Szentiványi, Márton: Strittige Abhandlungen Der Ketzerey-Lehren. Tyrnau, 1703.Schmach-Weiß ein Huer in abstracto, schulte/ und 4. Der vierte Fähler in Glauben vor diese Ze- sich
Schmach-Weiß ein Huer in abſtracto, ſchulte/ und 4. Der vierte Faͤhler in Glauben vor dieſe Ze- ſich
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0122" n="110"/> Schmach-Weiß ein Huer in <hi rendition="#aq">abſtracto,</hi> ſchulte/ und<lb/> die andere daß ſie eine in <hi rendition="#aq">concreto</hi> waͤre/ hingegen<lb/> nicht minder wohlberedet/ verſetzte. Letztens aber<lb/> aufſtunden zwey falſche Zeugen/ und ihre Zeugnuß<lb/> kommen nicht uͤberein. Dann in <hi rendition="#aq">abſtracto,</hi> kan kei-<lb/> ne Menſchheit in der Sach/ die vom Menſchen ſelbſt<lb/> unterſcheidet/ gegeben werden/ ſo dann weit minder<lb/> eine ſolche/ die allenthalben in <hi rendition="#aq">abſtracto</hi> ohne den<lb/> Menſchen oder ſeine Perſohn ſelbſt ſeye. Jn <hi rendition="#aq">concre-<lb/> to</hi> aber/ wo die Menſchheit mit den Menſchen ſelbſt<lb/> genommen werde/ zerſtoͤret/ und aufhebet das Altar-<lb/> Sacrament/ und ſeine Nothwendigkeit/ gantz und<lb/> gar die aller Orthen Leibliche Gegenwart des Leibs<lb/> Chriſti. Dann ſo der Leib Chriſti in <hi rendition="#aq">concreto</hi> aller<lb/> Orthen iſt/ wann er in allen Brot/ und Wein/ in<lb/> aller Speiß/ und Getranck iſt/ was werde es noͤthig<lb/> ſeyn/ das Abendmal in der Kirch zugenieſſen/ wo<lb/> es auch alſo zu Hauß mag genommen/ und genoſ-<lb/> ſen werden. Woraus/ wie ich erachte/ folgender<lb/> Faͤhler in Glauben hergeruͤhret.</p><lb/> <p>4. Der vierte Faͤhler in Glauben vor dieſe Ze-<lb/> hende Zahl ſeye der <hi rendition="#aq">Præterconſecratiſtarum,</hi> derje-<lb/> nigen nemblich Predicanten in Hungern die auch<lb/> darvor halten/ und ausgeben/ daß man das Abend-<lb/> Mahl moͤge/ ohn alle Verwandlung machen/ und<lb/> den Leib Chriſti darinn reichen/ und nehmen. Jch kan<lb/> den Orth nahmhafft machen/ wo/ und mit welcher<lb/> edler Perſohn ſich folgender <hi rendition="#aq">Caſus,</hi> oder Begeben-<lb/> heit ereignet hat. Der Predicant ſelbigen Orths/<lb/> hatte an groſſen Donnerſtag die Communion ange-<lb/> ſtellet/ an welchen die Lutheraner ihr Nachtmahl ins<lb/> gemein auszuſpenden pflegen/ worzue eine edle Per-<lb/> ſohn wider ihr Gewohnheit (dieweilen ſie was ent-<lb/> fernter von denen ihren Edel-Sitz hatte) was ſpaͤter<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſich</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0122]
Schmach-Weiß ein Huer in abſtracto, ſchulte/ und
die andere daß ſie eine in concreto waͤre/ hingegen
nicht minder wohlberedet/ verſetzte. Letztens aber
aufſtunden zwey falſche Zeugen/ und ihre Zeugnuß
kommen nicht uͤberein. Dann in abſtracto, kan kei-
ne Menſchheit in der Sach/ die vom Menſchen ſelbſt
unterſcheidet/ gegeben werden/ ſo dann weit minder
eine ſolche/ die allenthalben in abſtracto ohne den
Menſchen oder ſeine Perſohn ſelbſt ſeye. Jn concre-
to aber/ wo die Menſchheit mit den Menſchen ſelbſt
genommen werde/ zerſtoͤret/ und aufhebet das Altar-
Sacrament/ und ſeine Nothwendigkeit/ gantz und
gar die aller Orthen Leibliche Gegenwart des Leibs
Chriſti. Dann ſo der Leib Chriſti in concreto aller
Orthen iſt/ wann er in allen Brot/ und Wein/ in
aller Speiß/ und Getranck iſt/ was werde es noͤthig
ſeyn/ das Abendmal in der Kirch zugenieſſen/ wo
es auch alſo zu Hauß mag genommen/ und genoſ-
ſen werden. Woraus/ wie ich erachte/ folgender
Faͤhler in Glauben hergeruͤhret.
4. Der vierte Faͤhler in Glauben vor dieſe Ze-
hende Zahl ſeye der Præterconſecratiſtarum, derje-
nigen nemblich Predicanten in Hungern die auch
darvor halten/ und ausgeben/ daß man das Abend-
Mahl moͤge/ ohn alle Verwandlung machen/ und
den Leib Chriſti darinn reichen/ und nehmen. Jch kan
den Orth nahmhafft machen/ wo/ und mit welcher
edler Perſohn ſich folgender Caſus, oder Begeben-
heit ereignet hat. Der Predicant ſelbigen Orths/
hatte an groſſen Donnerſtag die Communion ange-
ſtellet/ an welchen die Lutheraner ihr Nachtmahl ins
gemein auszuſpenden pflegen/ worzue eine edle Per-
ſohn wider ihr Gewohnheit (dieweilen ſie was ent-
fernter von denen ihren Edel-Sitz hatte) was ſpaͤter
ſich
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