clesia omnes, qui illi communicant. Jedes Bi- schoffs Wahl/ die von denen Fürsten vorgenommen worden/ solle unkräfftig verbleiben/ laut der Regul die gesagt hat: dafern welcher Bischoff sich der welt- lichen Macht bedienent/ die Kirch durch selbe erhal- ten hat/ werde abgesetzt/ und alle von der Kirch ab- gesönderet/ die mit ihme einiger Gemeinschafft pflegen.
Neuntens sagen/ und lehren gleiches alle Heil: Vätter/ aus welchen der Heil: Ambrosius Epist. 12. zur Marcella seiner Schwester schreibet/ daß er dem Kayser Valentiniano diß gesagt habe: Noli Te gra- vare Imperator, ut putes Te in ea, quae Domini sunt, imperi[a]le aliquod jus habere: Noli te extol- lere, si vis tutius imperare, esto Deo subditus, scriptum est enim, quae Dei Deo, quae Caesaris Cae- sari. Ad Imperatorem palatia pertinent, ad Sacer- dotem Ecclesiae, publicorum Tibi maenium jus commissum est, non sacrorum. Jst so viel gesagt: Beschwere dich nicht O Kayser/ daß du dich bedun- cken lassest/ als hättest du in jene Sachen/ die Gött- lich seyn/ einiges Reichs-Recht. Erhebe dich nicht/ wann du sicherer herrschen wilt/ seye GOtt unter- thänig/ dann geschrieben stehet/ was GOttes/ GOtt/ was des Kaysers/ dem Kayser. Dem Kayser seynd die Palläst angehörig/ dem Priester die Kirchen. Der offentlichen Pasteyen/ und Stadt-Mauren Recht/ ist dir anvertrauet/ nicht der Heiligen Sachen. Und der H: Athanasius, der in erwähnten Sendschreiben des H: Ambrosij beygebracht wird/ daß er dem Kayser Constantio folgendes vorgetragen habe. Quando a condito aevo auditum est, quod judicium Eccle- siae auctoritatem suam ab ImpeRatore accepit? aut quando unquam hoc pro judicio agnitum est. Plu-
rimae
cleſia omnes, qui illi communicant. Jedes Bi- ſchoffs Wahl/ die von denen Fuͤrſten vorgenommen worden/ ſolle unkraͤfftig verbleiben/ laut der Regul die geſagt hat: dafern welcher Biſchoff ſich der welt- lichen Macht bedienent/ die Kirch durch ſelbe erhal- ten hat/ werde abgeſetzt/ und alle von der Kirch ab- geſoͤnderet/ die mit ihme einiger Gemeinſchafft pflegen.
Neuntens ſagen/ und lehren gleiches alle Heil: Vaͤtter/ aus welchen der Heil: Ambroſius Epiſt. 12. zur Marcella ſeiner Schweſter ſchreibet/ daß er dem Kayſer Valentiniano diß geſagt habe: Noli Te gra- vare Imperator, ut putes Te in ea, quæ Domini ſunt, imperi[a]le aliquod jus habere: Noli te extol- lere, ſi vis tutius imperare, eſto Deo ſubditus, ſcriptum eſt enim, quæ Dei Deo, quæ Cæſaris Cæ- ſari. Ad Imperatorem palatia pertinent, ad Sacer- dotem Eccleſiæ, publicorum Tibi mænium jus commiſſum eſt, non ſacrorum. Jſt ſo viel geſagt: Beſchwere dich nicht O Kayſer/ daß du dich bedun- cken laſſeſt/ als haͤtteſt du in jene Sachen/ die Goͤtt- lich ſeyn/ einiges Reichs-Recht. Erhebe dich nicht/ wann du ſicherer herrſchen wilt/ ſeye GOtt unter- thaͤnig/ dann geſchrieben ſtehet/ was GOttes/ GOtt/ was des Kayſers/ dem Kayſer. Dem Kayſer ſeynd die Pallaͤſt angehoͤrig/ dem Prieſter die Kirchen. Der offentlichen Paſteyen/ und Stadt-Mauren Recht/ iſt dir anvertrauet/ nicht der Heiligen Sachen. Und der H: Athanaſius, der in erwaͤhnten Sendſchreiben des H: Ambroſij beygebracht wird/ daß er dem Kayſer Conſtantio folgendes vorgetragen habe. Quando à condito ævo auditum eſt, quod judicium Eccle- ſiæ auctoritatem ſuam âb Impeɹatore accepit? aut quando unquam hoc pro judicio agnitum eſt. Plu-
rimæ
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cleſia omnes, qui illi communicant. Jedes Bi-
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die geſagt hat: dafern welcher Biſchoff ſich der welt-
lichen Macht bedienent/ die Kirch durch ſelbe erhal-
ten hat/ werde abgeſetzt/ und alle von der Kirch ab-
geſoͤnderet/ die mit ihme einiger Gemeinſchafft
pflegen.
Neuntens ſagen/ und lehren gleiches alle Heil:
Vaͤtter/ aus welchen der Heil: Ambroſius Epiſt. 12.
zur Marcella ſeiner Schweſter ſchreibet/ daß er dem
Kayſer Valentiniano diß geſagt habe: Noli Te gra-
vare Imperator, ut putes Te in ea, quæ Domini
ſunt, imperiale aliquod jus habere: Noli te extol-
lere, ſi vis tutius imperare, eſto Deo ſubditus,
ſcriptum eſt enim, quæ Dei Deo, quæ Cæſaris Cæ-
ſari. Ad Imperatorem palatia pertinent, ad Sacer-
dotem Eccleſiæ, publicorum Tibi mænium jus
commiſſum eſt, non ſacrorum. Jſt ſo viel geſagt:
Beſchwere dich nicht O Kayſer/ daß du dich bedun-
cken laſſeſt/ als haͤtteſt du in jene Sachen/ die Goͤtt-
lich ſeyn/ einiges Reichs-Recht. Erhebe dich nicht/
wann du ſicherer herrſchen wilt/ ſeye GOtt unter-
thaͤnig/ dann geſchrieben ſtehet/ was GOttes/ GOtt/
was des Kayſers/ dem Kayſer. Dem Kayſer ſeynd
die Pallaͤſt angehoͤrig/ dem Prieſter die Kirchen. Der
offentlichen Paſteyen/ und Stadt-Mauren Recht/ iſt
dir anvertrauet/ nicht der Heiligen Sachen. Und der
H: Athanaſius, der in erwaͤhnten Sendſchreiben des
H: Ambroſij beygebracht wird/ daß er dem Kayſer
Conſtantio folgendes vorgetragen habe. Quando
à condito ævo auditum eſt, quod judicium Eccle-
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quando unquam hoc pro judicio agnitum eſt. Plu-
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Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/szentivanyi_ketzereylehren_1703/240>, abgerufen am 22.07.2024.
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