Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Von der Verbindung das göttliche Wahre, also auch die göttlicheWeisheit; darum wird auch das Wort da- selbst das Licht genennt, welches alle Men- schen erleuchtet, Vers. 9, eben so wie es die göttliche Weisheit durch das Göttliche Wah- re macht. Diejenigen, welche den Ursprung der Welten anderswoher, als aus der göttli- chen Liebe durch die göttliche Weisheit, ab- leiten, die straucheln und irren, wie die so im Hirn verrückt sind, welche Larven für Menschen ansehen, falsche Einbildungen für Lichter, und Hirngespinnste für würkliche Gestalten oder Bilder halten; denn die gan- ze Schöpfung ist ein zusammenhängendes Werk aus der Liebe durch die Weisheit; man würde dieses sehen, wenn man im Stande wäre, den Zusammenhang in der Ordnung vom Ersten oder Jnnersten bis zum Letzten oder Aeussersten (a Primis ad Ultima) zu se- hen. Gleichwie GOtt ein Einziger ist, also ist die geistliche Sonne eine Einzige, denn von dem Geistlichen, welches von ihr herrüh- ret, läßt sich keine Ausdehnung des Raums sagen, und das Wesen und die Würklich- keit ohne Raum ist allenthalben in Räumen ohne Raum, also auch die göttliche Liebe vom Anfang des Weltalls bis zu allen seinen End- zwecken; daß das Geistliche alles erfülle, und durch die Erfüllung alles im geschaffenen Zu- stand erhalte, siehet die Vernunft von weiten, und in der Nähe in so viel sie die Liebe er- kennet,
Von der Verbindung das göttliche Wahre, alſo auch die göttlicheWeisheit; darum wird auch das Wort da- ſelbſt das Licht genennt, welches alle Men- ſchen erleuchtet, Verſ. 9, eben ſo wie es die göttliche Weisheit durch das Göttliche Wah- re macht. Diejenigen, welche den Urſprung der Welten anderswoher, als aus der göttli- chen Liebe durch die göttliche Weisheit, ab- leiten, die ſtraucheln und irren, wie die ſo im Hirn verrückt ſind, welche Larven für Menſchen anſehen, falſche Einbildungen für Lichter, und Hirngeſpinnſte für würkliche Geſtalten oder Bilder halten; denn die gan- ze Schöpfung iſt ein zuſammenhängendes Werk aus der Liebe durch die Weisheit; man würde dieſes ſehen, wenn man im Stande wäre, den Zuſammenhang in der Ordnung vom Erſten oder Jnnerſten bis zum Letzten oder Aeuſſerſten (a Primis ad Ultima) zu ſe- hen. Gleichwie GOtt ein Einziger iſt, alſo iſt die geiſtliche Sonne eine Einzige, denn von dem Geiſtlichen, welches von ihr herrüh- ret, läßt ſich keine Ausdehnung des Raums ſagen, und das Weſen und die Würklich- keit ohne Raum iſt allenthalben in Räumen ohne Raum, alſo auch die göttliche Liebe vom Anfang des Weltalls bis zu allen ſeinen End- zwecken; daß das Geiſtliche alles erfülle, und durch die Erfüllung alles im geſchaffenen Zu- ſtand erhalte, ſiehet die Vernunft von weiten, und in der Nähe in ſo viel ſie die Liebe er- kennet,
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0020" n="16"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Verbindung</hi></fw><lb/> das göttliche Wahre, alſo auch die göttliche<lb/> Weisheit; darum wird auch das Wort da-<lb/> ſelbſt das Licht genennt, welches alle Men-<lb/> ſchen erleuchtet, Verſ. 9, eben ſo wie es die<lb/> göttliche Weisheit durch das Göttliche Wah-<lb/> re macht. Diejenigen, welche den Urſprung<lb/> der Welten anderswoher, als aus der göttli-<lb/> chen Liebe durch die göttliche Weisheit, ab-<lb/> leiten, die ſtraucheln und irren, wie die ſo<lb/> im Hirn verrückt ſind, welche Larven für<lb/> Menſchen anſehen, falſche Einbildungen für<lb/> Lichter, und Hirngeſpinnſte für würkliche<lb/> Geſtalten oder Bilder halten; denn die gan-<lb/> ze Schöpfung iſt ein zuſammenhängendes<lb/> Werk aus der Liebe durch die Weisheit; man<lb/> würde dieſes ſehen, wenn man im Stande<lb/> wäre, den Zuſammenhang in der Ordnung<lb/> vom Erſten oder Jnnerſten bis zum Letzten<lb/> oder Aeuſſerſten (<hi rendition="#aq">a Primis ad Ultima</hi>) zu ſe-<lb/> hen. Gleichwie GOtt ein Einziger iſt, alſo<lb/> iſt die geiſtliche Sonne eine Einzige, denn<lb/> von dem Geiſtlichen, welches von ihr herrüh-<lb/> ret, läßt ſich keine Ausdehnung des Raums<lb/> ſagen, und das Weſen und die Würklich-<lb/> keit ohne Raum iſt allenthalben in Räumen<lb/> ohne Raum, alſo auch die göttliche Liebe vom<lb/> Anfang des Weltalls bis zu allen ſeinen End-<lb/> zwecken; daß das Geiſtliche alles erfülle, und<lb/> durch die Erfüllung alles im geſchaffenen Zu-<lb/> ſtand erhalte, ſiehet die Vernunft von weiten,<lb/> und in der Nähe in ſo viel ſie die Liebe er-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">kennet,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [16/0020]
Von der Verbindung
das göttliche Wahre, alſo auch die göttliche
Weisheit; darum wird auch das Wort da-
ſelbſt das Licht genennt, welches alle Men-
ſchen erleuchtet, Verſ. 9, eben ſo wie es die
göttliche Weisheit durch das Göttliche Wah-
re macht. Diejenigen, welche den Urſprung
der Welten anderswoher, als aus der göttli-
chen Liebe durch die göttliche Weisheit, ab-
leiten, die ſtraucheln und irren, wie die ſo
im Hirn verrückt ſind, welche Larven für
Menſchen anſehen, falſche Einbildungen für
Lichter, und Hirngeſpinnſte für würkliche
Geſtalten oder Bilder halten; denn die gan-
ze Schöpfung iſt ein zuſammenhängendes
Werk aus der Liebe durch die Weisheit; man
würde dieſes ſehen, wenn man im Stande
wäre, den Zuſammenhang in der Ordnung
vom Erſten oder Jnnerſten bis zum Letzten
oder Aeuſſerſten (a Primis ad Ultima) zu ſe-
hen. Gleichwie GOtt ein Einziger iſt, alſo
iſt die geiſtliche Sonne eine Einzige, denn
von dem Geiſtlichen, welches von ihr herrüh-
ret, läßt ſich keine Ausdehnung des Raums
ſagen, und das Weſen und die Würklich-
keit ohne Raum iſt allenthalben in Räumen
ohne Raum, alſo auch die göttliche Liebe vom
Anfang des Weltalls bis zu allen ſeinen End-
zwecken; daß das Geiſtliche alles erfülle, und
durch die Erfüllung alles im geſchaffenen Zu-
ſtand erhalte, ſiehet die Vernunft von weiten,
und in der Nähe in ſo viel ſie die Liebe er-
kennet,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |