Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.welche den Himmel ausmachen. zugleich in dem vollkommensten Gleichgewichtleben. Darum kann auch keinem ein Uebel wiederfahren, daß nicht sogleich ein Gleich- gewicht erfolge, und wann von dem Bösen ein Uebergewicht vorhanden, so wird alsdann das Böse oder der Böse nach dem Gesetz des Gleichgewichts bestraft, als wie von sich selbst, aber niemals um eines andern Endzwecks willen, als daß daraus Gutes entstehe. Jn einer solchen Form und Gleichgewichte beste- het die himmlische Ordnung, welche allein von dem HErrn gemacht, gesetzt, und in Ewigkeit erhalten wird. Man muß aber das wissen, daß niemals Diß habe ich überhaupt von den Gesell- fah- O 4
welche den Himmel ausmachen. zugleich in dem vollkommenſten Gleichgewichtleben. Darum kann auch keinem ein Uebel wiederfahren, daß nicht ſogleich ein Gleich- gewicht erfolge, und wann von dem Boͤſen ein Uebergewicht vorhanden, ſo wird alsdann das Boͤſe oder der Boͤſe nach dem Geſetz des Gleichgewichts beſtraft, als wie von ſich ſelbſt, aber niemals um eines andern Endzwecks willen, als daß daraus Gutes entſtehe. Jn einer ſolchen Form und Gleichgewichte beſte- het die himmliſche Ordnung, welche allein von dem HErrn gemacht, geſetzt, und in Ewigkeit erhalten wird. Man muß aber das wiſſen, daß niemals Diß habe ich uͤberhaupt von den Geſell- fah- O 4
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welche den Himmel ausmachen.
zugleich in dem vollkommenſten Gleichgewicht
leben. Darum kann auch keinem ein Uebel
wiederfahren, daß nicht ſogleich ein Gleich-
gewicht erfolge, und wann von dem Boͤſen
ein Uebergewicht vorhanden, ſo wird alsdann
das Boͤſe oder der Boͤſe nach dem Geſetz des
Gleichgewichts beſtraft, als wie von ſich ſelbſt,
aber niemals um eines andern Endzwecks
willen, als daß daraus Gutes entſtehe. Jn
einer ſolchen Form und Gleichgewichte beſte-
het die himmliſche Ordnung, welche allein
von dem HErrn gemacht, geſetzt, und in
Ewigkeit erhalten wird.
Man muß aber das wiſſen, daß niemals
eine Geſellſchaft der andern, auch nicht in
einer Geſellſchaft einer dem andern, ganz und
ſchlechterdings gleich ſey, ſondern es iſt eine
uͤbereinſtimmende und harmoniſche Mannig-
faltigkeit unter allen, welche Verſchiedenhei-
ten von dem HErrn ſo angeordnet worden
ſind, daß ſie auf Einen Zweck abzielen, wel-
ches geſchiehet durch die Liebe und Glauben
an Jhn, woraus die Vereinigung erfolget.
Daher wird auch niemals einem, wie dem
andern, ein ganz und ſchlechterdings gleicher
Himmel und himmliſche Freude zu Theil, ſon-
dern wie ſich die Verſchiedenheiten der Liebe
und des Glaubens verhalten, ſo iſt auch in
ihnen der Himmel und die Freude.
Diß habe ich uͤberhaupt von den Geſell-
ſchaften, aus einer vielfachen und langen Er-
fah-
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