Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

der Seele und des Körpers.
Mensch nach dem Tod lebt, ein Thier auch
leben müßte, und im Gegentheil, wenn das
Thier nach dem Tod nicht lebt, so lebte auch
der Mensch nicht; und was dergleichen Träu-
mereyen mehr sind, die aus der Unwissenheit
dessen, was Wille und Verstand sey, inglei-
chen, was die Grade seyn, durch welche das
menschliche Gemüth gleichsam wie auf einer
Leiter bis in den Himmel steiget, herrühren.

XIV.
Daß drey Grade oder Staf-
feln, die bisher unbekannt gewesen,

in der geistlichen Welt seyn, nach wel-
chen der gesammte Einfluß geschieht.

16. Durch Erforschung der Ursachen aus
den Würkungen findet man, daß
zweyerley Arten der Grade seyn, die eine, in
welcher das Vorhergehende und Nach-
folgende,
(Priora et Posteriota) die andere,
in welcher das Grössere und Kleinere (Ma-
jora et Minora
) enthalten sind: die Grade,
welche das Vorhergehende und Nachfol-
gende
unterscheiden, sind Grade der Höhe,
oder auch die unterschiedenen (Gradus alti-
tudinis, tum etiam Discreti
) zu nennen; die
Grade aber, durch welche das Grössere und
Kleinere von einander unterschieden werden,
sind Grade der Breite, oder auch die nach

einan-
D 3

der Seele und des Körpers.
Menſch nach dem Tod lebt, ein Thier auch
leben müßte, und im Gegentheil, wenn das
Thier nach dem Tod nicht lebt, ſo lebte auch
der Menſch nicht; und was dergleichen Träu-
mereyen mehr ſind, die aus der Unwiſſenheit
deſſen, was Wille und Verſtand ſey, inglei-
chen, was die Grade ſeyn, durch welche das
menſchliche Gemüth gleichſam wie auf einer
Leiter bis in den Himmel ſteiget, herrühren.

XIV.
Daß drey Grade oder Staf-
feln, die bisher unbekannt geweſen,

in der geiſtlichen Welt ſeyn, nach wel-
chen der geſammte Einfluß geſchieht.

16. Durch Erforſchung der Urſachen aus
den Würkungen findet man, daß
zweyerley Arten der Grade ſeyn, die eine, in
welcher das Vorhergehende und Nach-
folgende,
(Priora et Poſteriota) die andere,
in welcher das Gröſſere und Kleinere (Ma-
jora et Minora
) enthalten ſind: die Grade,
welche das Vorhergehende und Nachfol-
gende
unterſcheiden, ſind Grade der Höhe,
oder auch die unterſchiedenen (Gradus alti-
tudinis, tum etiam Discreti
) zu nennen; die
Grade aber, durch welche das Gröſſere und
Kleinere von einander unterſchieden werden,
ſind Grade der Breite, oder auch die nach

einan-
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0057" n="53"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Seele und des Körpers.</hi></fw><lb/>
Men&#x017F;ch nach dem Tod lebt, ein Thier auch<lb/>
leben müßte, und im Gegentheil, wenn das<lb/>
Thier nach dem Tod nicht lebt, &#x017F;o lebte auch<lb/>
der Men&#x017F;ch nicht; und was dergleichen Träu-<lb/>
mereyen mehr &#x017F;ind, die aus der Unwi&#x017F;&#x017F;enheit<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en, was Wille und Ver&#x017F;tand &#x017F;ey, inglei-<lb/>
chen, was die Grade &#x017F;eyn, durch welche das<lb/>
men&#x017F;chliche Gemüth gleich&#x017F;am wie auf einer<lb/>
Leiter bis in den Himmel &#x017F;teiget, herrühren.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">XIV.</hi><lb/>
Daß drey Grade oder Staf-<lb/>
feln, die bisher unbekannt gewe&#x017F;en,</hi><lb/>
in der gei&#x017F;tlichen Welt &#x017F;eyn, nach wel-<lb/>
chen der ge&#x017F;ammte Einfluß ge&#x017F;chieht.</head><lb/>
            <p>16. <hi rendition="#in">D</hi>urch Erfor&#x017F;chung der Ur&#x017F;achen aus<lb/>
den Würkungen findet man, daß<lb/>
zweyerley Arten der Grade &#x017F;eyn, die eine, in<lb/>
welcher das <hi rendition="#fr">Vorhergehende</hi> und <hi rendition="#fr">Nach-<lb/>
folgende,</hi> (<hi rendition="#aq">Priora et Po&#x017F;teriota</hi>) die andere,<lb/>
in welcher das <hi rendition="#fr">Grö&#x017F;&#x017F;ere</hi> und <hi rendition="#fr">Kleinere</hi> (<hi rendition="#aq">Ma-<lb/>
jora et Minora</hi>) enthalten &#x017F;ind: die Grade,<lb/>
welche das <hi rendition="#fr">Vorhergehende</hi> und <hi rendition="#fr">Nachfol-<lb/>
gende</hi> unter&#x017F;cheiden, &#x017F;ind <hi rendition="#fr">Grade der Höhe,</hi><lb/>
oder auch die <hi rendition="#fr">unter&#x017F;chiedenen</hi> (<hi rendition="#aq">Gradus alti-<lb/>
tudinis, tum etiam Discreti</hi>) zu nennen; die<lb/>
Grade aber, durch welche das <hi rendition="#fr">Grö&#x017F;&#x017F;ere</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">Kleinere</hi> von einander unter&#x017F;chieden werden,<lb/>
&#x017F;ind <hi rendition="#fr">Grade der Breite,</hi> oder auch die <hi rendition="#fr">nach</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">D 3</fw><fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">einan-</hi></fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0057] der Seele und des Körpers. Menſch nach dem Tod lebt, ein Thier auch leben müßte, und im Gegentheil, wenn das Thier nach dem Tod nicht lebt, ſo lebte auch der Menſch nicht; und was dergleichen Träu- mereyen mehr ſind, die aus der Unwiſſenheit deſſen, was Wille und Verſtand ſey, inglei- chen, was die Grade ſeyn, durch welche das menſchliche Gemüth gleichſam wie auf einer Leiter bis in den Himmel ſteiget, herrühren. XIV. Daß drey Grade oder Staf- feln, die bisher unbekannt geweſen, in der geiſtlichen Welt ſeyn, nach wel- chen der geſammte Einfluß geſchieht. 16. Durch Erforſchung der Urſachen aus den Würkungen findet man, daß zweyerley Arten der Grade ſeyn, die eine, in welcher das Vorhergehende und Nach- folgende, (Priora et Poſteriota) die andere, in welcher das Gröſſere und Kleinere (Ma- jora et Minora) enthalten ſind: die Grade, welche das Vorhergehende und Nachfol- gende unterſcheiden, ſind Grade der Höhe, oder auch die unterſchiedenen (Gradus alti- tudinis, tum etiam Discreti) zu nennen; die Grade aber, durch welche das Gröſſere und Kleinere von einander unterſchieden werden, ſind Grade der Breite, oder auch die nach einan- D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/57
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/57>, abgerufen am 24.11.2024.