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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.

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ist/ an Erklährung der Kirchen-Räth/ an Ansehen
der H: alten Vättern/ und erster Kirch ermanglet/
wollen wir uns darvor des Leimbs/ und Berg-Hartz
der Gelüsten/ und Freiheit des Fleisches/ gebrauchen.
Da aber GOtt dieses dero aufgeblasenes/ und ver-
kehrtes Vorhaben sahe/ abstiege er/ und verwirte
nicht nur die Sprachen/ sondern die Meinungen/ und
Aussprüch deroselben/ damit dergestalten/ einer den
andern nicht verstunde/ und einer dem andern in der
Lehr nicht beyfiele/ sondern ein jeglicher seinem pri-
vat,
oder Geheim-Geist/ der anderer sonder Geist
zugegen war/ folgten. Die dann hernach/ eine ge-
meine Kirch zu erbauen ausgesetzt/ ja von selbiger
aufzurichten/ gäntzlich verzweifelt haben. Worvor
also ein jedwederer Theil ihme eine besondere/ und
Privat- Kirch gestalt/ die sie nach ihren Belieben/
und derentwegen übel versehen/ und ausgezimmert/
ohn alle Proportion, oder Vergleichung/ ohn alle
Symetria, oder Gleichmäßigkeit/ ohn alle rechter
Vernunft Richt-Schnur/ und ohn allen Winckel-
Maß/ und Ordnung auf- und ausgeführet haben/ da
indessen der erste Glaub/ und eine Zung des Heil:
Geists/ in eintzigen Heber, seinen Geschlecht/ und
Nachfahrern/ daß ist/ in eintziger erster/ recht-glau-
biger Apostolischer Kirch/ die allein die Römisch-Ca-
tholische ist/ standhafft verblieben.

Warumb aber alle diese vom Glauben der Rö-
misch-Catholischen Kirch enteußerte Secten kein
Mittel/ noch eintzige Weiß haben sich zu vereinigen/
und in Einigkeit ihres neuen Glaubens miteinander
einzustimmen/ wiewohlen solches schon zum öfftern
durch unterschiedliche zu diesem Ziel- und Absehen/
ausgekündigte Gespräch/ und Concordi, oder Ein-
helligkeit-Schrifften versucht/ und von ihnen allem

Ernst

iſt/ an Erklaͤhrung der Kirchen-Raͤth/ an Anſehen
der H: alten Vaͤttern/ und erſter Kirch ermanglet/
wollen wir uns darvor des Leimbs/ und Berg-Hartz
der Geluͤſten/ und Freiheit des Fleiſches/ gebrauchen.
Da aber GOtt dieſes dero aufgeblaſenes/ und ver-
kehrtes Vorhaben ſahe/ abſtiege er/ und verwirte
nicht nur die Sprachen/ ſondern die Meinungen/ und
Ausſpruͤch deroſelben/ damit dergeſtalten/ einer den
andern nicht verſtunde/ und einer dem andern in der
Lehr nicht beyfiele/ ſondern ein jeglicher ſeinem pri-
vat,
oder Geheim-Geiſt/ der anderer ſonder Geiſt
zugegen war/ folgten. Die dann hernach/ eine ge-
meine Kirch zu erbauen ausgeſetzt/ ja von ſelbiger
aufzurichten/ gaͤntzlich verzweifelt haben. Worvor
alſo ein jedwederer Theil ihme eine beſondere/ und
Privat- Kirch geſtalt/ die ſie nach ihren Belieben/
und derentwegen uͤbel verſehen/ und ausgezimmert/
ohn alle Proportion, oder Vergleichung/ ohn alle
Symetria, oder Gleichmaͤßigkeit/ ohn alle rechter
Vernunft Richt-Schnur/ und ohn allen Winckel-
Maß/ und Ordnung auf- und ausgefuͤhret haben/ da
indeſſen der erſte Glaub/ und eine Zung des Heil:
Geiſts/ in eintzigen Heber, ſeinen Geſchlecht/ und
Nachfahrern/ daß iſt/ in eintziger erſter/ recht-glau-
biger Apoſtoliſcher Kirch/ die allein die Roͤmiſch-Ca-
tholiſche iſt/ ſtandhafft verblieben.

Warumb aber alle dieſe vom Glauben der Roͤ-
miſch-Catholiſchen Kirch enteußerte Secten kein
Mittel/ noch eintzige Weiß haben ſich zu vereinigen/
und in Einigkeit ihres neuen Glaubens miteinander
einzuſtimmen/ wiewohlen ſolches ſchon zum oͤfftern
durch unterſchiedliche zu dieſem Ziel- und Abſehen/
ausgekuͤndigte Geſpraͤch/ und Concordi, oder Ein-
helligkeit-Schrifften verſucht/ und von ihnen allem

Ernſt
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[47/0059] iſt/ an Erklaͤhrung der Kirchen-Raͤth/ an Anſehen der H: alten Vaͤttern/ und erſter Kirch ermanglet/ wollen wir uns darvor des Leimbs/ und Berg-Hartz der Geluͤſten/ und Freiheit des Fleiſches/ gebrauchen. Da aber GOtt dieſes dero aufgeblaſenes/ und ver- kehrtes Vorhaben ſahe/ abſtiege er/ und verwirte nicht nur die Sprachen/ ſondern die Meinungen/ und Ausſpruͤch deroſelben/ damit dergeſtalten/ einer den andern nicht verſtunde/ und einer dem andern in der Lehr nicht beyfiele/ ſondern ein jeglicher ſeinem pri- vat, oder Geheim-Geiſt/ der anderer ſonder Geiſt zugegen war/ folgten. Die dann hernach/ eine ge- meine Kirch zu erbauen ausgeſetzt/ ja von ſelbiger aufzurichten/ gaͤntzlich verzweifelt haben. Worvor alſo ein jedwederer Theil ihme eine beſondere/ und Privat- Kirch geſtalt/ die ſie nach ihren Belieben/ und derentwegen uͤbel verſehen/ und ausgezimmert/ ohn alle Proportion, oder Vergleichung/ ohn alle Symetria, oder Gleichmaͤßigkeit/ ohn alle rechter Vernunft Richt-Schnur/ und ohn allen Winckel- Maß/ und Ordnung auf- und ausgefuͤhret haben/ da indeſſen der erſte Glaub/ und eine Zung des Heil: Geiſts/ in eintzigen Heber, ſeinen Geſchlecht/ und Nachfahrern/ daß iſt/ in eintziger erſter/ recht-glau- biger Apoſtoliſcher Kirch/ die allein die Roͤmiſch-Ca- tholiſche iſt/ ſtandhafft verblieben. Warumb aber alle dieſe vom Glauben der Roͤ- miſch-Catholiſchen Kirch enteußerte Secten kein Mittel/ noch eintzige Weiß haben ſich zu vereinigen/ und in Einigkeit ihres neuen Glaubens miteinander einzuſtimmen/ wiewohlen ſolches ſchon zum oͤfftern durch unterſchiedliche zu dieſem Ziel- und Abſehen/ ausgekuͤndigte Geſpraͤch/ und Concordi, oder Ein- helligkeit-Schrifften verſucht/ und von ihnen allem Ernſt

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Zitationshilfe: Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/59>, abgerufen am 21.11.2024.