Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

welche den Himmel ausmachen.
Engel oder Geist einiges Leben haben, er sey
dann in einer Gesellschaft, und also in einer
Harmonie von mehreren. Eine Gesellschaft
ist nichts anders als eine Harmonie Vieler:
Dann niemand hat ein Leben, das von
dem Leben anderer getrennt wäre; ja
es kann niemals ein Engel, oder ein
Geist, oder eine Gesellschaft einiges Le-
ben haben, d. i. von dem Guten afficirt wer-
den, wollen, von dem Wahren afficirt wer-
den, denken, wo er nicht in einer Verbin-
dung durch mehrere von seiner Gesellschaft
mit dem Himmel und mit der Geister-Welt
stehet: Desgleichen kann auch das menschli-
che Geschlecht, ein Mensch, er mag auch seyn
wer und was er will, nicht leben, d. i. von
dem Guten afficirt werden, wollen, von dem
Wahren afficirt werden, denken, er sey dann
gleichfalls mit dem Himmel durch die Engel
die bey ihm sind, und mit der Geister-Welt,
ja mit der Hölle durch die Geister, die bey
ihm sind, verbunden: Dann ein jeder ist,
wann er in dem Leibe lebt, in einer Gesell-
schaft der Geister und Engel, ob er es gleich
gar nicht weiß, und wann er nicht durch
die Gesellschaft, worinn er ist, mit dem Him-
mel und mit der Geister-Welt verbunden
ist, so kann er keine Minute leben. Es ver-
hält sich dieses eben so wie bey dem menschli-
chen Leib: welcher Theil von ihm nicht mit
den übrigen durch die Fasern und Gefässe,

und
O 3

welche den Himmel ausmachen.
Engel oder Geiſt einiges Leben haben, er ſey
dann in einer Geſellſchaft, und alſo in einer
Harmonie von mehreren. Eine Geſellſchaft
iſt nichts anders als eine Harmonie Vieler:
Dann niemand hat ein Leben, das von
dem Leben anderer getrennt waͤre; ja
es kann niemals ein Engel, oder ein
Geiſt, oder eine Geſellſchaft einiges Le-
ben haben, d. i. von dem Guten afficirt wer-
den, wollen, von dem Wahren afficirt wer-
den, denken, wo er nicht in einer Verbin-
dung durch mehrere von ſeiner Geſellſchaft
mit dem Himmel und mit der Geiſter-Welt
ſtehet: Desgleichen kann auch das menſchli-
che Geſchlecht, ein Menſch, er mag auch ſeyn
wer und was er will, nicht leben, d. i. von
dem Guten afficirt werden, wollen, von dem
Wahren afficirt werden, denken, er ſey dann
gleichfalls mit dem Himmel durch die Engel
die bey ihm ſind, und mit der Geiſter-Welt,
ja mit der Hoͤlle durch die Geiſter, die bey
ihm ſind, verbunden: Dann ein jeder iſt,
wann er in dem Leibe lebt, in einer Geſell-
ſchaft der Geiſter und Engel, ob er es gleich
gar nicht weiß, und wann er nicht durch
die Geſellſchaft, worinn er iſt, mit dem Him-
mel und mit der Geiſter-Welt verbunden
iſt, ſo kann er keine Minute leben. Es ver-
haͤlt ſich dieſes eben ſo wie bey dem menſchli-
chen Leib: welcher Theil von ihm nicht mit
den uͤbrigen durch die Faſern und Gefaͤſſe,

