Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Vom Himmel.
geln in der Verbindung des Guten und Wah-
ren bestehet, und diese Verbindung die eheliche
Liebe ausmachet.

382. Die Ehen in den Himmeln sind von
den Ehen auf Erden darinnen unterschieden,
daß die Ehen auf Erden die Fortpflanzung des
Geschlechts zum voraus haben, aber nicht in
den Himmeln; statt dieser Fortpflanzung ist
in den Himmeln die Fortpflanzung des Guten
und Wahren; daß diese Fortpflanzung statt
derselben ist, ist die Ursache, weil ihre Ehe
das Eheband des Guten und Wahren ist, wie
ich oben gezeigt habe, und in dieser Ehe wird
das Gute und Wahre, und deren Verbindung
über alles geliebet, diese sind es dahero, die
von den Ehen in den Himmeln fortgepflanzt
werden: daher kommt es, daß in dem Wort
durch Geburten und Zeugungen geistliche Ge-
burten und Zeugungen mämlich des Guten
und Wahren, angedeutet werden, durch Mut-
ter
und Vater wird das mit dem Guten ver-
einigte Wahre, so da zeuget, durch Söhne
und Töchter das Wahre und Gute, so gezeu-
get werden, und durch Eidame und Schnü-
re
die Verbindungen des Wahren und Guten
angedeutet, *) und so weiter. Hieraus er-

hellet,
*) Anmerkung des Verfassers.
Durch Mutter wird die Kirche in Ansehung
des Wahren, und also auch das Wahre der

Vom Himmel.
geln in der Verbindung des Guten und Wah-
ren beſtehet, und dieſe Verbindung die eheliche
Liebe ausmachet.

382. Die Ehen in den Himmeln ſind von
den Ehen auf Erden darinnen unterſchieden,
daß die Ehen auf Erden die Fortpflanzung des
Geſchlechts zum voraus haben, aber nicht in
den Himmeln; ſtatt dieſer Fortpflanzung iſt
in den Himmeln die Fortpflanzung des Guten
und Wahren; daß dieſe Fortpflanzung ſtatt
derſelben iſt, iſt die Urſache, weil ihre Ehe
das Eheband des Guten und Wahren iſt, wie
ich oben gezeigt habe, und in dieſer Ehe wird
das Gute und Wahre, und deren Verbindung
uͤber alles geliebet, dieſe ſind es dahero, die
von den Ehen in den Himmeln fortgepflanzt
werden: daher kommt es, daß in dem Wort
durch Geburten und Zeugungen geiſtliche Ge-
burten und Zeugungen maͤmlich des Guten
und Wahren, angedeutet werden, durch Mut-
ter
und Vater wird das mit dem Guten ver-
einigte Wahre, ſo da zeuget, durch Soͤhne
und Toͤchter das Wahre und Gute, ſo gezeu-
get werden, und durch Eidame und Schnuͤ-
re
die Verbindungen des Wahren und Guten
angedeutet, *) und ſo weiter. Hieraus er-

hellet,
*) Anmerkung des Verfaſſers.
Durch Mutter wird die Kirche in Anſehung
des Wahren, und alſo auch das Wahre der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0117" n="118"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
geln in der Verbindung des Guten und Wah-<lb/>
ren be&#x017F;tehet, und die&#x017F;e Verbindung die eheliche<lb/>
Liebe ausmachet.</p><lb/>
          <p>382. Die Ehen in den Himmeln &#x017F;ind von<lb/>
den Ehen auf Erden darinnen unter&#x017F;chieden,<lb/>
daß die Ehen auf Erden die Fortpflanzung des<lb/>
Ge&#x017F;chlechts zum voraus haben, aber nicht in<lb/>
den Himmeln; &#x017F;tatt die&#x017F;er Fortpflanzung i&#x017F;t<lb/>
in den Himmeln die Fortpflanzung des Guten<lb/>
und Wahren; daß die&#x017F;e Fortpflanzung &#x017F;tatt<lb/>
der&#x017F;elben i&#x017F;t, i&#x017F;t die Ur&#x017F;ache, weil ihre Ehe<lb/>
das Eheband des Guten und Wahren i&#x017F;t, wie<lb/>
ich oben gezeigt habe, und in die&#x017F;er Ehe wird<lb/>
das Gute und Wahre, und deren Verbindung<lb/>
u&#x0364;ber alles geliebet, die&#x017F;e &#x017F;ind es dahero, die<lb/>
von den Ehen in den Himmeln fortgepflanzt<lb/>
werden: daher kommt es, daß in dem <hi rendition="#fr">Wort</hi><lb/>
durch Geburten und Zeugungen gei&#x017F;tliche Ge-<lb/>
burten und Zeugungen ma&#x0364;mlich des Guten<lb/>
und Wahren, angedeutet werden, durch <hi rendition="#fr">Mut-<lb/>
ter</hi> und <hi rendition="#fr">Vater</hi> wird das mit dem Guten ver-<lb/>
einigte Wahre, &#x017F;o da zeuget, durch <hi rendition="#fr">So&#x0364;hne</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">To&#x0364;chter</hi> das Wahre und Gute, &#x017F;o gezeu-<lb/>
get werden, und durch <hi rendition="#fr">Eidame</hi> und <hi rendition="#fr">Schnu&#x0364;-<lb/>
re</hi> die Verbindungen des Wahren und Guten<lb/>
angedeutet, <note xml:id="f20" next="#f21" place="foot" n="*)"><hi rendition="#c"><hi rendition="#fr">Anmerkung des Verfa&#x017F;&#x017F;ers.</hi></hi><lb/>
Durch <hi rendition="#fr">Mutter</hi> wird die Kirche in An&#x017F;ehung<lb/>
des Wahren, und al&#x017F;o auch das Wahre der</note> und &#x017F;o weiter. Hieraus er-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hellet,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[118/0117] Vom Himmel. geln in der Verbindung des Guten und Wah- ren beſtehet, und dieſe Verbindung die eheliche Liebe ausmachet. 382. Die Ehen in den Himmeln ſind von den Ehen auf Erden darinnen unterſchieden, daß die Ehen auf Erden die Fortpflanzung des Geſchlechts zum voraus haben, aber nicht in den Himmeln; ſtatt dieſer Fortpflanzung iſt in den Himmeln die Fortpflanzung des Guten und Wahren; daß dieſe Fortpflanzung ſtatt derſelben iſt, iſt die Urſache, weil ihre Ehe das Eheband des Guten und Wahren iſt, wie ich oben gezeigt habe, und in dieſer Ehe wird das Gute und Wahre, und deren Verbindung uͤber alles geliebet, dieſe ſind es dahero, die von den Ehen in den Himmeln fortgepflanzt werden: daher kommt es, daß in dem Wort durch Geburten und Zeugungen geiſtliche Ge- burten und Zeugungen maͤmlich des Guten und Wahren, angedeutet werden, durch Mut- ter und Vater wird das mit dem Guten ver- einigte Wahre, ſo da zeuget, durch Soͤhne und Toͤchter das Wahre und Gute, ſo gezeu- get werden, und durch Eidame und Schnuͤ- re die Verbindungen des Wahren und Guten angedeutet, *) und ſo weiter. Hieraus er- hellet, *) Anmerkung des Verfaſſers. Durch Mutter wird die Kirche in Anſehung des Wahren, und alſo auch das Wahre der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/117
Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/117>, abgerufen am 26.11.2024.