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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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Anderter Theil.
§. I.
Haltet in sich die erste Zehende Zahl
der
Ertz-Ketzer/ Ketzereyen/ und irrigen
Lehren in Glauben des sieben zehen-
den Jahrs-Hundert.

VOr die erste Ketzerey des siben zehenden
Jahrs-Hundert/ in dieser zehenden Zahl/
setzen wir die Ketzerey Metaphoristarum,
oder Umtrags/ und Gleichnus-Redner/ die
im Jahr 1661. von Daniel Chamerico einen Mon-
tili
ensischen Worts-Diener in Franckreich erwecket/
und ausgesprenget worden/ der gelehret/ erstens:
daß der Sohn GOttes nicht eigentlich das Wort/
oder Ebenbild GOtt des Vatters/ sondern nur nach
gewisser Red-Art/ und uneigentlich seye. Zwey-
tens/ daß die Glaubige nicht allein in der Commu-
nion/ oder Genuß des Abendmahls/ sondern auch
ausser derselben/ wahrhafft und in der Sach selbst/
die Substantz/ und Wesenheit Christi/ oder den Leib/
und Blueth Christi empfiengen/ doch beyfügte er/ daß
solches durch den Glaub/ und auf eine Geistliche
Weise sich fügte. Drittens/ daß der Wucher in
sich selbst keine Sünd/ sondern nur der eusserlich-
und politischen Gestalt nach seye/ und also nur allein
uneigentlich. Warumb hat aber dieser mühselige/

und


Anderter Theil.
§. I.
Haltet in ſich die erſte Zehende Zahl
der
Ertz-Ketzer/ Ketzereyen/ und irrigen
Lehren in Glauben des ſieben zehen-
den Jahrs-Hundert.

VOr die erſte Ketzerey des ſiben zehenden
Jahrs-Hundert/ in dieſer zehenden Zahl/
ſetzen wir die Ketzerey Metaphoriſtarum,
oder Umtrags/ und Gleichnus-Redner/ die
im Jahr 1661. von Daniel Chamerico einen Mon-
tili
enſiſchen Worts-Diener in Franckreich erwecket/
und ausgeſprenget worden/ der gelehret/ erſtens:
daß der Sohn GOttes nicht eigentlich das Wort/
oder Ebenbild GOtt des Vatters/ ſondern nur nach
gewiſſer Red-Art/ und uneigentlich ſeye. Zwey-
tens/ daß die Glaubige nicht allein in der Commu-
nion/ oder Genuß des Abendmahls/ ſondern auch
auſſer derſelben/ wahrhafft und in der Sach ſelbſt/
die Subſtantz/ und Weſenheit Chriſti/ oder den Leib/
und Blueth Chriſti empfiengen/ doch beyfuͤgte er/ daß
ſolches durch den Glaub/ und auf eine Geiſtliche
Weiſe ſich fuͤgte. Drittens/ daß der Wucher in
ſich ſelbſt keine Suͤnd/ ſondern nur der euſſerlich-
und politiſchen Geſtalt nach ſeye/ und alſo nur allein
uneigentlich. Warumb hat aber dieſer muͤhſelige/

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[70/0082] Anderter Theil. §. I. Haltet in ſich die erſte Zehende Zahl der Ertz-Ketzer/ Ketzereyen/ und irrigen Lehren in Glauben des ſieben zehen- den Jahrs-Hundert. VOr die erſte Ketzerey des ſiben zehenden Jahrs-Hundert/ in dieſer zehenden Zahl/ ſetzen wir die Ketzerey Metaphoriſtarum, oder Umtrags/ und Gleichnus-Redner/ die im Jahr 1661. von Daniel Chamerico einen Mon- tilienſiſchen Worts-Diener in Franckreich erwecket/ und ausgeſprenget worden/ der gelehret/ erſtens: daß der Sohn GOttes nicht eigentlich das Wort/ oder Ebenbild GOtt des Vatters/ ſondern nur nach gewiſſer Red-Art/ und uneigentlich ſeye. Zwey- tens/ daß die Glaubige nicht allein in der Commu- nion/ oder Genuß des Abendmahls/ ſondern auch auſſer derſelben/ wahrhafft und in der Sach ſelbſt/ die Subſtantz/ und Weſenheit Chriſti/ oder den Leib/ und Blueth Chriſti empfiengen/ doch beyfuͤgte er/ daß ſolches durch den Glaub/ und auf eine Geiſtliche Weiſe ſich fuͤgte. Drittens/ daß der Wucher in ſich ſelbſt keine Suͤnd/ ſondern nur der euſſerlich- und politiſchen Geſtalt nach ſeye/ und alſo nur allein uneigentlich. Warumb hat aber dieſer muͤhſelige/ und

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/82>, abgerufen am 21.11.2024.