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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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und, reichlich Speis und Trank genießend, für alle Ehre sich erkenntlich bewiesen hatte. -- Piet beobachtete mit pfiffigen Blicken und ernster Miene den alten Herrn, dessen mühsam verhaltene Ungeduld der Entensäger nicht zu bemerken schien. -- Nicht eher, bis auch dem schönen Käse und den Goldreinetten zum Dessert ihr Recht geschehen, glaubte Baldus das Gespräch aufs Geschäft lenken zu dürfen.

Wie steht es denn mit unserm Handel, lieber Piet? Haben Sie den Brief von Mynheer Verkolyn in Betracht gezogen?

Freilich hab' ich mir die Sache überlegt, versetzte der Jäger trocken, und ich denke auch den Punkt darin gefunden zu haben. -- Mynheer will den See auspumpen und Grasland daraus machen lassen. Das kostet viel Geld; damit dies aber nicht unnütz ins Wasser geworfen wird, darum muß und will Mynheer meine Insel kaufen, weil die Pumpenspeculation sonst in die Brüche geht.

Davon ist hier gar nicht die Rede, belehrte Baldus, lächelnd über den Mißverstand des unkundigen Insulaners.

Ich sollte doch denken; Mynheer kann mein Jagd- und Fischereiprivilegium, was ich gut verbrieft und besiegelt auf dem ganzen See besitze, nicht fortpumpen lassen.

Der Buchhalter verstummte, blaß vor Schreck. Niemand hatte die Rechte dieser kleinen Insel beachtet;

und, reichlich Speis und Trank genießend, für alle Ehre sich erkenntlich bewiesen hatte. — Piet beobachtete mit pfiffigen Blicken und ernster Miene den alten Herrn, dessen mühsam verhaltene Ungeduld der Entensäger nicht zu bemerken schien. — Nicht eher, bis auch dem schönen Käse und den Goldreinetten zum Dessert ihr Recht geschehen, glaubte Baldus das Gespräch aufs Geschäft lenken zu dürfen.

Wie steht es denn mit unserm Handel, lieber Piet? Haben Sie den Brief von Mynheer Verkolyn in Betracht gezogen?

Freilich hab' ich mir die Sache überlegt, versetzte der Jäger trocken, und ich denke auch den Punkt darin gefunden zu haben. — Mynheer will den See auspumpen und Grasland daraus machen lassen. Das kostet viel Geld; damit dies aber nicht unnütz ins Wasser geworfen wird, darum muß und will Mynheer meine Insel kaufen, weil die Pumpenspeculation sonst in die Brüche geht.

Davon ist hier gar nicht die Rede, belehrte Baldus, lächelnd über den Mißverstand des unkundigen Insulaners.

Ich sollte doch denken; Mynheer kann mein Jagd- und Fischereiprivilegium, was ich gut verbrieft und besiegelt auf dem ganzen See besitze, nicht fortpumpen lassen.

Der Buchhalter verstummte, blaß vor Schreck. Niemand hatte die Rechte dieser kleinen Insel beachtet;

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[0098] und, reichlich Speis und Trank genießend, für alle Ehre sich erkenntlich bewiesen hatte. — Piet beobachtete mit pfiffigen Blicken und ernster Miene den alten Herrn, dessen mühsam verhaltene Ungeduld der Entensäger nicht zu bemerken schien. — Nicht eher, bis auch dem schönen Käse und den Goldreinetten zum Dessert ihr Recht geschehen, glaubte Baldus das Gespräch aufs Geschäft lenken zu dürfen. Wie steht es denn mit unserm Handel, lieber Piet? Haben Sie den Brief von Mynheer Verkolyn in Betracht gezogen? Freilich hab' ich mir die Sache überlegt, versetzte der Jäger trocken, und ich denke auch den Punkt darin gefunden zu haben. — Mynheer will den See auspumpen und Grasland daraus machen lassen. Das kostet viel Geld; damit dies aber nicht unnütz ins Wasser geworfen wird, darum muß und will Mynheer meine Insel kaufen, weil die Pumpenspeculation sonst in die Brüche geht. Davon ist hier gar nicht die Rede, belehrte Baldus, lächelnd über den Mißverstand des unkundigen Insulaners. Ich sollte doch denken; Mynheer kann mein Jagd- und Fischereiprivilegium, was ich gut verbrieft und besiegelt auf dem ganzen See besitze, nicht fortpumpen lassen. Der Buchhalter verstummte, blaß vor Schreck. Niemand hatte die Rechte dieser kleinen Insel beachtet;

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:22:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:22:21Z)

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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/98>, abgerufen am 22.11.2024.