und
O 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0213" n="213"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">welche den Himmel ausmachen.</hi></fw><lb/>
Engel oder Gei&#x017F;t einiges Leben haben, er &#x017F;ey<lb/>
dann in einer Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft, und al&#x017F;o in einer<lb/>
Harmonie von mehreren. Eine Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
i&#x017F;t nichts anders als eine Harmonie Vieler:<lb/>
Dann niemand hat ein Leben, das von<lb/>
dem Leben anderer getrennt wa&#x0364;re; ja<lb/>
es kann niemals ein Engel, oder ein<lb/>
Gei&#x017F;t, oder eine Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft einiges Le-<lb/>
ben haben, d. i. von dem Guten afficirt wer-<lb/>
den, wollen, von dem Wahren afficirt wer-<lb/>
den, denken, wo er nicht in einer Verbin-<lb/>
dung durch mehrere von &#x017F;einer Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
mit dem Himmel und mit der Gei&#x017F;ter-Welt<lb/>
&#x017F;tehet: Desgleichen kann auch das men&#x017F;chli-<lb/>
che Ge&#x017F;chlecht, ein Men&#x017F;ch, er mag auch &#x017F;eyn<lb/>
wer und was er will, nicht leben, d. i. von<lb/>
dem Guten afficirt werden, wollen, von dem<lb/>
Wahren afficirt werden, denken, er &#x017F;ey dann<lb/>
gleichfalls mit dem Himmel durch die Engel<lb/>
die bey ihm &#x017F;ind, und mit der Gei&#x017F;ter-Welt,<lb/>
ja mit der Ho&#x0364;lle durch die Gei&#x017F;ter, die bey<lb/>
ihm &#x017F;ind, verbunden: Dann ein jeder i&#x017F;t,<lb/>
wann er in dem Leibe lebt, in einer Ge&#x017F;ell-<lb/>
&#x017F;chaft der Gei&#x017F;ter und Engel, ob er es gleich<lb/>
gar nicht weiß, und wann er nicht durch<lb/>
die Ge&#x017F;ell&#x017F;chaft, worinn er i&#x017F;t, mit dem Him-<lb/>
mel und mit der Gei&#x017F;ter-Welt verbunden<lb/>
i&#x017F;t, &#x017F;o kann er keine Minute leben. Es ver-<lb/>
ha&#x0364;lt &#x017F;ich die&#x017F;es eben &#x017F;o wie bey dem men&#x017F;chli-<lb/>
chen Leib: welcher Theil von ihm nicht mit<lb/>
den u&#x0364;brigen durch die Fa&#x017F;ern und Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">O 3</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[213/0213] welche den Himmel ausmachen. Engel oder Geiſt einiges Leben haben, er ſey dann in einer Geſellſchaft, und alſo in einer Harmonie von mehreren. Eine Geſellſchaft iſt nichts anders als eine Harmonie Vieler: Dann niemand hat ein Leben, das von dem Leben anderer getrennt waͤre; ja es kann niemals ein Engel, oder ein Geiſt, oder eine Geſellſchaft einiges Le- ben haben, d. i. von dem Guten afficirt wer- den, wollen, von dem Wahren afficirt wer- den, denken, wo er nicht in einer Verbin- dung durch mehrere von ſeiner Geſellſchaft mit dem Himmel und mit der Geiſter-Welt ſtehet: Desgleichen kann auch das menſchli- che Geſchlecht, ein Menſch, er mag auch ſeyn wer und was er will, nicht leben, d. i. von dem Guten afficirt werden, wollen, von dem Wahren afficirt werden, denken, er ſey dann gleichfalls mit dem Himmel durch die Engel die bey ihm ſind, und mit der Geiſter-Welt, ja mit der Hoͤlle durch die Geiſter, die bey ihm ſind, verbunden: Dann ein jeder iſt, wann er in dem Leibe lebt, in einer Geſell- ſchaft der Geiſter und Engel, ob er es gleich gar nicht weiß, und wann er nicht durch die Geſellſchaft, worinn er iſt, mit dem Him- mel und mit der Geiſter-Welt verbunden iſt, ſo kann er keine Minute leben. Es ver- haͤlt ſich dieſes eben ſo wie bey dem menſchli- chen Leib: welcher Theil von ihm nicht mit den uͤbrigen durch die Faſern und Gefaͤſſe, und O 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/213
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/213>, abgerufen am 22.11.2024.