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Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Er hat uns die Ladung unter den Händen fortgekapert, stimmte ein Matrose bei.

Schnell hinterdrein! rief der Buchhalter; jagt ihnen nach. Herr Gott, wenn dem Kinde ein Unglück passirte!

Das Segel wieder aufreffen und das Boot scharf an den Wind setzen, war in einem Nu geschehen, und nun begann auf dem Wellen schlagenden See in Sturmesbrausen ein jagendes Wettsegeln, wobei der kleine Nachen augenscheinlich mit jeder Minute mehr Vorsprung gewann; Bertold steuerte gerade auf die Schilfinseln, welche Piet's Eiland umringen.

Wenn er vor uns zwischen die Rohrinseln gelangt, sagte der Steuermann, dann haben wir das Nachsehen; denn in den seichten Untiefen würde unser schweres Boot bei diesem tiefen Wellenschläge stranden.

Und so kam es; Bertold verschwand mit seinem leichten Nachen in der grünen Schilfwand -- noch glänzte sein weißes Segel eine Weile über dem wogenden Rohr, dann verschwand auch die fliehende Mastspitze, und der alte Buchhalter mußte rathlos vor dem bergenden gefährlichen Röhricht ausweichen.

Hätten wir nur den Enten-Piet am Bord, so wäre uns geholfen! rief der Steuermann ärgerlich.

Wer ist das -- wo wohnt der Entenmann? fragte Baldus.

Es ist der Pieter Waterhout; sein Haus liegt dort mitten im See hinterm Schilf. Er hat ein federleichtes

Er hat uns die Ladung unter den Händen fortgekapert, stimmte ein Matrose bei.

Schnell hinterdrein! rief der Buchhalter; jagt ihnen nach. Herr Gott, wenn dem Kinde ein Unglück passirte!

Das Segel wieder aufreffen und das Boot scharf an den Wind setzen, war in einem Nu geschehen, und nun begann auf dem Wellen schlagenden See in Sturmesbrausen ein jagendes Wettsegeln, wobei der kleine Nachen augenscheinlich mit jeder Minute mehr Vorsprung gewann; Bertold steuerte gerade auf die Schilfinseln, welche Piet's Eiland umringen.

Wenn er vor uns zwischen die Rohrinseln gelangt, sagte der Steuermann, dann haben wir das Nachsehen; denn in den seichten Untiefen würde unser schweres Boot bei diesem tiefen Wellenschläge stranden.

Und so kam es; Bertold verschwand mit seinem leichten Nachen in der grünen Schilfwand — noch glänzte sein weißes Segel eine Weile über dem wogenden Rohr, dann verschwand auch die fliehende Mastspitze, und der alte Buchhalter mußte rathlos vor dem bergenden gefährlichen Röhricht ausweichen.

Hätten wir nur den Enten-Piet am Bord, so wäre uns geholfen! rief der Steuermann ärgerlich.

Wer ist das — wo wohnt der Entenmann? fragte Baldus.

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[0078] Er hat uns die Ladung unter den Händen fortgekapert, stimmte ein Matrose bei. Schnell hinterdrein! rief der Buchhalter; jagt ihnen nach. Herr Gott, wenn dem Kinde ein Unglück passirte! Das Segel wieder aufreffen und das Boot scharf an den Wind setzen, war in einem Nu geschehen, und nun begann auf dem Wellen schlagenden See in Sturmesbrausen ein jagendes Wettsegeln, wobei der kleine Nachen augenscheinlich mit jeder Minute mehr Vorsprung gewann; Bertold steuerte gerade auf die Schilfinseln, welche Piet's Eiland umringen. Wenn er vor uns zwischen die Rohrinseln gelangt, sagte der Steuermann, dann haben wir das Nachsehen; denn in den seichten Untiefen würde unser schweres Boot bei diesem tiefen Wellenschläge stranden. Und so kam es; Bertold verschwand mit seinem leichten Nachen in der grünen Schilfwand — noch glänzte sein weißes Segel eine Weile über dem wogenden Rohr, dann verschwand auch die fliehende Mastspitze, und der alte Buchhalter mußte rathlos vor dem bergenden gefährlichen Röhricht ausweichen. Hätten wir nur den Enten-Piet am Bord, so wäre uns geholfen! rief der Steuermann ärgerlich. Wer ist das — wo wohnt der Entenmann? fragte Baldus. Es ist der Pieter Waterhout; sein Haus liegt dort mitten im See hinterm Schilf. Er hat ein federleichtes

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Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:22:21Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Tesche, Walter: Der Enten-Piet. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 19. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–236. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tesche_piet_1910/78>, abgerufen am 22.11.2024.