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Swift, Jonathan: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten, aus vieljähriger sorgfältiger Aufmerksamkeit und Erfahrung zusammengetragen [Übers.]. Frankfurt u. a., 1748.

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ein Glas, kehret aber der Gesellschaft den Rücken zu, damit man es nicht merke. Wenn hingegen jemand gegen das Ende der Mahlzeit starkes Bier verlanget: so erfüllet das größte Gefäß damit bis an den Rand, dadurch wird euch der größte Theil davon anheim fallen, damit ihr euren Nebenbedienten einen guten Willen machen könnet, ohne die Sünde zu begehen, eure Herrschaft zu bestehlen.

Es giebt noch eine andere Art, ein Spörtelgen zu machen, welches eben so ehrlich ist, dadurch ihr Gelegenheit habt alle Tage den besten Theil einer Bouteille Wein für euch zu behalten. Ihr müßt glauben, daß hübsche Leute eben nicht darnach sehen, was noch in einer Bouteille übrig bleibet. Setzet ihnen daher allezeit nach der Mahlzeit eine frische vor, wenn auch gleich nicht über ein Glas von der andern wäre getrunken worden.

Sorget vor allen dafür, daß eure Bouteillen nicht angekommen sind, ehe ihr dieselben füllet. Blaset zu dem Ende ganz stark in den Mund einer jeden Bouteille, und wenn ihr alsdenn nichts, als euren eignen Athem riechet; so füllet sie den Augenblick.

Wenn ihr hinunter geschicket worden eiligst etwas zu trinken heraufzuholen, und ihr sehet, daß es nicht laufen will: so gebet euch nicht die Mühe das Luftloch zu öffnen; sondern blaset stark in den Hahn: so wird es euch alsobald in den Mund tröpfeln. Oder öffnet das Luftloch,

ein Glas, kehret aber der Gesellschaft den Rücken zu, damit man es nicht merke. Wenn hingegen jemand gegen das Ende der Mahlzeit starkes Bier verlanget: so erfüllet das größte Gefäß damit bis an den Rand, dadurch wird euch der größte Theil davon anheim fallen, damit ihr euren Nebenbedienten einen guten Willen machen könnet, ohne die Sünde zu begehen, eure Herrschaft zu bestehlen.

Es giebt noch eine andere Art, ein Spörtelgen zu machen, welches eben so ehrlich ist, dadurch ihr Gelegenheit habt alle Tage den besten Theil einer Bouteille Wein für euch zu behalten. Ihr müßt glauben, daß hübsche Leute eben nicht darnach sehen, was noch in einer Bouteille übrig bleibet. Setzet ihnen daher allezeit nach der Mahlzeit eine frische vor, wenn auch gleich nicht über ein Glas von der andern wäre getrunken worden.

Sorget vor allen dafür, daß eure Bouteillen nicht angekommen sind, ehe ihr dieselben füllet. Blaset zu dem Ende ganz stark in den Mund einer jeden Bouteille, und wenn ihr alsdenn nichts, als euren eignen Athem riechet; so füllet sie den Augenblick.

Wenn ihr hinunter geschicket worden eiligst etwas zu trinken heraufzuholen, und ihr sehet, daß es nicht laufen will: so gebet euch nicht die Mühe das Luftloch zu öffnen; sondern blaset stark in den Hahn: so wird es euch alsobald in den Mund tröpfeln. Oder öffnet das Luftloch,

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[25/0041] ein Glas, kehret aber der Gesellschaft den Rücken zu, damit man es nicht merke. Wenn hingegen jemand gegen das Ende der Mahlzeit starkes Bier verlanget: so erfüllet das größte Gefäß damit bis an den Rand, dadurch wird euch der größte Theil davon anheim fallen, damit ihr euren Nebenbedienten einen guten Willen machen könnet, ohne die Sünde zu begehen, eure Herrschaft zu bestehlen. Es giebt noch eine andere Art, ein Spörtelgen zu machen, welches eben so ehrlich ist, dadurch ihr Gelegenheit habt alle Tage den besten Theil einer Bouteille Wein für euch zu behalten. Ihr müßt glauben, daß hübsche Leute eben nicht darnach sehen, was noch in einer Bouteille übrig bleibet. Setzet ihnen daher allezeit nach der Mahlzeit eine frische vor, wenn auch gleich nicht über ein Glas von der andern wäre getrunken worden. Sorget vor allen dafür, daß eure Bouteillen nicht angekommen sind, ehe ihr dieselben füllet. Blaset zu dem Ende ganz stark in den Mund einer jeden Bouteille, und wenn ihr alsdenn nichts, als euren eignen Athem riechet; so füllet sie den Augenblick. Wenn ihr hinunter geschicket worden eiligst etwas zu trinken heraufzuholen, und ihr sehet, daß es nicht laufen will: so gebet euch nicht die Mühe das Luftloch zu öffnen; sondern blaset stark in den Hahn: so wird es euch alsobald in den Mund tröpfeln. Oder öffnet das Luftloch,

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Zitationshilfe: Swift, Jonathan: Des Herrn Dr. Jonathan Swifts wo nicht unverbesserlicher doch wohlgemeynter Unterricht für alle Arten unerfahrner Bedienten, aus vieljähriger sorgfältiger Aufmerksamkeit und Erfahrung zusammengetragen [Übers.]. Frankfurt u. a., 1748, S. 25. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swift_unterricht_1748/41>, abgerufen am 22.11.2024.