Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.wahrheit per antilogiam, daß ist in gantz widriger Der Ketzereyen Säug-Amme nun/ die solche Ruhm- B
wahrheit per antilogiam, daß iſt in gantz widriger Der Ketzereyen Saͤug-Amme nun/ die ſolche Ruhm- B
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0029" n="17"/> wahrheit <hi rendition="#aq">per antilogiam,</hi> daß iſt in gantz widriger<lb/> Bedeutung/ nemblich die Ungereinigte/ ſolten be-<lb/> nambſet werden:</p><lb/> <p>Der Ketzereyen Saͤug-Amme nun/ die ſolche<lb/> ernehret/ und unterhaltet/ iſt die fleiſchliche Freyheit/<lb/> und ungezaͤumbte Geilheit; dann wie der H. <hi rendition="#aq">Hie-<lb/> ronymus <hi rendition="#i">in cap. 3. Jeremiæ</hi></hi> ſchreibet: <hi rendition="#aq">Nulla Hære-<lb/> ſis, niſi propter gulam, ventremq́ue inſtituitur,<lb/> ut ſeducant mulierculas oneratas peccatis.</hi> Daß iſt:<lb/> Keine Ketzerey aufkommet anderer Urſach/ als des<lb/> ſchaͤndlichen Fraſſes/ und Bauchs wegen/ womit<lb/> ſie mit Suͤnden beladene Weiblein verfuͤhren. Und/<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in cap. 9. Oſeæ.</hi> Difficile eſt Hæreticum invenire,<lb/> qui diligat Caſtitatem,</hi> Es iſt ſchwer einen Ketzer<lb/> auftreiben/ der die Keuſchheit liebe; noch<lb/> mehr aber dringet auf das Jnnerſte/ oder vor-<lb/> ſaget vielmehr die Sitten/ und Lebens-Wandel der<lb/> Ketzer/ und forderiſt der Ertz-Ketzer die H. Schrifft<lb/> ſelbſt/ da ſie die Urſachen/ und Eigenſchafftem/ ihr<lb/> Ziel/ und Abſehen/ ſambt dero Vorhaben an Tage/<lb/> und zwar gantz deutlich/ und eigentlich der Heilige<lb/><hi rendition="#aq">Paulus, 2. <hi rendition="#i">ad Tim.</hi></hi> der H. <hi rendition="#aq">Petrus <hi rendition="#i">2dâ.</hi></hi> und der H.<lb/><hi rendition="#aq">Jacobus</hi> in ſeinem eintzigen Sendſchreiben gebet:<lb/><hi rendition="#aq">Noviſſimis</hi> ſagt er <hi rendition="#aq">diebus,</hi> daß iſt in naͤchſt-kuͤnffti-<lb/> gen Zeiten <hi rendition="#aq">inſtabunt tempora periculoſa. Erunt<lb/> ſiquidem 1. Homines ſeipſos amantes.</hi> Jn denen<lb/> letzten Tagen werden gefaͤhrliche Zeiten ankommen.<lb/> Dann es werden Menſchen ſeyn/ die ſich ſelbſt lieb<lb/> haben/ daß iſt/ die ihrer Ehr/ und Ruhm/ ihren Ge-<lb/> win/ und fleiſchlichen Wolluͤſten abwarten. 2 <hi rendition="#aq">Sine<lb/> affectione,</hi> ohne Bewegung: daß iſt ohne wahre/<lb/> und ſtandhaffte Andacht/ und wie <hi rendition="#aq">Theophylactur</hi><lb/> liſet: <hi rendition="#aq">Inhumani, & crudeles.</hi> Unmenſchlich/ und<lb/> grauſame. <hi rendition="#aq">Elati,</hi> daß iſt Praͤchtige/ Stoltze/ und<lb/> <fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">Ruhm-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [17/0029]
wahrheit per antilogiam, daß iſt in gantz widriger
Bedeutung/ nemblich die Ungereinigte/ ſolten be-
nambſet werden:
Der Ketzereyen Saͤug-Amme nun/ die ſolche
ernehret/ und unterhaltet/ iſt die fleiſchliche Freyheit/
und ungezaͤumbte Geilheit; dann wie der H. Hie-
ronymus in cap. 3. Jeremiæ ſchreibet: Nulla Hære-
ſis, niſi propter gulam, ventremq́ue inſtituitur,
ut ſeducant mulierculas oneratas peccatis. Daß iſt:
Keine Ketzerey aufkommet anderer Urſach/ als des
ſchaͤndlichen Fraſſes/ und Bauchs wegen/ womit
ſie mit Suͤnden beladene Weiblein verfuͤhren. Und/
in cap. 9. Oſeæ. Difficile eſt Hæreticum invenire,
qui diligat Caſtitatem, Es iſt ſchwer einen Ketzer
auftreiben/ der die Keuſchheit liebe; noch
mehr aber dringet auf das Jnnerſte/ oder vor-
ſaget vielmehr die Sitten/ und Lebens-Wandel der
Ketzer/ und forderiſt der Ertz-Ketzer die H. Schrifft
ſelbſt/ da ſie die Urſachen/ und Eigenſchafftem/ ihr
Ziel/ und Abſehen/ ſambt dero Vorhaben an Tage/
und zwar gantz deutlich/ und eigentlich der Heilige
Paulus, 2. ad Tim. der H. Petrus 2dâ. und der H.
Jacobus in ſeinem eintzigen Sendſchreiben gebet:
Noviſſimis ſagt er diebus, daß iſt in naͤchſt-kuͤnffti-
gen Zeiten inſtabunt tempora periculoſa. Erunt
ſiquidem 1. Homines ſeipſos amantes. Jn denen
letzten Tagen werden gefaͤhrliche Zeiten ankommen.
Dann es werden Menſchen ſeyn/ die ſich ſelbſt lieb
haben/ daß iſt/ die ihrer Ehr/ und Ruhm/ ihren Ge-
win/ und fleiſchlichen Wolluͤſten abwarten. 2 Sine
affectione, ohne Bewegung: daß iſt ohne wahre/
und ſtandhaffte Andacht/ und wie Theophylactur
liſet: Inhumani, & crudeles. Unmenſchlich/ und
grauſame. Elati, daß iſt Praͤchtige/ Stoltze/ und
Ruhm-
B
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