun Pferde, Ochſen,
und die damit arbeitenden Knechte ihre Kolumne. Ob man es noͤthig finde, die
Pferde- und Ochſenknechte zu unterſcheiden, bleibt einem jeden uͤberlaſſen. Wenn
Tageloͤhner mit Pferden oder Ochſen arbeiten, ſo werden ſie unter den Handarbei-
tern mit aufgefuͤhrt, und werden dann hier nicht angeſetzt. Die Thiere werden am
beſten nach der Kopfzahl angezeichnet, nicht nach Geſpannen. Die Summe derſel-
ben, die taͤglich bei jeder Arbeit und in der Woche uͤberhaupt gebraucht worden,
wird dann ebenfalls gezogen. Die Geldkolumne aber kann hier, wie mir ſcheint,
wegfallen.
Dieſe woͤchentlichen Anzeichnungen werden dann in eine monatliche Ueberſicht
gebracht, welche Arbeit ſehr leicht von Statten geht. Ein Schema hierzu, wel-
ches die Sache von ſelbſt klar genug darſtellen wird, theile ich hier mit. Man
braucht ſich gerade nicht an eine gewiſſe Wochenzahl zu binden, wenn man ſich die
Muͤhe geben will, es von jeder Periode beſonders zu liniiren. Auf einem großen
Bogen hat man allenfalls Raum fuͤr acht Wochen. In dem nebenſtehenden
Schema A. iſt die Ernteperiode, die in fuͤnf Wochen groͤßtentheils vollendet war,
zuſammengenommen.
Um die Sache noch deutlicher zu machen, und die Arbeiten anderer Art in
einer andern Periode zu zeigen, auch um die Vorſtellung, die man ſich von großer
Schwierigkeit macht, zu entfernen, fuͤge ich noch eine andere Tabelle B. bei,
welche die Winterperiode vom Anfange Novembers bis zur Mitte Februars enthaͤlt.
Einer weitern Erklaͤrung ſcheint es mir nicht zu beduͤrfen. Wie leicht dann aus
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Thaer, Albrecht: Grundsätze der rationellen Landwirthschaft. Bd. 1. Berlin, 1809, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_landwirthschaft01_1809/266>, abgerufen am 16.07.2024.
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