Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755.

Bild:
<< vorherige Seite

halten, welche auch nach ihrer Widersager Meinung können seelig werden, sondern mit denen Uncatholischen, von welchen die Catholische Lehren, daß sie nicht können seelig werden. Dann wem wolte ich nicht rahten, daß er in der grösten Gefahr den sichersten Weeg nehme. Solcher Weeg ist ja sicherer, den beyde Theil für gut halten, als der, den nur ein Theil für gut befindet; der andere Theil aber mit einem Eydschwur verflucht: also ist ja niemand, der nicht die jenige Medicin für besser halte, welche beyde Doctores vor gut achten, als jene, welcher einer aus beyden Doctoren vor tödtlich achtet?

8. Betrachtung.

Da ich mich auch jener Ermahnung Deutr. am 32. c. 7. v erinnert: Frage deinen Vatter / der wird dirs verkündigen / und deine Vorfahren / die werden dirs sagen; wie auch Proverb. am 22. c. 28. v. Du solt über die alte Schrancken nicht tretten die deine Vätter gesetzet haben. Habe ich die Bücher der alten heiligen Vätter auffgesucht, was für einen Rath auf selbi-

halten, welche auch nach ihrer Widersager Meinung können seelig werden, sondern mit denen Uncatholischen, von welchen die Catholische Lehren, daß sie nicht können seelig werden. Dann wem wolte ich nicht rahten, daß er in der grösten Gefahr den sichersten Weeg nehme. Solcher Weeg ist ja sicherer, den beyde Theil für gut halten, als der, den nur ein Theil für gut befindet; der andere Theil aber mit einem Eydschwur verflucht: also ist ja niemand, der nicht die jenige Medicin für besser halte, welche beyde Doctores vor gut achten, als jene, welcher einer aus beyden Doctoren vor tödtlich achtet?

8. Betrachtung.

Da ich mich auch jener Ermahnung Deutr. am 32. c. 7. v erinnert: Frage deinen Vatter / der wird dirs verkündigen / und deine Vorfahren / die werden dirs sagen; wie auch Proverb. am 22. c. 28. v. Du solt über die alte Schrancken nicht tretten die deine Vätter gesetzet haben. Habe ich die Bücher der alten heiligen Vätter auffgesucht, was für einen Rath auf selbi-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0027" n="23"/>
halten, welche auch nach ihrer                      Widersager Meinung können seelig werden, sondern mit denen Uncatholischen, von                      welchen die Catholische Lehren, daß sie nicht können seelig werden. Dann wem                      wolte ich nicht rahten, daß er in der grösten Gefahr den sichersten Weeg nehme.                      Solcher Weeg ist ja sicherer, den beyde Theil für gut halten, als der, den nur                      ein Theil für gut befindet; der andere Theil aber mit einem Eydschwur verflucht:                      also ist ja niemand, der nicht die jenige Medicin für besser halte, welche beyde                      Doctores vor gut achten, als jene, welcher einer aus beyden Doctoren vor                      tödtlich achtet?</p>
      </div>
      <div>
        <head>8. Betrachtung.<lb/></head>
        <p>Da ich mich auch jener Ermahnung Deutr. am 32. c. 7. v erinnert: Frage deinen                      Vatter / der wird dirs verkündigen / und deine Vorfahren / die werden dirs                      sagen; wie auch Proverb. am 22. c. 28. v. Du solt über die alte Schrancken nicht                      tretten die deine Vätter gesetzet haben. Habe ich die Bücher der alten heiligen                      Vätter auffgesucht, was für einen Rath auf selbi-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[23/0027] halten, welche auch nach ihrer Widersager Meinung können seelig werden, sondern mit denen Uncatholischen, von welchen die Catholische Lehren, daß sie nicht können seelig werden. Dann wem wolte ich nicht rahten, daß er in der grösten Gefahr den sichersten Weeg nehme. Solcher Weeg ist ja sicherer, den beyde Theil für gut halten, als der, den nur ein Theil für gut befindet; der andere Theil aber mit einem Eydschwur verflucht: also ist ja niemand, der nicht die jenige Medicin für besser halte, welche beyde Doctores vor gut achten, als jene, welcher einer aus beyden Doctoren vor tödtlich achtet? 8. Betrachtung. Da ich mich auch jener Ermahnung Deutr. am 32. c. 7. v erinnert: Frage deinen Vatter / der wird dirs verkündigen / und deine Vorfahren / die werden dirs sagen; wie auch Proverb. am 22. c. 28. v. Du solt über die alte Schrancken nicht tretten die deine Vätter gesetzet haben. Habe ich die Bücher der alten heiligen Vätter auffgesucht, was für einen Rath auf selbi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/27
Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Fünffzig Motiva, Oder Bewegende Ursachen/ Und Betrachtungen. 2. Aufl. [s. l.], 1755, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_motiva_1755/27>, abgerufen am 03.12.2024.