hinab sinken, und daß die Gegen-Füßler nicht aufrecht stehen. Mit solchen Exem- peln hat Swedenborg die unglaubige Gei- ster überredt, daß in jenem Leben viele Din- ge denen betrüglichen Sinnen entgegen seyen, und doch wahr seyen, absonderlich, daß der Mensch nicht habe das Leben von sich, son- dern vom HErrn.
Daraus ist klar, daß Versetzungen und Fortgänge der Geister in jener Welt, welche oft gesehen werden, nichts seyn, als Verän- derungen ihres Status, das ist, daß, wie sie als Veränderungen des Orts erscheinen in dem Reich der Geister, als im ersten Him- mel, so seyen sie Veränderungen des Stands im andern Himmel und in höheren Wohnun- gen. (Paulus sagt daher, ich weiß nicht, ob er im Leib oder ausser dem Leib gewesen.)
Daß Ort, Veränderung des Orts, und Abstand des Orts, in jenem Leben nur eine scheinbare und betrügliche Vorstellung seye, kan daraus erkannt werden, daß die Geister durch bildende Gedanken und phantastische Stellungen im Augenblick sich versetzen in die Höhe, und in eben dem Augenblick in die Tieffe, und gleichsam von einem End des ganzen Universi zu einem andern. Ja die Magi und Tausend-Künstler wollen in jenem Leben durch ihre bildende Seelen-Kraft an-
dere
Von dem Raum und Ort
hinab ſinken, und daß die Gegen-Fuͤßler nicht aufrecht ſtehen. Mit ſolchen Exem- peln hat Swedenborg die unglaubige Gei- ſter uͤberredt, daß in jenem Leben viele Din- ge denen betruͤglichen Sinnen entgegen ſeyen, und doch wahr ſeyen, abſonderlich, daß der Menſch nicht habe das Leben von ſich, ſon- dern vom HErrn.
Daraus iſt klar, daß Verſetzungen und Fortgaͤnge der Geiſter in jener Welt, welche oft geſehen werden, nichts ſeyn, als Veraͤn- derungen ihres Status, das iſt, daß, wie ſie als Veraͤnderungen des Orts erſcheinen in dem Reich der Geiſter, als im erſten Him- mel, ſo ſeyen ſie Veraͤnderungen des Stands im andern Himmel und in hoͤheren Wohnun- gen. (Paulus ſagt daher, ich weiß nicht, ob er im Leib oder auſſer dem Leib geweſen.)
Daß Ort, Veraͤnderung des Orts, und Abſtand des Orts, in jenem Leben nur eine ſcheinbare und betruͤgliche Vorſtellung ſeye, kan daraus erkannt werden, daß die Geiſter durch bildende Gedanken und phantaſtiſche Stellungen im Augenblick ſich verſetzen in die Hoͤhe, und in eben dem Augenblick in die Tieffe, und gleichſam von einem End des ganzen Univerſi zu einem andern. Ja die Magi und Tauſend-Kuͤnſtler wollen in jenem Leben durch ihre bildende Seelen-Kraft an-
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Von dem Raum und Ort
hinab ſinken, und daß die Gegen-Fuͤßler
nicht aufrecht ſtehen. Mit ſolchen Exem-
peln hat Swedenborg die unglaubige Gei-
ſter uͤberredt, daß in jenem Leben viele Din-
ge denen betruͤglichen Sinnen entgegen ſeyen,
und doch wahr ſeyen, abſonderlich, daß der
Menſch nicht habe das Leben von ſich, ſon-
dern vom HErrn.
Daraus iſt klar, daß Verſetzungen und
Fortgaͤnge der Geiſter in jener Welt, welche
oft geſehen werden, nichts ſeyn, als Veraͤn-
derungen ihres Status, das iſt, daß, wie ſie
als Veraͤnderungen des Orts erſcheinen in
dem Reich der Geiſter, als im erſten Him-
mel, ſo ſeyen ſie Veraͤnderungen des Stands
im andern Himmel und in hoͤheren Wohnun-
gen. (Paulus ſagt daher, ich weiß nicht,
ob er im Leib oder auſſer dem Leib geweſen.)
Daß Ort, Veraͤnderung des Orts, und
Abſtand des Orts, in jenem Leben nur eine
ſcheinbare und betruͤgliche Vorſtellung ſeye,
kan daraus erkannt werden, daß die Geiſter
durch bildende Gedanken und phantaſtiſche
Stellungen im Augenblick ſich verſetzen in
die Hoͤhe, und in eben dem Augenblick in die
Tieffe, und gleichſam von einem End des
ganzen Univerſi zu einem andern. Ja die
Magi und Tauſend-Kuͤnſtler wollen in jenem
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 4. Frankfurt (Main), 1776, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften04_1776/116>, abgerufen am 16.02.2025.
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