III. Von dem Gefühl der Verhältnisse und Bezie- hungen. 1) Ueberhaupt. 2) Von dem Ge- fühl der Verhältnisse und Beziehungen der Ge- genstände unter sich. 3) Von dem Gefühl der Beziehungen der Dinge auf die gegenwärtige Beschaffenheit der Seele. 4) Von den Em- pfindungen des Wahren, des Schönen und des Guten.
1.
Die verschiedenen Arten von Seelenveränderungen, und auch die passiven, die uns fühlbar werden, haben unter sich gewisse Verhältnisse und Beziehungen auf einander; sie sind einander ähnlich oder unähnlich; sie sind mehr oder weniger in sich befassend, stärker oder schwächer und modificiren also unsre Kraft im Verhält- niß mit dieser ihren Beschaffenheiten; sie sind unter sich in einer gewissen Ordnung und Zeitfolge, und veranlas- sen und verursachen einander.
Außer diesen Verhältnissen unter sich, haben sie auch gewisse Beziehungen auf den dermaligen Zustand der Seele, zu dem sie hinzukommen, auf die Vermögen, Fähigkeiten und Kräfte und dieser ihre derzeitige Thä- tigkeit. Sie werden daher mit mehrerer oder mit min- derer Jntension aufgenommen, sie beschäftigen die Kräfte und Vermögen mehr oder minder, auf eine ihrer der- maligen Verfassung angemessene Art, und reizen auch mehr oder minder die selbstthätigen Kräfte der Seele zu neuen Aktionen, und zu neuen Anwendungen auf andere Gegenstände u. s. f.
Und diese verschiedene Beziehungen der Gegen- stände des Gefühls auf unsern gesammten gegen-
wärtigen
II. Verſuch. Ueber das Gefuͤhl,
III. Von dem Gefuͤhl der Verhaͤltniſſe und Bezie- hungen. 1) Ueberhaupt. 2) Von dem Ge- fuͤhl der Verhaͤltniſſe und Beziehungen der Ge- genſtaͤnde unter ſich. 3) Von dem Gefuͤhl der Beziehungen der Dinge auf die gegenwaͤrtige Beſchaffenheit der Seele. 4) Von den Em- pfindungen des Wahren, des Schoͤnen und des Guten.
1.
Die verſchiedenen Arten von Seelenveraͤnderungen, und auch die paſſiven, die uns fuͤhlbar werden, haben unter ſich gewiſſe Verhaͤltniſſe und Beziehungen auf einander; ſie ſind einander aͤhnlich oder unaͤhnlich; ſie ſind mehr oder weniger in ſich befaſſend, ſtaͤrker oder ſchwaͤcher und modificiren alſo unſre Kraft im Verhaͤlt- niß mit dieſer ihren Beſchaffenheiten; ſie ſind unter ſich in einer gewiſſen Ordnung und Zeitfolge, und veranlaſ- ſen und verurſachen einander.
Außer dieſen Verhaͤltniſſen unter ſich, haben ſie auch gewiſſe Beziehungen auf den dermaligen Zuſtand der Seele, zu dem ſie hinzukommen, auf die Vermoͤgen, Faͤhigkeiten und Kraͤfte und dieſer ihre derzeitige Thaͤ- tigkeit. Sie werden daher mit mehrerer oder mit min- derer Jntenſion aufgenommen, ſie beſchaͤftigen die Kraͤfte und Vermoͤgen mehr oder minder, auf eine ihrer der- maligen Verfaſſung angemeſſene Art, und reizen auch mehr oder minder die ſelbſtthaͤtigen Kraͤfte der Seele zu neuen Aktionen, und zu neuen Anwendungen auf andere Gegenſtaͤnde u. ſ. f.
Und dieſe verſchiedene Beziehungen der Gegen- ſtaͤnde des Gefuͤhls auf unſern geſammten gegen-
waͤrtigen
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II. Verſuch. Ueber das Gefuͤhl,
III.
Von dem Gefuͤhl der Verhaͤltniſſe und Bezie-
hungen. 1) Ueberhaupt. 2) Von dem Ge-
fuͤhl der Verhaͤltniſſe und Beziehungen der Ge-
genſtaͤnde unter ſich. 3) Von dem Gefuͤhl der
Beziehungen der Dinge auf die gegenwaͤrtige
Beſchaffenheit der Seele. 4) Von den Em-
pfindungen des Wahren, des Schoͤnen und
des Guten.
1.
Die verſchiedenen Arten von Seelenveraͤnderungen,
und auch die paſſiven, die uns fuͤhlbar werden,
haben unter ſich gewiſſe Verhaͤltniſſe und Beziehungen
auf einander; ſie ſind einander aͤhnlich oder unaͤhnlich;
ſie ſind mehr oder weniger in ſich befaſſend, ſtaͤrker oder
ſchwaͤcher und modificiren alſo unſre Kraft im Verhaͤlt-
niß mit dieſer ihren Beſchaffenheiten; ſie ſind unter ſich
in einer gewiſſen Ordnung und Zeitfolge, und veranlaſ-
ſen und verurſachen einander.
Außer dieſen Verhaͤltniſſen unter ſich, haben ſie auch
gewiſſe Beziehungen auf den dermaligen Zuſtand der
Seele, zu dem ſie hinzukommen, auf die Vermoͤgen,
Faͤhigkeiten und Kraͤfte und dieſer ihre derzeitige Thaͤ-
tigkeit. Sie werden daher mit mehrerer oder mit min-
derer Jntenſion aufgenommen, ſie beſchaͤftigen die Kraͤfte
und Vermoͤgen mehr oder minder, auf eine ihrer der-
maligen Verfaſſung angemeſſene Art, und reizen auch
mehr oder minder die ſelbſtthaͤtigen Kraͤfte der Seele zu
neuen Aktionen, und zu neuen Anwendungen auf andere
Gegenſtaͤnde u. ſ. f.
Und dieſe verſchiedene Beziehungen der Gegen-
ſtaͤnde des Gefuͤhls auf unſern geſammten gegen-
waͤrtigen
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Tetens, Johann Nicolas: Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwickelung. Bd. 1. Leipzig, 1777, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tetens_versuche01_1777/242>, abgerufen am 24.11.2024.
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