Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777.der sinnlich. Kenntn. u. d. vernünftigen. und auf die Verfahrungsart der Denkkraft; nicht aberauf die einzelne Fälle, woraus die Begriffe etwan hätten abstrahiret seyn können. Es ist allerdings eine Beobachtung unserer eigenen Siebenter G g 3
der ſinnlich. Kenntn. u. d. vernuͤnftigen. und auf die Verfahrungsart der Denkkraft; nicht aberauf die einzelne Faͤlle, woraus die Begriffe etwan haͤtten abſtrahiret ſeyn koͤnnen. Es iſt allerdings eine Beobachtung unſerer eigenen Siebenter G g 3
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der ſinnlich. Kenntn. u. d. vernuͤnftigen.
und auf die Verfahrungsart der Denkkraft; nicht aber
auf die einzelne Faͤlle, woraus die Begriffe etwan haͤtten
abſtrahiret ſeyn koͤnnen.
Es iſt allerdings eine Beobachtung unſerer eigenen
Denkart, wenn wir die allgemeinen Urtheile, als Ef-
fekte unſers Verſtandes in uns gewahrnehmen. Aber
dieß heißt nur ſo viel, als unſere Erkenntniß von ih-
nen iſt aus Beobachtung. So iſt es. Die Grund-
ſaͤtze kennen wir aus Beobachtung, wie die Geſetze, wor-
nach Licht und Feuer wirken. Aber die Urtheile ſelbſt
ſind nicht Beobachtungen, noch Abſtrakta aus Beob-
achtungen, ſondern Wirkungen, die von der Natur der
Denkkraft abhangen, wie das Ausdehnen der Koͤrper
von der Natur des Feuers.
Siebenter
G g 3
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Zitationshilfe: | Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 469. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/529>, abgerufen am 16.07.2024. |