Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.dunt, aut aliter tradunt, neque quae in Iberis, Diß
dunt, aut aliter tradunt, neque quæ in Iberis, Diß
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dunt, aut aliter tradunt, neque quæ in Iberis,
neque quæ in Celtis, nequè quæ in Oriente, nequê
quæ in medio mundo ſunt: ſed ſicut Sol in univer-
ſo mundo unus, & idem eſt, ſic & lumen præ-
dicationis veritatis ubiquè lucet. Wir von eben
einen Sachen/ ſagen allzeit eben eines/ wir glauben
gleich/ und einſtimmig/ als die wir gleichſam ein
Hertz und einen Mund haben. Dann/ ob ſchon in
dieſen weit- und breiten Welt-Gezirck/ und Umbkreiß/
ſich ungleiche Sprachen finden/ ſo iſt doch eben eine
Macht/ und Krafft der allzeit mit beſtaͤndiger Ein-
helligkeit uͤbergebenen Lehr/ indeme weder jene Kir-
chen/ die in Teutſch land ſich gegruͤndet/ anderſt glau-
ben/ weder bey denen Spaniern/ weder bey denen Cel-
tirern/ weder die gegen Soñen-Aufgang/ weder in der
Mitte der Welt ſeynd. Sondern/ gleich wie die Sonn
in aller Welt eintzig/ und eben eine iſt/ ebner maſſen
leuchtet/ und hervor ſtrahlet aller Orten der Welt das
Licht der gepredigten Wahrheit. Dannenhero nicht
minder der H. Auguſtinus, deciv. Dei c. 1. unter andern
Beweißthumen/ auch aus dieſen die falſche Lehr der
Heyden/ und Welt-Weiſen beweiſet/ daß ſie nie-
mahlen/ unter ſich in der Lehr eingeſtimmet/ ſondern
die Lehrlingen ſich wider die Lehrmeiſter aufgewor-
fen/ und die Schuel-Genoſſene ſich unter einander
gezancket haben. Ja/ weder dero Lehrmeiſter/ ha-
ben jemahlen in ihren Meinungen moͤgen eins wer-
den/ alſo zwar/ daß von eintziger Seeligkeit des Men-
ſchens/ worinn doch ſolche beſtunde/ ſie ſich ſelbſt in
zweyhundert/ und achzig unterſchiedliche Meinun-
gen zertheilet haben. Wo demnach ſo manigfaͤltig-
und groſſes Lehr-Gezaͤnck in puncto Religionis, oder
Glaubens-Saͤtzen ſich zeiget/ alldort kan die Wahr-
heit des Glaubens/ keines wegs gefunden werden.
Diß
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