Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.Von der H. Schrift oder dem Wort, Jn diesem Zustand sahe ich auch Geifter und Engel sehr lebhaft, ich hörte sie auch, und ich fühlte sie selbst, und damals war auch fast nichts cörperliches dabey. Von diesem Zustand heißt es, man werde von dem Leibe hinweg geführt, und man wisse nicht, ob man in oder ausser dem Leibe seye, 2. Cor. 12, 2. 3. Jn diesen Zustand wurde ich 3. oder 4. mal versezt, nur um zu wissen, wie er beschaffen seye. 2) Bin ich auch 2 biß 3 mal vom Geist in einen andern Ort hingeführt worden, wie Philippus. Jch wandelte einsmal durch die Gassen und Felder, und war damals auch im Gespräch mit den Geistern, ich wußte nichts weiters, als ich wäre eben so wach und sehend als zu andern Zeiten. So wan- delte ich fort ohne strauchlen, und war in- dessen in einem Gesicht, da ich Hayne, Flüs- se, Palläste, Häuser, Menschen etc. sahe. Nachdem ich aber also Stunden-lang fort- lief, ware ich plözlich wieder im Gefühl des Leibes, und wurde gewahr, ich seye in ei- nem andern Ort. Hierüber erstaunte ich, und wurde versichert, ich seye in einem sol- chen Zustand gewesen, worinnen diejenige, von denen es heißt, daß sie vom Geist in ei- nen andern Ort geführt werden, sich befin- den. Denn so lang es währt, denkt man weder an den Weg noch an die Zeit, man spürt
Von der H. Schrift oder dem Wort, Jn dieſem Zuſtand ſahe ich auch Geifter und Engel ſehr lebhaft, ich hoͤrte ſie auch, und ich fuͤhlte ſie ſelbſt, und damals war auch faſt nichts coͤrperliches dabey. Von dieſem Zuſtand heißt es, man werde von dem Leibe hinweg gefuͤhrt, und man wiſſe nicht, ob man in oder auſſer dem Leibe ſeye, 2. Cor. 12, 2. 3. Jn dieſen Zuſtand wurde ich 3. oder 4. mal verſezt, nur um zu wiſſen, wie er beſchaffen ſeye. 2) Bin ich auch 2 biß 3 mal vom Geiſt in einen andern Ort hingefuͤhrt worden, wie Philippus. Jch wandelte einsmal durch die Gaſſen und Felder, und war damals auch im Geſpraͤch mit den Geiſtern, ich wußte nichts weiters, als ich waͤre eben ſo wach und ſehend als zu andern Zeiten. So wan- delte ich fort ohne ſtrauchlen, und war in- deſſen in einem Geſicht, da ich Hayne, Fluͤſ- ſe, Pallaͤſte, Haͤuſer, Menſchen ꝛc. ſahe. Nachdem ich aber alſo Stunden-lang fort- lief, ware ich ploͤzlich wieder im Gefuͤhl des Leibes, und wurde gewahr, ich ſeye in ei- nem andern Ort. Hieruͤber erſtaunte ich, und wurde verſichert, ich ſeye in einem ſol- chen Zuſtand geweſen, worinnen diejenige, von denen es heißt, daß ſie vom Geiſt in ei- nen andern Ort gefuͤhrt werden, ſich befin- den. Denn ſo lang es waͤhrt, denkt man weder an den Weg noch an die Zeit, man ſpuͤrt
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0056" n="56"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Von der H. Schrift oder dem Wort,</hi> </fw><lb/> <list> <item>Jn dieſem Zuſtand ſahe ich auch Geifter<lb/> und Engel ſehr lebhaft, ich hoͤrte ſie auch,<lb/> und ich fuͤhlte ſie ſelbſt, und damals war<lb/> auch faſt nichts coͤrperliches dabey. Von<lb/> dieſem Zuſtand heißt es, man werde von dem<lb/> Leibe hinweg gefuͤhrt, und man wiſſe nicht,<lb/> ob man in oder auſſer dem Leibe ſeye, 2. Cor.<lb/> 12, 2. 3. Jn dieſen Zuſtand wurde ich 3.<lb/> oder 4. mal verſezt, nur um zu wiſſen, wie<lb/> er beſchaffen ſeye.</item><lb/> <item>2) Bin ich auch 2 biß 3 mal vom Geiſt<lb/> in einen andern Ort hingefuͤhrt worden, wie<lb/> Philippus. Jch wandelte einsmal durch die<lb/> Gaſſen und Felder, und war damals auch<lb/> im Geſpraͤch mit den Geiſtern, ich wußte<lb/> nichts weiters, als ich waͤre eben ſo wach<lb/> und ſehend als zu andern Zeiten. So wan-<lb/> delte ich fort ohne ſtrauchlen, und war in-<lb/> deſſen in einem Geſicht, da ich Hayne, Fluͤſ-<lb/> ſe, Pallaͤſte, Haͤuſer, Menſchen ꝛc. ſahe.<lb/> Nachdem ich aber alſo Stunden-lang fort-<lb/> lief, ware ich ploͤzlich wieder im Gefuͤhl des<lb/> Leibes, und wurde gewahr, ich ſeye in ei-<lb/> nem andern Ort. Hieruͤber erſtaunte ich,<lb/> und wurde verſichert, ich ſeye in einem ſol-<lb/> chen Zuſtand geweſen, worinnen diejenige,<lb/> von denen es heißt, daß ſie vom Geiſt in ei-<lb/> nen andern Ort gefuͤhrt werden, ſich befin-<lb/> den. Denn ſo lang es waͤhrt, denkt man<lb/> weder an den Weg noch an die Zeit, man<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſpuͤrt</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0056]
Von der H. Schrift oder dem Wort,
Jn dieſem Zuſtand ſahe ich auch Geifter
und Engel ſehr lebhaft, ich hoͤrte ſie auch,
und ich fuͤhlte ſie ſelbſt, und damals war
auch faſt nichts coͤrperliches dabey. Von
dieſem Zuſtand heißt es, man werde von dem
Leibe hinweg gefuͤhrt, und man wiſſe nicht,
ob man in oder auſſer dem Leibe ſeye, 2. Cor.
12, 2. 3. Jn dieſen Zuſtand wurde ich 3.
oder 4. mal verſezt, nur um zu wiſſen, wie
er beſchaffen ſeye.
2) Bin ich auch 2 biß 3 mal vom Geiſt
in einen andern Ort hingefuͤhrt worden, wie
Philippus. Jch wandelte einsmal durch die
Gaſſen und Felder, und war damals auch
im Geſpraͤch mit den Geiſtern, ich wußte
nichts weiters, als ich waͤre eben ſo wach
und ſehend als zu andern Zeiten. So wan-
delte ich fort ohne ſtrauchlen, und war in-
deſſen in einem Geſicht, da ich Hayne, Fluͤſ-
ſe, Pallaͤſte, Haͤuſer, Menſchen ꝛc. ſahe.
Nachdem ich aber alſo Stunden-lang fort-
lief, ware ich ploͤzlich wieder im Gefuͤhl des
Leibes, und wurde gewahr, ich ſeye in ei-
nem andern Ort. Hieruͤber erſtaunte ich,
und wurde verſichert, ich ſeye in einem ſol-
chen Zuſtand geweſen, worinnen diejenige,
von denen es heißt, daß ſie vom Geiſt in ei-
nen andern Ort gefuͤhrt werden, ſich befin-
den. Denn ſo lang es waͤhrt, denkt man
weder an den Weg noch an die Zeit, man
ſpuͤrt
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |