Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Von den Planeten
ein jeder ist mit seiner Ehre vergnügt, daß
man ihm nachrühmt, er sey ein gerechter und
ein Menschenfreund. Dieses Vergnügen
und Ruhe des Gemüths würde sich verliehren,
wenn nicht diejenigen, welche übel denken
und übel wollen, ausgestosen würden, und
wenn sie nicht in den ersten Anfängen, der
Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich
und ernstlich vorbeugten: denn diese Arten
von Liebe sind es, um deren willen Herr-
schaften und Reiche entstanden sind, in de-
ren Bezirk wenige sind, die nicht herrschen,
und die Güter anderer besitzen wollen, denn
es giebt wenige, welche das was recht und
billig ist, aus Liebe zur Gerecht- und Billig-
keit thun, noch weniger welche das Gute
aus Liebe selbst thun, wohl aber aus Furcht
vor dem Gesetz, Leben, Verlust eines Ge-
winns, Ehre und guten Namens.

Von dem Gottesdienst der Einwohner
sagten sie, daß sie unsern HErrn erkennen
und anbethen, mit Vermelden, daß Er allein
GOtt sey, und daß er sowol den Himmel
als auch die ganze Welt regiere, daß alles
Gute von Jhm sey, und daß Er sie leite,
ferner daß Er bey ihnen auf der Erde zum
öftern erscheine. Jhnen wurde alsdann ge-
geben zu sagen, daß auch die Christen auf
unserer Erde wissen, der HErr regiere den
Himmel und die Erde, aus den Worten des

HErrn

Von den Planeten
ein jeder iſt mit ſeiner Ehre vergnügt, daß
man ihm nachrühmt, er ſey ein gerechter und
ein Menſchenfreund. Dieſes Vergnügen
und Ruhe des Gemüths würde ſich verliehren,
wenn nicht diejenigen, welche übel denken
und übel wollen, ausgeſtoſen würden, und
wenn ſie nicht in den erſten Anfängen, der
Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich
und ernſtlich vorbeugten: denn dieſe Arten
von Liebe ſind es, um deren willen Herr-
ſchaften und Reiche entſtanden ſind, in de-
ren Bezirk wenige ſind, die nicht herrſchen,
und die Güter anderer beſitzen wollen, denn
es giebt wenige, welche das was recht und
billig iſt, aus Liebe zur Gerecht- und Billig-
keit thun, noch weniger welche das Gute
aus Liebe ſelbſt thun, wohl aber aus Furcht
vor dem Geſetz, Leben, Verluſt eines Ge-
winns, Ehre und guten Namens.

Von dem Gottesdienſt der Einwohner
ſagten ſie, daß ſie unſern HErrn erkennen
und anbethen, mit Vermelden, daß Er allein
GOtt ſey, und daß er ſowol den Himmel
als auch die ganze Welt regiere, daß alles
Gute von Jhm ſey, und daß Er ſie leite,
ferner daß Er bey ihnen auf der Erde zum
öftern erſcheine. Jhnen wurde alsdann ge-
geben zu ſagen, daß auch die Chriſten auf
unſerer Erde wiſſen, der HErr regiere den
Himmel und die Erde, aus den Worten des

HErrn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0178" n="174"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von den Planeten</hi></fw><lb/>
ein jeder i&#x017F;t mit &#x017F;einer Ehre vergnügt, daß<lb/>
man ihm nachrühmt, er &#x017F;ey ein gerechter und<lb/>
ein Men&#x017F;chenfreund. Die&#x017F;es Vergnügen<lb/>
und Ruhe des Gemüths würde &#x017F;ich verliehren,<lb/>
wenn nicht diejenigen, welche übel denken<lb/>
und übel wollen, ausge&#x017F;to&#x017F;en würden, und<lb/>
wenn &#x017F;ie nicht in den er&#x017F;ten Anfängen, der<lb/>
Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich<lb/>
und ern&#x017F;tlich vorbeugten: denn die&#x017F;e Arten<lb/>
von Liebe &#x017F;ind es, um deren willen Herr-<lb/>
&#x017F;chaften und Reiche ent&#x017F;tanden &#x017F;ind, in de-<lb/>
ren Bezirk wenige &#x017F;ind, die nicht herr&#x017F;chen,<lb/>
und die Güter anderer be&#x017F;itzen wollen, denn<lb/>
es giebt wenige, welche das was recht und<lb/>
billig i&#x017F;t, aus Liebe zur Gerecht- und Billig-<lb/>
keit thun, noch weniger welche das Gute<lb/>
aus Liebe &#x017F;elb&#x017F;t thun, wohl aber aus Furcht<lb/>
vor dem Ge&#x017F;etz, Leben, Verlu&#x017F;t eines Ge-<lb/>
winns, Ehre und guten Namens.</p><lb/>
            <p>Von dem Gottesdien&#x017F;t der Einwohner<lb/>
&#x017F;agten &#x017F;ie, daß &#x017F;ie un&#x017F;ern HErrn erkennen<lb/>
und anbethen, mit Vermelden, daß Er allein<lb/>
GOtt &#x017F;ey, und daß er &#x017F;owol den Himmel<lb/>
als auch die ganze Welt regiere, daß alles<lb/>
Gute von Jhm &#x017F;ey, und daß Er &#x017F;ie leite,<lb/>
ferner daß Er bey ihnen auf der Erde zum<lb/>
öftern er&#x017F;cheine. Jhnen wurde alsdann ge-<lb/>
geben zu &#x017F;agen, daß auch die Chri&#x017F;ten auf<lb/>
un&#x017F;erer Erde wi&#x017F;&#x017F;en, der HErr regiere den<lb/>
Himmel und die Erde, aus den Worten des<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">HErrn</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[174/0178] Von den Planeten ein jeder iſt mit ſeiner Ehre vergnügt, daß man ihm nachrühmt, er ſey ein gerechter und ein Menſchenfreund. Dieſes Vergnügen und Ruhe des Gemüths würde ſich verliehren, wenn nicht diejenigen, welche übel denken und übel wollen, ausgeſtoſen würden, und wenn ſie nicht in den erſten Anfängen, der Eigenliebe und der Liebe zur Welt, klüglich und ernſtlich vorbeugten: denn dieſe Arten von Liebe ſind es, um deren willen Herr- ſchaften und Reiche entſtanden ſind, in de- ren Bezirk wenige ſind, die nicht herrſchen, und die Güter anderer beſitzen wollen, denn es giebt wenige, welche das was recht und billig iſt, aus Liebe zur Gerecht- und Billig- keit thun, noch weniger welche das Gute aus Liebe ſelbſt thun, wohl aber aus Furcht vor dem Geſetz, Leben, Verluſt eines Ge- winns, Ehre und guten Namens. Von dem Gottesdienſt der Einwohner ſagten ſie, daß ſie unſern HErrn erkennen und anbethen, mit Vermelden, daß Er allein GOtt ſey, und daß er ſowol den Himmel als auch die ganze Welt regiere, daß alles Gute von Jhm ſey, und daß Er ſie leite, ferner daß Er bey ihnen auf der Erde zum öftern erſcheine. Jhnen wurde alsdann ge- geben zu ſagen, daß auch die Chriſten auf unſerer Erde wiſſen, der HErr regiere den Himmel und die Erde, aus den Worten des HErrn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/178
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften03_1776/178>, abgerufen am 21.11.2024.