Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.Von der Geisterwelt. Menschen das Gute mit dem Wahren verbun-den ist, so kommt er alsdenn in den Himmel, weil diese Verbindung, wie ich gesagt habe, sein Himmel ist; wenn aber bey dem Geist- Menschen das Böse mit dem Falschen verbun- den ist, so kommt er alsdenn in die Hölle, weil diese Verbindung seine Hölle ist; diese Ver- bindung geschiehet in der Geisterwelt, weil der Mensch sodann in einem mittlern Zustand ist. Es ist gleich viel, ob man sage, die Verbin- dung des Verstandes mit dem Willen, oder ob man sage, die Verbindung des Wahren mit dem Guten. 423. Zu allererst soll hier etwas von der nicht
Von der Geiſterwelt. Menſchen das Gute mit dem Wahren verbun-den iſt, ſo kommt er alsdenn in den Himmel, weil dieſe Verbindung, wie ich geſagt habe, ſein Himmel iſt; wenn aber bey dem Geiſt- Menſchen das Boͤſe mit dem Falſchen verbun- den iſt, ſo kommt er alsdenn in die Hoͤlle, weil dieſe Verbindung ſeine Hoͤlle iſt; dieſe Ver- bindung geſchiehet in der Geiſterwelt, weil der Menſch ſodann in einem mittlern Zuſtand iſt. Es iſt gleich viel, ob man ſage, die Verbin- dung des Verſtandes mit dem Willen, oder ob man ſage, die Verbindung des Wahren mit dem Guten. 423. Zu allererſt ſoll hier etwas von der nicht
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Von der Geiſterwelt.
Menſchen das Gute mit dem Wahren verbun-
den iſt, ſo kommt er alsdenn in den Himmel,
weil dieſe Verbindung, wie ich geſagt habe,
ſein Himmel iſt; wenn aber bey dem Geiſt-
Menſchen das Boͤſe mit dem Falſchen verbun-
den iſt, ſo kommt er alsdenn in die Hoͤlle, weil
dieſe Verbindung ſeine Hoͤlle iſt; dieſe Ver-
bindung geſchiehet in der Geiſterwelt, weil der
Menſch ſodann in einem mittlern Zuſtand iſt.
Es iſt gleich viel, ob man ſage, die Verbin-
dung des Verſtandes mit dem Willen, oder
ob man ſage, die Verbindung des Wahren
mit dem Guten.
423. Zu allererſt ſoll hier etwas von der
Verbindung des Verſtandes mit dem Willen,
und von gleicher Verbindung derſelben mit
dem Guten und Wahren, weil dieſe Verbin-
dung in der Geiſterwelt geſchiehet, geſagt wer-
den. Der Menſch hat einen Verſtand und
hat einen Willen, der Verſtand empfaͤngt
das Wahre, und wird aus ſolchem gebildet,
und der Wille empfaͤngt das Gute, und wird
auch aus dieſem gebildet; was dahero der
Menſch verſtehet und von daher denket, daß
heißt er Wahrheit, und was der Menſch will
und von daher denket, das nennet er gut:
aus dem Verſtand kann der Menſch denken,
und daher deutlich inne werden, was wahr
ſey, und auch was gut ſey; dennoch aber den-
ket er aus dem Willen kein Gutes, wofern er
nicht
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