Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 3. Frankfurt (Main), 1776.Mars. hen, sondern daß sie in grössere und kleinereGesellschaften abgetheilt seyn, und daß sich daselbsten nur solche zusammen gesellen, wel- che in ihren Gemüthern überein kommen, und daß sie dieses sogleich aus dem Angesicht und aus der Rede wissen, und daß sie selten hierinn fehlen, sie sind alsdann gleichbalden Freunde. Sie sagten auch, ihre gesellschaft- liche Verbindungen seyen angenehm, und sie reden unter einander von solchen Sachen, die in den Gesellschaften vorkommen, inson- derheit von dem, was in dem Himmel ist, denn viele von ihnen haben eine Communi- cation mit den Engeln des Himmels. Die- jenigen, welche in ihren Gesellschaften anfan- gen unrichtig zu denken und folglich übel zu wollen, werden getrennet, sie überlassen sie ihnen selbst, daher führen sie ausser der Ge- sellschaft ein sehr elendes Leben in Felsen oder anderwärts, denn sie bekümmern sich nichts mehr um dieselben. Einige Gesellschaften versuchen auf allerley Weise dieselben zur Besserung zu bringen, da es aber vergeblich ist, so trennen sie sich von ihnen. Also ver- hüten sie, daß sich keine Herrschsucht noch Gewinnsucht einschleiche, d. i. daß nicht ei- nige aus Herrschsucht eine Gesellschaft, und hernach mehrere andere, unter sich bringen, und daß nicht einige aus Gewinnsucht an- dern ihre Güter wegnehmen. Ein jeder da- selb sten lebt mit seinen Gütern zufrieden, und ein
Mars. hen, ſondern daß ſie in gröſſere und kleinereGeſellſchaften abgetheilt ſeyn, und daß ſich daſelbſten nur ſolche zuſammen geſellen, wel- che in ihren Gemüthern überein kommen, und daß ſie dieſes ſogleich aus dem Angeſicht und aus der Rede wiſſen, und daß ſie ſelten hierinn fehlen, ſie ſind alsdann gleichbalden Freunde. Sie ſagten auch, ihre geſellſchaft- liche Verbindungen ſeyen angenehm, und ſie reden unter einander von ſolchen Sachen, die in den Geſellſchaften vorkommen, inſon- derheit von dem, was in dem Himmel iſt, denn viele von ihnen haben eine Communi- cation mit den Engeln des Himmels. Die- jenigen, welche in ihren Geſellſchaften anfan- gen unrichtig zu denken und folglich übel zu wollen, werden getrennet, ſie überlaſſen ſie ihnen ſelbſt, daher führen ſie auſſer der Ge- ſellſchaft ein ſehr elendes Leben in Felſen oder anderwärts, denn ſie bekümmern ſich nichts mehr um dieſelben. Einige Geſellſchaften verſuchen auf allerley Weiſe dieſelben zur Beſſerung zu bringen, da es aber vergeblich iſt, ſo trennen ſie ſich von ihnen. Alſo ver- hüten ſie, daß ſich keine Herrſchſucht noch Gewinnſucht einſchleiche, d. i. daß nicht ei- nige aus Herrſchſucht eine Geſellſchaft, und hernach mehrere andere, unter ſich bringen, und daß nicht einige aus Gewinnſucht an- dern ihre Güter wegnehmen. Ein jeder da- ſelb ſten lebt mit ſeinen Gütern zufrieden, und ein
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Mars.
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daſelbſten nur ſolche zuſammen geſellen, wel-
che in ihren Gemüthern überein kommen,
und daß ſie dieſes ſogleich aus dem Angeſicht
und aus der Rede wiſſen, und daß ſie ſelten
hierinn fehlen, ſie ſind alsdann gleichbalden
Freunde. Sie ſagten auch, ihre geſellſchaft-
liche Verbindungen ſeyen angenehm, und ſie
reden unter einander von ſolchen Sachen,
die in den Geſellſchaften vorkommen, inſon-
derheit von dem, was in dem Himmel iſt,
denn viele von ihnen haben eine Communi-
cation mit den Engeln des Himmels. Die-
jenigen, welche in ihren Geſellſchaften anfan-
gen unrichtig zu denken und folglich übel zu
wollen, werden getrennet, ſie überlaſſen ſie
ihnen ſelbſt, daher führen ſie auſſer der Ge-
ſellſchaft ein ſehr elendes Leben in Felſen oder
anderwärts, denn ſie bekümmern ſich nichts
mehr um dieſelben. Einige Geſellſchaften
verſuchen auf allerley Weiſe dieſelben zur
Beſſerung zu bringen, da es aber vergeblich
iſt, ſo trennen ſie ſich von ihnen. Alſo ver-
hüten ſie, daß ſich keine Herrſchſucht noch
Gewinnſucht einſchleiche, d. i. daß nicht ei-
nige aus Herrſchſucht eine Geſellſchaft, und
hernach mehrere andere, unter ſich bringen,
und daß nicht einige aus Gewinnſucht an-
dern ihre Güter wegnehmen. Ein jeder da-
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