richtigkeit und Rechtschaffenheit willen thun muß, und es wird von ihnen geliebet, weil es vom Herrn kommt, und weil das vom Herrn aus fliessende Göttliche darinnen ist, und dahero das Gute, Aufrichtige und Rechtschaffene, in seinem Wesen selbst betrachtet, göttlich ist: de- ren ihre Thaten und Werke sind innerlich gut, wes wegen sie auch äusserlich gut sind, denn die Thaten oder Werke, wie ich kurz vorher gesagt habe, sind völlig so, wie das Denken und Wol- len, woraus sie herkommen, und ohne das Den- ken und Wollen sind es keine Thaten und Werke, sondern nur unbeseelte Bewegungen. Hieraus ist nun offenbar, was durch die Werke und Tha- ten in dem Wort verstanden wird.
473. Weil die Thaten oder Werke dem Wil- len und dem Denken zukommen, so kommen sie dahero auch der Liebe und dem Glaubenzu, mit- hin sind sie so, wie die Liebe und der Glaube be- schaffen ist; denn ob man sage, die Liebe oder der Wille des Menschen, das ist gleich viel, und ob man sage, der Glaube und das Denken aus der Gewisheit, das ist eben auch einerley, denn was der Mensch liebt, das will er auch, und was der Mensch glaubt, das denket er auch; wenn der Mensch das liebet, was er glaubt, sodann will er es auch, und thut es, so viel er kann: ein je- der kann wissen, daß die Liebe und der Glaube in des Menschen Willen und Gedanken seyen, und daß sie nicht ausserhalb solchen seyen, weil
es
Von der Geiſterwelt.
richtigkeit und Rechtſchaffenheit willen thun muß, und es wird von ihnen geliebet, weil es vom Herrn kommt, und weil das vom Herrn aus flieſſende Goͤttliche darinnen iſt, und dahero das Gute, Aufrichtige und Rechtſchaffene, in ſeinem Weſen ſelbſt betrachtet, goͤttlich iſt: de- ren ihre Thaten und Werke ſind innerlich gut, wes wegen ſie auch aͤuſſerlich gut ſind, denn die Thaten oder Werke, wie ich kurz vorher geſagt habe, ſind voͤllig ſo, wie das Denken und Wol- len, woraus ſie herkommen, und ohne das Den- ken und Wollen ſind es keine Thaten und Werke, ſondern nur unbeſeelte Bewegungen. Hieraus iſt nun offenbar, was durch die Werke und Tha- ten in dem Wort verſtanden wird.
473. Weil die Thaten oder Werke dem Wil- len und dem Denken zukommen, ſo kommen ſie dahero auch der Liebe und dem Glaubenzu, mit- hin ſind ſie ſo, wie die Liebe und der Glaube be- ſchaffen iſt; denn ob man ſage, die Liebe oder der Wille des Menſchen, das iſt gleich viel, und ob man ſage, der Glaube und das Denken aus der Gewisheit, das iſt eben auch einerley, denn was der Menſch liebt, das will er auch, und was der Menſch glaubt, das denket er auch; wenn der Menſch das liebet, was er glaubt, ſodann will er es auch, und thut es, ſo viel er kann: ein je- der kann wiſſen, daß die Liebe und der Glaube in des Menſchen Willen und Gedanken ſeyen, und daß ſie nicht auſſerhalb ſolchen ſeyen, weil
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Von der Geiſterwelt.
richtigkeit und Rechtſchaffenheit willen thun
muß, und es wird von ihnen geliebet, weil es
vom Herrn kommt, und weil das vom Herrn
aus flieſſende Goͤttliche darinnen iſt, und dahero
das Gute, Aufrichtige und Rechtſchaffene, in
ſeinem Weſen ſelbſt betrachtet, goͤttlich iſt: de-
ren ihre Thaten und Werke ſind innerlich gut,
wes wegen ſie auch aͤuſſerlich gut ſind, denn die
Thaten oder Werke, wie ich kurz vorher geſagt
habe, ſind voͤllig ſo, wie das Denken und Wol-
len, woraus ſie herkommen, und ohne das Den-
ken und Wollen ſind es keine Thaten und Werke,
ſondern nur unbeſeelte Bewegungen. Hieraus
iſt nun offenbar, was durch die Werke und Tha-
ten in dem Wort verſtanden wird.
473. Weil die Thaten oder Werke dem Wil-
len und dem Denken zukommen, ſo kommen ſie
dahero auch der Liebe und dem Glaubenzu, mit-
hin ſind ſie ſo, wie die Liebe und der Glaube be-
ſchaffen iſt; denn ob man ſage, die Liebe oder der
Wille des Menſchen, das iſt gleich viel, und ob
man ſage, der Glaube und das Denken aus der
Gewisheit, das iſt eben auch einerley, denn was
der Menſch liebt, das will er auch, und was der
Menſch glaubt, das denket er auch; wenn der
Menſch das liebet, was er glaubt, ſodann will
er es auch, und thut es, ſo viel er kann: ein je-
der kann wiſſen, daß die Liebe und der Glaube
in des Menſchen Willen und Gedanken ſeyen,
und daß ſie nicht auſſerhalb ſolchen ſeyen, weil
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/241>, abgerufen am 17.07.2024.
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