Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.oder jener Welt verziehen werden, und also die Sünden einander nicht gleich können seyn. Endlich lieset man in den Sprüchen Salomonis am 24. c. 16. v. Der Gerechte wird sieben mahl fallen / und wird wiederum auffstehen: aber die Gottlose werden in Unglück fallen. Seynd also Sünden die die Gerechtigkeit nicht benehmen, und andere Sünden, die solche entziehen, und folglich alle Sünden einander nicht gleich. Solche Sect und Religion dann, die diese falsche Lehr hat, ist billich zu verwerffen. 16. Betrachtung. Ferners lehren sie, die Uncatholische, daß alle unsere gute Werck Sünden seyen, nach voriger ihrer Lehr aber seynd alle Sünden gleich; so seynd alle unsere gute Wercke so grosse Sünden, als alle andere Sünden? und wäre also Gott bitten eben eine so grosse Sünd, als GOtt lästern; Allmosen geben eben ein so grosse Sünd, als den Armen berauben: und das ungerechte Guth wieder geben eben ein so grosse Sünd, als solches behalten? oder jener Welt verziehen werden, und also die Sünden einander nicht gleich können seyn. Endlich lieset man in den Sprüchen Salomonis am 24. c. 16. v. Der Gerechte wird sieben mahl fallen / und wird wiederum auffstehen: aber die Gottlose werden in Unglück fallen. Seynd also Sünden die die Gerechtigkeit nicht benehmen, und andere Sünden, die solche entziehen, und folglich alle Sünden einander nicht gleich. Solche Sect und Religion dann, die diese falsche Lehr hat, ist billich zu verwerffen. 16. Betrachtung. Ferners lehren sie, die Uncatholische, daß alle unsere gute Werck Sünden seyen, nach voriger ihrer Lehr aber seynd alle Sünden gleich; so seynd alle unsere gute Wercke so grosse Sünden, als alle andere Sünden? und wäre also Gott bitten eben eine so grosse Sünd, als GOtt lästern; Allmosen geben eben ein so grosse Sünd, als den Armen berauben: und das ungerechte Guth wieder geben eben ein so grosse Sünd, als solches behalten? <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042" n="38"/> oder jener Welt verziehen werden, und also die Sünden einander nicht gleich können seyn. Endlich lieset man in den Sprüchen Salomonis am 24. c. 16. v. Der Gerechte wird sieben mahl fallen / und wird wiederum auffstehen: aber die Gottlose werden in Unglück fallen. Seynd also Sünden die die Gerechtigkeit nicht benehmen, und andere Sünden, die solche entziehen, und folglich alle Sünden einander nicht gleich. Solche Sect und Religion dann, die diese falsche Lehr hat, ist billich zu verwerffen.</p> </div> <div> <head>16. Betrachtung.<lb/></head> <p>Ferners lehren sie, die Uncatholische, daß alle unsere gute Werck Sünden seyen, nach voriger ihrer Lehr aber seynd alle Sünden gleich; so seynd alle unsere gute Wercke so grosse Sünden, als alle andere Sünden? und wäre also Gott bitten eben eine so grosse Sünd, als GOtt lästern; Allmosen geben eben ein so grosse Sünd, als den Armen berauben: und das ungerechte Guth wieder geben eben ein so grosse Sünd, als solches behalten?</p> </div> </body> </text> </TEI> [38/0042]
oder jener Welt verziehen werden, und also die Sünden einander nicht gleich können seyn. Endlich lieset man in den Sprüchen Salomonis am 24. c. 16. v. Der Gerechte wird sieben mahl fallen / und wird wiederum auffstehen: aber die Gottlose werden in Unglück fallen. Seynd also Sünden die die Gerechtigkeit nicht benehmen, und andere Sünden, die solche entziehen, und folglich alle Sünden einander nicht gleich. Solche Sect und Religion dann, die diese falsche Lehr hat, ist billich zu verwerffen.
16. Betrachtung.
Ferners lehren sie, die Uncatholische, daß alle unsere gute Werck Sünden seyen, nach voriger ihrer Lehr aber seynd alle Sünden gleich; so seynd alle unsere gute Wercke so grosse Sünden, als alle andere Sünden? und wäre also Gott bitten eben eine so grosse Sünd, als GOtt lästern; Allmosen geben eben ein so grosse Sünd, als den Armen berauben: und das ungerechte Guth wieder geben eben ein so grosse Sünd, als solches behalten?
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Zitationshilfe: | Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/42>, abgerufen am 16.07.2024. |