Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.Hat aber nicht Christus vor alle sterben wollen/ Diese zehende Zahl schliesset die Ketzerey der Lu- besun-
Hat aber nicht Chriſtus vor alle ſterben wollen/ Dieſe zehende Zahl ſchlieſſet die Ketzerey der Lu- beſun-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0130" n="118"/> Hat aber nicht Chriſtus vor alle ſterben wollen/<lb/> und alſo/ ſo wohl vor die eheliche/ als uneheliche<lb/> Kinder? Jſt dann der Tauff von Chriſto nicht vor<lb/> alle verordnet/ und eingeſetzt worden? dann wie der<lb/> H: Apoſtel <hi rendition="#aq">Paulus <hi rendition="#i">ad Gal. 3. v.</hi></hi> 25. redet: <hi rendition="#aq">In Chriſto<lb/> non eſt Judæus, nequè Græcus, non ſervus, ne-<lb/> que liber, non maſculus, nequè Fœmina.</hi> Jn<lb/> Chriſto iſt kein Jud/ noch Grieche/ kein Knecht/ noch<lb/> Freyer/ kein Mann/ noch Weib. Und der H: <hi rendition="#aq">Petrus<lb/><hi rendition="#i">Act. 10. v.</hi> 34. In veritate comperi, quod non eſt<lb/> Perſonarum acceptor Deus.</hi> Jch habe in Wahrheit<lb/> erfahren/ daß GOtt kein Annehmer der Perſohnen<lb/> iſt. Dieſen beykommet das Gezeugnus des H: <hi rendition="#aq">Au-<lb/> guſtini <hi rendition="#i">L. 2. contra 2. Epiſt. Palagianorumc.</hi> 6. & 7.<lb/> Sæpè (inquit) fit, ut Infans natus ex Parentibus<lb/> optimis, & Sanctiſſimis ſine baptiſmo moriatur,<lb/> & pereat, natus verò ex Patre fornicatore, à Ma-<lb/> tre Meretrice per baptismum regeneretur, & ſal-<lb/> vetur.</hi> Es begibt (ſagt er) ſich offtermahlen/ daß<lb/> ein von fromm- und heiligſten Eltern gebohrnes<lb/> Kind ohne Tauff ableibe/ und verderbe. Ein von<lb/> Huren-Vatter/ und Huren-Mutter gebohrnes<lb/> durch den Tauff wider gebohren/ und ſelig werde.</p><lb/> <p>Dieſe zehende Zahl ſchlieſſet die Ketzerey der <hi rendition="#aq">Lu-<lb/> thero-Calvinizantium circa Baptiſmi Sacramen-<lb/> tum,</hi> daß iſt deren/ die aus denen Lutheriſchen das<lb/> Sacrament des Tauffs betreffend/ etwas Calviniſt-<lb/> len <hi rendition="#aq">Calvinus</hi> verwilligte die Kinder der Glaubi-<lb/> gen ſolcher Geſtalt allein zu tauffen/ daß ſie doch bey<lb/> Unterlaſſung deſſen/ derentwegen vom Reich GOttes<lb/> nicht ausgeſchloſſen/ und alſo ohne Tauff auch moͤ-<lb/> gen ſelig werden. Dieſes lieſſen auff keine Weiß in<lb/> vorigen Jahr-Hundert die Lutheraner paßiren/ in<lb/> dieſen Jahr-Hundert/ haben ſie ſich eines beſſeren<lb/> <fw place="bottom" type="catch">beſun-</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0130]
Hat aber nicht Chriſtus vor alle ſterben wollen/
und alſo/ ſo wohl vor die eheliche/ als uneheliche
Kinder? Jſt dann der Tauff von Chriſto nicht vor
alle verordnet/ und eingeſetzt worden? dann wie der
H: Apoſtel Paulus ad Gal. 3. v. 25. redet: In Chriſto
non eſt Judæus, nequè Græcus, non ſervus, ne-
que liber, non maſculus, nequè Fœmina. Jn
Chriſto iſt kein Jud/ noch Grieche/ kein Knecht/ noch
Freyer/ kein Mann/ noch Weib. Und der H: Petrus
Act. 10. v. 34. In veritate comperi, quod non eſt
Perſonarum acceptor Deus. Jch habe in Wahrheit
erfahren/ daß GOtt kein Annehmer der Perſohnen
iſt. Dieſen beykommet das Gezeugnus des H: Au-
guſtini L. 2. contra 2. Epiſt. Palagianorumc. 6. & 7.
Sæpè (inquit) fit, ut Infans natus ex Parentibus
optimis, & Sanctiſſimis ſine baptiſmo moriatur,
& pereat, natus verò ex Patre fornicatore, à Ma-
tre Meretrice per baptismum regeneretur, & ſal-
vetur. Es begibt (ſagt er) ſich offtermahlen/ daß
ein von fromm- und heiligſten Eltern gebohrnes
Kind ohne Tauff ableibe/ und verderbe. Ein von
Huren-Vatter/ und Huren-Mutter gebohrnes
durch den Tauff wider gebohren/ und ſelig werde.
Dieſe zehende Zahl ſchlieſſet die Ketzerey der Lu-
thero-Calvinizantium circa Baptiſmi Sacramen-
tum, daß iſt deren/ die aus denen Lutheriſchen das
Sacrament des Tauffs betreffend/ etwas Calviniſt-
len Calvinus verwilligte die Kinder der Glaubi-
gen ſolcher Geſtalt allein zu tauffen/ daß ſie doch bey
Unterlaſſung deſſen/ derentwegen vom Reich GOttes
nicht ausgeſchloſſen/ und alſo ohne Tauff auch moͤ-
gen ſelig werden. Dieſes lieſſen auff keine Weiß in
vorigen Jahr-Hundert die Lutheraner paßiren/ in
dieſen Jahr-Hundert/ haben ſie ſich eines beſſeren
beſun-
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