Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. ob denn nicht diese aus unmittelbarer Barmher-zigkeit in den Himmel wären aufgenommen wor- den? antworteten die Engel: keiner von ihnen; und ein jeder wäre nach Beschaffenheit seines in der Welt geführten Lebens aufgenommen worden; und sie (die Engel) wüßten wohl, wo dieselben seyen; und da wären selbige nicht in höhern An- sehen, als andre: daß in dem Wort ihrer mit Ehrerbietung sey gedacht worden, sey die Ursache, weil durch selbige im innern Sinn des Worts der Herr verstanden werde; nämlich durch Abra- ham, Jsaac und Jacob der Herr nach dem Gött- lichen und Menschlich Göttlichen; durch David der Herr nach dem Königlich Göttlichen; und durch die Apostel der Herr nach dem Göttlichen Wahren; und sie (die Engel) würden von ih- nen ganz und gar nichts inne, wenn das Wort von dem Menschen gelesen würde, weil ihre Na- men nicht in den Himmel eindringen; sondern sie (die Engel) vernähmen statt solcher Namen den Herrn, wie ich bereits gesagt habe; und deswe- gen würde in dem Wort, das im Himmel ist, wovon Num. 259 geredet worden, derselben nir- gends gedacht, weil dieses Wort der innere Sinn des in der Welt vorhandenen Wortes ist. *) 527. *) Anmerkung des Verfassers. Daß durch Abraham, Jsaac und Jacob im innern Sinn des Worts der Herr nach dem Gött- Y 3
Von der Geiſterwelt. ob denn nicht dieſe aus unmittelbarer Barmher-zigkeit in den Himmel waͤren aufgenommen wor- den? antworteten die Engel: keiner von ihnen; und ein jeder waͤre nach Beſchaffenheit ſeines in der Welt gefuͤhrten Lebens aufgenommen worden; und ſie (die Engel) wuͤßten wohl, wo dieſelben ſeyen; und da waͤren ſelbige nicht in hoͤhern An- ſehen, als andre: daß in dem Wort ihrer mit Ehrerbietung ſey gedacht worden, ſey die Urſache, weil durch ſelbige im innern Sinn des Worts der Herr verſtanden werde; naͤmlich durch Abra- ham, Jſaac und Jacob der Herr nach dem Goͤtt- lichen und Menſchlich Goͤttlichen; durch David der Herr nach dem Koͤniglich Goͤttlichen; und durch die Apoſtel der Herr nach dem Goͤttlichen Wahren; und ſie (die Engel) wuͤrden von ih- nen ganz und gar nichts inne, wenn das Wort von dem Menſchen geleſen wuͤrde, weil ihre Na- men nicht in den Himmel eindringen; ſondern ſie (die Engel) vernaͤhmen ſtatt ſolcher Namen den Herrn, wie ich bereits geſagt habe; und deswe- gen wuͤrde in dem Wort, das im Himmel iſt, wovon Num. 259 geredet worden, derſelben nir- gends gedacht, weil dieſes Wort der innere Sinn des in der Welt vorhandenen Wortes iſt. *) 527. *) Anmerkung des Verfaſſers. Daß durch Abraham, Jſaac und Jacob im innern Sinn des Worts der Herr nach dem Goͤtt- Y 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0324" n="325"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Von der Geiſterwelt.</hi></fw><lb/> ob denn nicht dieſe aus unmittelbarer Barmher-<lb/> zigkeit in den Himmel waͤren aufgenommen wor-<lb/> den? antworteten die Engel: keiner von ihnen;<lb/> und ein jeder waͤre nach Beſchaffenheit ſeines in<lb/> der Welt gefuͤhrten Lebens aufgenommen worden;<lb/> und ſie (die Engel) wuͤßten wohl, wo dieſelben<lb/> ſeyen; und da waͤren ſelbige nicht in hoͤhern An-<lb/> ſehen, als andre: daß in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi> ihrer mit<lb/> Ehrerbietung ſey gedacht worden, ſey die Urſache,<lb/> weil durch ſelbige im innern Sinn des <hi rendition="#fr">Worts</hi><lb/> der <hi rendition="#fr">Herr</hi> verſtanden werde; naͤmlich durch Abra-<lb/> ham, Jſaac und Jacob der Herr nach dem Goͤtt-<lb/> lichen und Menſchlich Goͤttlichen; durch David<lb/> der Herr nach dem Koͤniglich Goͤttlichen; und<lb/> durch die Apoſtel der Herr nach dem Goͤttlichen<lb/> Wahren; und ſie (die Engel) wuͤrden von ih-<lb/> nen ganz und gar nichts inne, wenn das <hi rendition="#fr">Wort</hi><lb/> von dem Menſchen geleſen wuͤrde, weil ihre Na-<lb/> men nicht in den Himmel eindringen; ſondern ſie<lb/> (die Engel) vernaͤhmen ſtatt ſolcher Namen den<lb/><hi rendition="#fr">Herrn,</hi> wie ich bereits geſagt habe; und deswe-<lb/> gen wuͤrde in dem <hi rendition="#fr">Wort,</hi> das im Himmel iſt,<lb/> wovon Num. 259 geredet worden, derſelben nir-<lb/> gends gedacht, weil dieſes <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Wort</hi></hi> der innere<lb/> Sinn des in der Welt vorhandenen <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Wortes</hi></hi><lb/> iſt. <note xml:id="f32" next="#f33" place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Verfaſſers.</hi></hi><lb/> Daß durch Abraham, Jſaac und Jacob im<lb/> innern Sinn des Worts der Herr nach dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Goͤtt-</fw></note></p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">Y 3</fw> <fw place="bottom" type="catch">527.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [325/0324]
Von der Geiſterwelt.
ob denn nicht dieſe aus unmittelbarer Barmher-
zigkeit in den Himmel waͤren aufgenommen wor-
den? antworteten die Engel: keiner von ihnen;
und ein jeder waͤre nach Beſchaffenheit ſeines in
der Welt gefuͤhrten Lebens aufgenommen worden;
und ſie (die Engel) wuͤßten wohl, wo dieſelben
ſeyen; und da waͤren ſelbige nicht in hoͤhern An-
ſehen, als andre: daß in dem Wort ihrer mit
Ehrerbietung ſey gedacht worden, ſey die Urſache,
weil durch ſelbige im innern Sinn des Worts
der Herr verſtanden werde; naͤmlich durch Abra-
ham, Jſaac und Jacob der Herr nach dem Goͤtt-
lichen und Menſchlich Goͤttlichen; durch David
der Herr nach dem Koͤniglich Goͤttlichen; und
durch die Apoſtel der Herr nach dem Goͤttlichen
Wahren; und ſie (die Engel) wuͤrden von ih-
nen ganz und gar nichts inne, wenn das Wort
von dem Menſchen geleſen wuͤrde, weil ihre Na-
men nicht in den Himmel eindringen; ſondern ſie
(die Engel) vernaͤhmen ſtatt ſolcher Namen den
Herrn, wie ich bereits geſagt habe; und deswe-
gen wuͤrde in dem Wort, das im Himmel iſt,
wovon Num. 259 geredet worden, derſelben nir-
gends gedacht, weil dieſes Wort der innere
Sinn des in der Welt vorhandenen Wortes
iſt. *)
527.
*) Anmerkung des Verfaſſers.
Daß durch Abraham, Jſaac und Jacob im
innern Sinn des Worts der Herr nach dem
Goͤtt-
Y 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |