Nun tritt auf ein grosser Philosoph, und sagt uns, daß die Sachen so seyn, wie es die Heil. Schrift ohne verblümte Auslegung in kurzen Anzeigen vorstellt. Da heißt es wohl: seelig ist, der sich nicht an mir ärgert.
Es gehöret aber nicht bloses Nachdenken, sondern eine Gemeinschaft mit dem Vater und Sohn im Heil. Geist darzu, um diese erhabene Dinge recht zu prüfen, und die Weisheit GOt- tes zu rechtfertigen, wie es JEsus, der HErr alles Fleisches, haben will, Luc 7, 35.
Jch habe mit einem Mann GOttes in Calw, Präceptor Schill, seel. Andenkens, als mit meinem Gevatter und Taufzeugen, schon An. 1739. viel von diesen Dingen gesprochen, er hatte auch wie Swedenborg mit den Geistern geredt, und mit seinem Zeugniß kommt alles das überein, was Swedenborg schreibt. Er hat aber nichts davon in den Druck geben wol- len. D.Weißmann und Prälat Oechslin waren seine Adhärenten in diesen Dingen. Jedannoch haben diese nicht viel davon geredt, wegen des Unglaubens der Zeit.
Es kommt aber allem seine Zeit. Es ist nichts heimliches, das nicht offenbar werde, spricht der Gröste unter den Weisen, Luc. 12.
Diß ist vor einen jeden Layen zur Prüfung genug, aber vor die Gelehrte gehört die Ver-
glei-
Wie man das Buch zu pruͤfen habe.
Braunſchweig und andere hat man wenig an- gehoͤrt.
Nun tritt auf ein groſſer Philoſoph, und ſagt uns, daß die Sachen ſo ſeyn, wie es die Heil. Schrift ohne verbluͤmte Auslegung in kurzen Anzeigen vorſtellt. Da heißt es wohl: ſeelig iſt, der ſich nicht an mir aͤrgert.
Es gehoͤret aber nicht bloſes Nachdenken, ſondern eine Gemeinſchaft mit dem Vater und Sohn im Heil. Geiſt darzu, um dieſe erhabene Dinge recht zu pruͤfen, und die Weisheit GOt- tes zu rechtfertigen, wie es JEſus, der HErr alles Fleiſches, haben will, Luc 7, 35.
Jch habe mit einem Mann GOttes in Calw, Praͤceptor Schill, ſeel. Andenkens, als mit meinem Gevatter und Taufzeugen, ſchon An. 1739. viel von dieſen Dingen geſprochen, er hatte auch wie Swedenborg mit den Geiſtern geredt, und mit ſeinem Zeugniß kommt alles das uͤberein, was Swedenborg ſchreibt. Er hat aber nichts davon in den Druck geben wol- len. D.Weißmann und Praͤlat Oechslin waren ſeine Adhaͤrenten in dieſen Dingen. Jedannoch haben dieſe nicht viel davon geredt, wegen des Unglaubens der Zeit.
Es kommt aber allem ſeine Zeit. Es iſt nichts heimliches, das nicht offenbar werde, ſpricht der Groͤſte unter den Weiſen, Luc. 12.
Diß iſt vor einen jeden Layen zur Pruͤfung genug, aber vor die Gelehrte gehoͤrt die Ver-
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Wie man das Buch zu pruͤfen habe.
Braunſchweig und andere hat man wenig an-
gehoͤrt.
Nun tritt auf ein groſſer Philoſoph, und
ſagt uns, daß die Sachen ſo ſeyn, wie es die
Heil. Schrift ohne verbluͤmte Auslegung in
kurzen Anzeigen vorſtellt. Da heißt es wohl:
ſeelig iſt, der ſich nicht an mir aͤrgert.
Es gehoͤret aber nicht bloſes Nachdenken,
ſondern eine Gemeinſchaft mit dem Vater und
Sohn im Heil. Geiſt darzu, um dieſe erhabene
Dinge recht zu pruͤfen, und die Weisheit GOt-
tes zu rechtfertigen, wie es JEſus, der HErr
alles Fleiſches, haben will, Luc 7, 35.
Jch habe mit einem Mann GOttes in Calw,
Praͤceptor Schill, ſeel. Andenkens, als mit
meinem Gevatter und Taufzeugen, ſchon An.
1739. viel von dieſen Dingen geſprochen, er
hatte auch wie Swedenborg mit den Geiſtern
geredt, und mit ſeinem Zeugniß kommt alles
das uͤberein, was Swedenborg ſchreibt. Er
hat aber nichts davon in den Druck geben wol-
len. D. Weißmann und Praͤlat Oechslin
waren ſeine Adhaͤrenten in dieſen Dingen.
Jedannoch haben dieſe nicht viel davon geredt,
wegen des Unglaubens der Zeit.
Es kommt aber allem ſeine Zeit. Es iſt
nichts heimliches, das nicht offenbar werde,
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/242>, abgerufen am 28.07.2024.
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