397. Der Himmel ist an sich so beschaffen, daß er voll von Freuden, ja sogar, daß er in sich betrachtet nichts anders, als Seligkeit und Freude ist, weil das Göttliche Gute, das von der gött- lichen Liebe des Herrn ausfliesset, den Himmel ins- gemein und insbesondere bey einem jeden allda ausmachet, und die göttliche Liebe bestehet in dem Wollen, daß alle und jede die innigste und voll- kommene Seligkeit und Glückseligkeit geniessen: daher kommt es, daß, ob man sage, der Himmel oder die himmlische Freude, solches einerley ist.
398. Die Freuden des Himmels sind unaus- sprechlich und auch unzählich, von den unzähligen aber kann derjenige welcher blos allein in der Lust des Leibes oder des Fleisches ist, nicht eine einzige wissen noch glauben, weil sein Jnneres, wie oben gemeldet worden, von dem Himmel zur Welt, und also rückwärts siehet; denn wer ganz und gar in der Lust des Leibes oder des Fleisches, oder welches einerley, in der Eigenliebe und in der Liebe zur Welt ist, der spühret weiter keine, als nur die Freude über die Ehre, über den Gewinn und über die leiblichen und sinnlichen Wollüste, so die innerliche Freuden des Himmels dergestalt aus- löschen und ersticken, daß man gar nicht glaubt, daß es welche giebt; man würde sich dahero sehr verwundern, wenn man nur sagte, daß nach Ent- fernung der Freuden über die Ehre und den Ge- winn, andre Freuden vorhanden wären, und man würde sich noch mehr wundern, wenn man sagte,
daß
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Vom Himmel.
397. Der Himmel iſt an ſich ſo beſchaffen, daß er voll von Freuden, ja ſogar, daß er in ſich betrachtet nichts anders, als Seligkeit und Freude iſt, weil das Goͤttliche Gute, das von der goͤtt- lichen Liebe des Herrn ausflieſſet, den Himmel ins- gemein und insbeſondere bey einem jeden allda ausmachet, und die goͤttliche Liebe beſtehet in dem Wollen, daß alle und jede die innigſte und voll- kommene Seligkeit und Gluͤckſeligkeit genieſſen: daher kommt es, daß, ob man ſage, der Himmel oder die himmliſche Freude, ſolches einerley iſt.
398. Die Freuden des Himmels ſind unaus- ſprechlich und auch unzaͤhlich, von den unzaͤhligen aber kann derjenige welcher blos allein in der Luſt des Leibes oder des Fleiſches iſt, nicht eine einzige wiſſen noch glauben, weil ſein Jnneres, wie oben gemeldet worden, von dem Himmel zur Welt, und alſo ruͤckwaͤrts ſiehet; denn wer ganz und gar in der Luſt des Leibes oder des Fleiſches, oder welches einerley, in der Eigenliebe und in der Liebe zur Welt iſt, der ſpuͤhret weiter keine, als nur die Freude uͤber die Ehre, uͤber den Gewinn und uͤber die leiblichen und ſinnlichen Wolluͤſte, ſo die innerliche Freuden des Himmels dergeſtalt aus- loͤſchen und erſticken, daß man gar nicht glaubt, daß es welche giebt; man wuͤrde ſich dahero ſehr verwundern, wenn man nur ſagte, daß nach Ent- fernung der Freuden uͤber die Ehre und den Ge- winn, andre Freuden vorhanden waͤren, und man wuͤrde ſich noch mehr wundern, wenn man ſagte,
daß
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Vom Himmel.
397. Der Himmel iſt an ſich ſo beſchaffen,
daß er voll von Freuden, ja ſogar, daß er in ſich
betrachtet nichts anders, als Seligkeit und Freude
iſt, weil das Goͤttliche Gute, das von der goͤtt-
lichen Liebe des Herrn ausflieſſet, den Himmel ins-
gemein und insbeſondere bey einem jeden allda
ausmachet, und die goͤttliche Liebe beſtehet in dem
Wollen, daß alle und jede die innigſte und voll-
kommene Seligkeit und Gluͤckſeligkeit genieſſen:
daher kommt es, daß, ob man ſage, der Himmel
oder die himmliſche Freude, ſolches einerley iſt.
398. Die Freuden des Himmels ſind unaus-
ſprechlich und auch unzaͤhlich, von den unzaͤhligen
aber kann derjenige welcher blos allein in der Luſt
des Leibes oder des Fleiſches iſt, nicht eine einzige
wiſſen noch glauben, weil ſein Jnneres, wie oben
gemeldet worden, von dem Himmel zur Welt,
und alſo ruͤckwaͤrts ſiehet; denn wer ganz und
gar in der Luſt des Leibes oder des Fleiſches, oder
welches einerley, in der Eigenliebe und in der Liebe
zur Welt iſt, der ſpuͤhret weiter keine, als nur
die Freude uͤber die Ehre, uͤber den Gewinn und
uͤber die leiblichen und ſinnlichen Wolluͤſte, ſo die
innerliche Freuden des Himmels dergeſtalt aus-
loͤſchen und erſticken, daß man gar nicht glaubt,
daß es welche giebt; man wuͤrde ſich dahero ſehr
verwundern, wenn man nur ſagte, daß nach Ent-
fernung der Freuden uͤber die Ehre und den Ge-
winn, andre Freuden vorhanden waͤren, und man
wuͤrde ſich noch mehr wundern, wenn man ſagte,
daß
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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/134>, abgerufen am 03.10.2024.
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