Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.misch-Catholischen Glaub gebohren/ und auferzeu- Die neunte Ketzerey/ aneignen ihnen die Calvi- Hat H 3
miſch-Catholiſchen Glaub gebohren/ und auferzeu- Die neunte Ketzerey/ aneignen ihnen die Calvi- Hat H 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0129" n="117"/> miſch-Catholiſchen Glaub gebohren/ und auferzeu-<lb/> get worden 5. Wann dieſe Urſach ſtand hielte/ ſo<lb/> diente ſie auch ingleichen vor Arrianer/ Wider-<lb/> Tauffer/ vor Juden/ und Mahometaner/ und doch<lb/> aus eigner Gezeugnuß der Lutheraner/ und Calvi-<lb/> niſten/ bekommet ihnen ſolche mit nichten So dann<lb/> wird ſie ebner maſſen denen Lutheranern/ und Cal-<lb/> viniſten nichts behuͤlfflich ſeyn.</p><lb/> <p>Die neunte Ketzerey/ aneignen ihnen die <hi rendition="#aq">Calvi-<lb/> no-Anabaptiſtæ,</hi> oder die Halb-Calviniſten/ und<lb/> Halb-Widertauffer. Die Widertauffer verneinen<lb/> insgemein/ daß die Kinder zu tauffen ſeyn. Die<lb/> Calviniſten aber haben anfangs dieſen Jrrthum be-<lb/> ſtritten/ und allgemein verſtattet/ daß die Kinder<lb/> wenigſt der Glaubigen/ ſollen/ oder doch zulaͤſſig<lb/> moͤgen getaufft werden. Von Anbegin aber dieſes<lb/> Jahrs-Hundert/ anfiengen ſie dieſe der Halb-Wi-<lb/> dertauffer Lehr auszuſtreuen/ worvon ſie in ihren<lb/> Vilner-Rath/ und in der Pfaltz/ zu End des vorigen<lb/> Jahrs-Hundert/ folgenden Lehr-Satz ertheilet. <hi rendition="#aq">In-<lb/> fantes, qui ex illegitimo thoro naſcuntur, æternæ<lb/> perditionis, & damnationis obnoxij ſunt, nec<lb/> per baptismum juvari poſſunt, & conſequenter<lb/> baptizandos non eſſe.</hi> Pfui der thorrechten Lehr!<lb/> die Kinder (ſagen ſie) welche auſſer den Ehe-Beth<lb/> gebohren werden/ ſeynd dem ewigen Verderben/<lb/> und Verdammug unterworffen/ moͤgen auch durch<lb/> den Tauff nicht geholffen werden/ ſeynd alſo folgends<lb/> nicht zu tauffen. Was dergleichen haben ſie in ihren<lb/> Rath zu Waradein erklaͤhret/ und gelehret. <hi rendition="#aq">Singa-<lb/> rorum proles (quæ eſt Gens per orbem vaga) non<lb/> eſſe ad baptismum ullâ ratione admittendas.</hi> Die<lb/> Kinder der Zigeiner (welche durch die Welt ein fluͤch-<lb/> tiges Volck) ſollen auff keine Weiß getauffet werden.<lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Hat</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0129]
miſch-Catholiſchen Glaub gebohren/ und auferzeu-
get worden 5. Wann dieſe Urſach ſtand hielte/ ſo
diente ſie auch ingleichen vor Arrianer/ Wider-
Tauffer/ vor Juden/ und Mahometaner/ und doch
aus eigner Gezeugnuß der Lutheraner/ und Calvi-
niſten/ bekommet ihnen ſolche mit nichten So dann
wird ſie ebner maſſen denen Lutheranern/ und Cal-
viniſten nichts behuͤlfflich ſeyn.
Die neunte Ketzerey/ aneignen ihnen die Calvi-
no-Anabaptiſtæ, oder die Halb-Calviniſten/ und
Halb-Widertauffer. Die Widertauffer verneinen
insgemein/ daß die Kinder zu tauffen ſeyn. Die
Calviniſten aber haben anfangs dieſen Jrrthum be-
ſtritten/ und allgemein verſtattet/ daß die Kinder
wenigſt der Glaubigen/ ſollen/ oder doch zulaͤſſig
moͤgen getaufft werden. Von Anbegin aber dieſes
Jahrs-Hundert/ anfiengen ſie dieſe der Halb-Wi-
dertauffer Lehr auszuſtreuen/ worvon ſie in ihren
Vilner-Rath/ und in der Pfaltz/ zu End des vorigen
Jahrs-Hundert/ folgenden Lehr-Satz ertheilet. In-
fantes, qui ex illegitimo thoro naſcuntur, æternæ
perditionis, & damnationis obnoxij ſunt, nec
per baptismum juvari poſſunt, & conſequenter
baptizandos non eſſe. Pfui der thorrechten Lehr!
die Kinder (ſagen ſie) welche auſſer den Ehe-Beth
gebohren werden/ ſeynd dem ewigen Verderben/
und Verdammug unterworffen/ moͤgen auch durch
den Tauff nicht geholffen werden/ ſeynd alſo folgends
nicht zu tauffen. Was dergleichen haben ſie in ihren
Rath zu Waradein erklaͤhret/ und gelehret. Singa-
rorum proles (quæ eſt Gens per orbem vaga) non
eſſe ad baptismum ullâ ratione admittendas. Die
Kinder der Zigeiner (welche durch die Welt ein fluͤch-
tiges Volck) ſollen auff keine Weiß getauffet werden.
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