harrung/ eine Göttliche Offenbahrung/ dann wie der Heil. Augustinus To. 5. L. 18. de Civit. Dei c. 12. sagt: Quis hominum se in actione, profectuque justitiae perseveraturum usque ad finem sciat, nisi aliqua revelatione ab illo fiat certus, qui de hoc justo, latentique judicio, non omnes instruit. Wer kan aus denen Menschen wissen/ ob er im Werck/ und aufnehmen der Gerechtigkeit biß ans End verharren werde/ er werde dann durch eine Offenbahrung von jenen vergewisset/ der von diesen Gerechten/ und verborgnen Urtheil/ nicht alle unterweiset. Und an- derwärtig ermahnet die H: Schrifft/ 1. ad Cor. 10. v. 12. Qui se existimat stare, videat, ne cadat. Der vermeint daß er stehe/ sehe zue/ daß er nicht falle. Und Ecclesiastis 9. v. 12. Nescit homo finem suum. Der Mensch weiß sein Ende nicht. Und zum Philip- pern c. 2. Paulus: cum metu, & tremore vestram salutem operamini. Mit Forcht/ und Zit- tern wircket euer Heyl. Jtem zum Römern/ 11. v. 20. Fide stas? noli altum sapere, sed time, du aber stehest durch den Glauben? erhebe dich nicht in dei- nen Sinne/ sondern fürchte dich.
VI. Jn sechsten Jrrthumb stecken biß über die Ohren die neue Politici, oder Subtile Staatisten/ die alles nach den Reguln heuntiger Welt- Politic, und eignen nutzen ausmessen/ die sich in die Zeit/ und in die Leute/ umb ihren Zweck/ und Absehen zuerrei- chen/ meisterlich in alle Formb zuschicken wissen. Wie sie dann nach Gelegenheit der Zeit/ des Stands/ und jeder Sachen Beschaffenheit/ sich auch zur Religion bequemen/ welche von würcklichen Zeitlauf/ zu ihren vorgesetzten Ziel/ und Ende/ mehr dienstlich/ und ersprießlich zu seyn/ sie beduncket. Diese seynd/ die zum wenigsten ihres ewigen Heyls Sorg tragen/
son-
harrung/ eine Goͤttliche Offenbahrung/ dann wie der Heil. Auguſtinus To. 5. L. 18. de Civit. Dei c. 12. ſagt: Quis hominum ſe in actione, profectuquè juſtitiæ perſeveraturum uſquê ad finem ſciat, niſi aliquâ revelatione ab illo fiat certus, qui de hoc juſto, latentiquè judicio, non omnes inſtruit. Wer kan aus denen Menſchen wiſſen/ ob er im Werck/ und aufnehmen der Gerechtigkeit biß ans End verharren werde/ er werde dann durch eine Offenbahrung von jenen vergewiſſet/ der von dieſen Gerechten/ und verborgnen Urtheil/ nicht alle unterweiſet. Und an- derwaͤrtig ermahnet die H: Schrifft/ 1. ad Cor. 10. v. 12. Qui ſe exiſtimat ſtare, videat, ne cadat. Der vermeint daß er ſtehe/ ſehe zue/ daß er nicht falle. Und Eccleſiaſtis 9. v. 12. Neſcit homo finem ſuum. Der Menſch weiß ſein Ende nicht. Und zum Philip- pern c. 2. Paulus: cum metu, & tremore veſtram ſalutem operamini. Mit Forcht/ und Zit- tern wircket euer Heyl. Jtem zum Roͤmern/ 11. v. 20. Fide ſtas? noli altum ſapere, ſed time, du aber ſteheſt durch den Glauben? erhebe dich nicht in dei- nen Sinne/ ſondern fuͤrchte dich.
VI. Jn ſechſten Jrrthumb ſtecken biß uͤber die Ohren die neue Politici, oder Subtile Staatiſten/ die alles nach den Reguln heuntiger Welt- Politic, und eignen nutzen ausmeſſen/ die ſich in die Zeit/ und in die Leute/ umb ihren Zweck/ und Abſehen zuerrei- chen/ meiſterlich in alle Formb zuſchicken wiſſen. Wie ſie dann nach Gelegenheit der Zeit/ des Stands/ und jeder Sachen Beſchaffenheit/ ſich auch zur Religion bequemen/ welche von wuͤrcklichen Zeitlauf/ zu ihren vorgeſetzten Ziel/ und Ende/ mehr dienſtlich/ und erſprießlich zu ſeyn/ ſie beduncket. Dieſe ſeynd/ die zum wenigſten ihres ewigen Heyls Sorg tragen/
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harrung/ eine Goͤttliche Offenbahrung/ dann wie
der Heil. Auguſtinus To. 5. L. 18. de Civit. Dei c. 12.
ſagt: Quis hominum ſe in actione, profectuquè
juſtitiæ perſeveraturum uſquê ad finem ſciat, niſi
aliquâ revelatione ab illo fiat certus, qui de hoc
juſto, latentiquè judicio, non omnes inſtruit. Wer
kan aus denen Menſchen wiſſen/ ob er im Werck/ und
aufnehmen der Gerechtigkeit biß ans End verharren
werde/ er werde dann durch eine Offenbahrung von
jenen vergewiſſet/ der von dieſen Gerechten/ und
verborgnen Urtheil/ nicht alle unterweiſet. Und an-
derwaͤrtig ermahnet die H: Schrifft/ 1. ad Cor. 10.
v. 12. Qui ſe exiſtimat ſtare, videat, ne cadat.
Der vermeint daß er ſtehe/ ſehe zue/ daß er nicht falle.
Und Eccleſiaſtis 9. v. 12. Neſcit homo finem ſuum.
Der Menſch weiß ſein Ende nicht. Und zum Philip-
pern c. 2. Paulus: cum metu, & tremore
veſtram ſalutem operamini. Mit Forcht/ und Zit-
tern wircket euer Heyl. Jtem zum Roͤmern/ 11. v. 20.
Fide ſtas? noli altum ſapere, ſed time, du aber
ſteheſt durch den Glauben? erhebe dich nicht in dei-
nen Sinne/ ſondern fuͤrchte dich.
VI. Jn ſechſten Jrrthumb ſtecken biß uͤber die
Ohren die neue Politici, oder Subtile Staatiſten/
die alles nach den Reguln heuntiger Welt- Politic,
und eignen nutzen ausmeſſen/ die ſich in die Zeit/ und
in die Leute/ umb ihren Zweck/ und Abſehen zuerrei-
chen/ meiſterlich in alle Formb zuſchicken wiſſen. Wie
ſie dann nach Gelegenheit der Zeit/ des Stands/ und
jeder Sachen Beſchaffenheit/ ſich auch zur Religion
bequemen/ welche von wuͤrcklichen Zeitlauf/ zu ihren
vorgeſetzten Ziel/ und Ende/ mehr dienſtlich/ und
erſprießlich zu ſeyn/ ſie beduncket. Dieſe ſeynd/
die zum wenigſten ihres ewigen Heyls Sorg tragen/
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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 240. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/252>, abgerufen am 22.07.2024.
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