der äußerlich empfindbaren Eigenschaften derselben er- kannt würde. Aber Hr. Moscati hat den Vorzug der menschlichen Organisation zweifelhaft gemacht. Wie vieles ist in dem Thierreich noch für den Philosophen zu suchen.
Zwote Abtheilung.
1) Analogischer Schluß von der thierischen Natur des Menschen auf seine Seelennatur. 2) Eine Folgerung daraus.
1.
Wenn die bonnetische Erklärungsart von der Art, wie die Seele wirket, und von dem Sitze der Vor- stellungen richtig ist, so wird das einfache Jch zu allen sinnlichen Bewegungen des Gehirns, oder zu den ma- teriellen Jdeen, nichts mehr beytragen, als in der thie- rischen Natur das Seelenwesen beyträgt zu den bloß or- ganischen Bewegungen in dem Körper. Diese wer- den von der Seele gefühlt, wenn sie gegenwärtig sind; und wenn die Seele noch weiter dabey thätig ist, so verstärket oder schwächet sie solche dadurch, daß sie ihre Kraft auf andere sich ihr darbietende weniger oder mehr anwendet. Das innere Organ der Seele hingegen, oder das Gehirn, thut nach eben diesem System bey den Gehirnsveränderungen dasselbige, was die Körper- kräfte bey den instinktartigen Bewegungen in der thie- rischen Natur.
Nach der gemeinen Erklärungsart müßte die Seele zu allen sinnlichen Gehirnsveränderungen so beywirken, wie das Seelenwesen zu den willkürlichsten Bewe- gungen, die nur durch die von Vorstellungen bestimmte Seelenkraft auf einander folgen. Das Gehirn müßte keinen weitern Antheil daran haben, als daß es ein ge-
schmei-
Z 3
im Menſchen.
der aͤußerlich empfindbaren Eigenſchaften derſelben er- kannt wuͤrde. Aber Hr. Moſcati hat den Vorzug der menſchlichen Organiſation zweifelhaft gemacht. Wie vieles iſt in dem Thierreich noch fuͤr den Philoſophen zu ſuchen.
Zwote Abtheilung.
1) Analogiſcher Schluß von der thieriſchen Natur des Menſchen auf ſeine Seelennatur. 2) Eine Folgerung daraus.
1.
Wenn die bonnetiſche Erklaͤrungsart von der Art, wie die Seele wirket, und von dem Sitze der Vor- ſtellungen richtig iſt, ſo wird das einfache Jch zu allen ſinnlichen Bewegungen des Gehirns, oder zu den ma- teriellen Jdeen, nichts mehr beytragen, als in der thie- riſchen Natur das Seelenweſen beytraͤgt zu den bloß or- ganiſchen Bewegungen in dem Koͤrper. Dieſe wer- den von der Seele gefuͤhlt, wenn ſie gegenwaͤrtig ſind; und wenn die Seele noch weiter dabey thaͤtig iſt, ſo verſtaͤrket oder ſchwaͤchet ſie ſolche dadurch, daß ſie ihre Kraft auf andere ſich ihr darbietende weniger oder mehr anwendet. Das innere Organ der Seele hingegen, oder das Gehirn, thut nach eben dieſem Syſtem bey den Gehirnsveraͤnderungen daſſelbige, was die Koͤrper- kraͤfte bey den inſtinktartigen Bewegungen in der thie- riſchen Natur.
Nach der gemeinen Erklaͤrungsart muͤßte die Seele zu allen ſinnlichen Gehirnsveraͤnderungen ſo beywirken, wie das Seelenweſen zu den willkuͤrlichſten Bewe- gungen, die nur durch die von Vorſtellungen beſtimmte Seelenkraft auf einander folgen. Das Gehirn muͤßte keinen weitern Antheil daran haben, als daß es ein ge-
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im Menſchen.
der aͤußerlich empfindbaren Eigenſchaften derſelben er-
kannt wuͤrde. Aber Hr. Moſcati hat den Vorzug der
menſchlichen Organiſation zweifelhaft gemacht. Wie
vieles iſt in dem Thierreich noch fuͤr den Philoſophen
zu ſuchen.
Zwote Abtheilung.
1) Analogiſcher Schluß von der thieriſchen
Natur des Menſchen auf ſeine Seelennatur.
2) Eine Folgerung daraus.
1.
Wenn die bonnetiſche Erklaͤrungsart von der Art,
wie die Seele wirket, und von dem Sitze der Vor-
ſtellungen richtig iſt, ſo wird das einfache Jch zu allen
ſinnlichen Bewegungen des Gehirns, oder zu den ma-
teriellen Jdeen, nichts mehr beytragen, als in der thie-
riſchen Natur das Seelenweſen beytraͤgt zu den bloß or-
ganiſchen Bewegungen in dem Koͤrper. Dieſe wer-
den von der Seele gefuͤhlt, wenn ſie gegenwaͤrtig ſind;
und wenn die Seele noch weiter dabey thaͤtig iſt, ſo
verſtaͤrket oder ſchwaͤchet ſie ſolche dadurch, daß ſie ihre
Kraft auf andere ſich ihr darbietende weniger oder mehr
anwendet. Das innere Organ der Seele hingegen,
oder das Gehirn, thut nach eben dieſem Syſtem bey
den Gehirnsveraͤnderungen daſſelbige, was die Koͤrper-
kraͤfte bey den inſtinktartigen Bewegungen in der thie-
riſchen Natur.
Nach der gemeinen Erklaͤrungsart muͤßte die Seele
zu allen ſinnlichen Gehirnsveraͤnderungen ſo beywirken,
wie das Seelenweſen zu den willkuͤrlichſten Bewe-
gungen, die nur durch die von Vorſtellungen beſtimmte
Seelenkraft auf einander folgen. Das Gehirn muͤßte
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 2. Leipzig, 1777, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche02_1777/387>, abgerufen am 23.11.2024.
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