Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

mit einander haben. Also folgt, daß der Römische Glaub allezeit gewesen, und noch ist der wahre Apostolische Glaub. So gestehen auch die Widersager selbst, das dieser Glaub im Anfang der wahre Apostolische Glaub gewesen, hernacher aber geirret, welches die Römisch-Catholische laugnen. Jene werffen solches zwar vor, probiren es aber nicht. Dann wann man sie fragt: in welchen Glaubens. Articulen die Römische Kirch geirret? wo? und wann? so können sie nichts gewisses beybringen, welches sie doch zu probiren schuldig seynd. Gleich einen, der, wann er wolte sagen: daß ein bekandtes uhraltes Adeliches Geschlecht vor diesem zwar Adelich gewesen, hernach aber seinen Abel verlohren, müßte darthun, wann, und aus was Ursachen es seinen Adel verlohren; und so er solches nicht probiren könte, würde er wenigstens einer Ehrenrührischer Zungen vom Richter gestrafft werden.

13 Betrachtung.

Als ich in diesem Bedencken stunde, ob ich nemlich den Römisch-Catho-

mit einander haben. Also folgt, daß der Römische Glaub allezeit gewesen, und noch ist der wahre Apostolische Glaub. So gestehen auch die Widersager selbst, das dieser Glaub im Anfang der wahre Apostolische Glaub gewesen, hernacher aber geirret, welches die Römisch-Catholische laugnen. Jene werffen solches zwar vor, probiren es aber nicht. Dann wann man sie fragt: in welchen Glaubens. Articulen die Römische Kirch geirret? wo? und wann? so können sie nichts gewisses beybringen, welches sie doch zu probiren schuldig seynd. Gleich einen, der, wann er wolte sagen: daß ein bekandtes uhraltes Adeliches Geschlecht vor diesem zwar Adelich gewesen, hernach aber seinen Abel verlohren, müßte darthun, wann, und aus was Ursachen es seinen Adel verlohren; und so er solches nicht probiren könte, würde er wenigstens einer Ehrenrührischer Zungen vom Richter gestrafft werden.

13 Betrachtung.

Als ich in diesem Bedencken stunde, ob ich nemlich den Römisch-Catho-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0034" n="30"/>
mit einander haben. Also folgt, daß der Römische Glaub                      allezeit gewesen, und noch ist der wahre Apostolische Glaub. So gestehen auch                      die Widersager selbst, das dieser Glaub im Anfang der wahre Apostolische Glaub                      gewesen, hernacher aber geirret, welches die Römisch-Catholische laugnen. Jene                      werffen solches zwar vor, probiren es aber nicht. Dann wann man sie fragt: in                      welchen Glaubens. Articulen die Römische Kirch geirret? wo? und wann? so können                      sie nichts gewisses beybringen, welches sie doch zu probiren schuldig seynd.                      Gleich einen, der, wann er wolte sagen: daß ein bekandtes uhraltes Adeliches                      Geschlecht vor diesem zwar Adelich gewesen, hernach aber seinen Abel verlohren,                      müßte darthun, wann, und aus was Ursachen es seinen Adel verlohren; und so er                      solches nicht probiren könte, würde er wenigstens einer Ehrenrührischer Zungen                      vom Richter gestrafft werden.</p>
      </div>
      <div>
        <head>13 Betrachtung.<lb/></head>
        <p>Als ich in diesem Bedencken stunde, ob ich nemlich den Römisch-Catho-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[30/0034] mit einander haben. Also folgt, daß der Römische Glaub allezeit gewesen, und noch ist der wahre Apostolische Glaub. So gestehen auch die Widersager selbst, das dieser Glaub im Anfang der wahre Apostolische Glaub gewesen, hernacher aber geirret, welches die Römisch-Catholische laugnen. Jene werffen solches zwar vor, probiren es aber nicht. Dann wann man sie fragt: in welchen Glaubens. Articulen die Römische Kirch geirret? wo? und wann? so können sie nichts gewisses beybringen, welches sie doch zu probiren schuldig seynd. Gleich einen, der, wann er wolte sagen: daß ein bekandtes uhraltes Adeliches Geschlecht vor diesem zwar Adelich gewesen, hernach aber seinen Abel verlohren, müßte darthun, wann, und aus was Ursachen es seinen Adel verlohren; und so er solches nicht probiren könte, würde er wenigstens einer Ehrenrührischer Zungen vom Richter gestrafft werden. 13 Betrachtung. Als ich in diesem Bedencken stunde, ob ich nemlich den Römisch-Catho-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/34
Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/34>, abgerufen am 16.04.2024.