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Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776.

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Vom Himmel.
zweyen vereinigt, sogar, daß sie nicht zwey,
sondern ein Einziges seyn; er sagte, im Him-
mel wären zwey Ehegatten diese Liebe, weil
ein jeder sein Gutes und sein Wahres ist, so
wohl dem Gemüthe, als auch dem Leibe nach,
denn der Leib ist die Abbildung des Gemüthes,
weil er darnach gebildet ist; hieraus brachte er
mit bey, daß das Göttliche in zweyen, die in
der wahren ehelichen Liebe sind, abgebildet sey;
und weil das Göttliche darinnen abgebildet sey,
so wäre auch der Himmel, weil der gesammte
Himmel das vom Herrn ausfliessende Göttli-
che Gute und Göttliche Wahre ist, darinnen
abgebildet, und daher komme es, daß dieser
Liebe alle Dinge des Himmels, ja, so viele
Seligkeiten und Ergötzungen eingeschrieben
seyn, daß sie nicht zu zählen wären; er druck-
te die Anzahl durch ein Wort aus, das Mil-
lion Millionen enthielte: er wunderte sich, daß
ein Mensch der Kirche davon nichts wisse, da
doch die Kirche der Himmel des Herrn auf
Erden, und der Himmel das Eheband des
Guten und Wahren sey: er sagte, er erstaune,
wenn er bedächte, daß innerhalb der Kirche
mehr, als ausserhalb derselben, Ehebrüche be-
gangen, und auch bekräftigt würden, deren
Lust im geistlichen Sinn und daher in der geist-
lichen Welt doch an sich selbst nichts anders sey,
als die Lust der mit dem Bösen verknüpften
falschen Liebe, welche Lust eine höllische Lust
ist, weil sie dem Vergnügen des Himmels, so

das

Vom Himmel.
zweyen vereinigt, ſogar, daß ſie nicht zwey,
ſondern ein Einziges ſeyn; er ſagte, im Him-
mel waͤren zwey Ehegatten dieſe Liebe, weil
ein jeder ſein Gutes und ſein Wahres iſt, ſo
wohl dem Gemuͤthe, als auch dem Leibe nach,
denn der Leib iſt die Abbildung des Gemuͤthes,
weil er darnach gebildet iſt; hieraus brachte er
mit bey, daß das Goͤttliche in zweyen, die in
der wahren ehelichen Liebe ſind, abgebildet ſey;
und weil das Goͤttliche darinnen abgebildet ſey,
ſo waͤre auch der Himmel, weil der geſammte
Himmel das vom Herrn ausflieſſende Goͤttli-
che Gute und Goͤttliche Wahre iſt, darinnen
abgebildet, und daher komme es, daß dieſer
Liebe alle Dinge des Himmels, ja, ſo viele
Seligkeiten und Ergoͤtzungen eingeſchrieben
ſeyn, daß ſie nicht zu zaͤhlen waͤren; er druck-
te die Anzahl durch ein Wort aus, das Mil-
lion Millionen enthielte: er wunderte ſich, daß
ein Menſch der Kirche davon nichts wiſſe, da
doch die Kirche der Himmel des Herrn auf
Erden, und der Himmel das Eheband des
Guten und Wahren ſey: er ſagte, er erſtaune,
wenn er bedaͤchte, daß innerhalb der Kirche
mehr, als auſſerhalb derſelben, Ehebruͤche be-
gangen, und auch bekraͤftigt wuͤrden, deren
Luſt im geiſtlichen Sinn und daher in der geiſt-
lichen Welt doch an ſich ſelbſt nichts anders ſey,
als die Luſt der mit dem Boͤſen verknuͤpften
falſchen Liebe, welche Luſt eine hoͤlliſche Luſt
iſt, weil ſie dem Vergnuͤgen des Himmels, ſo

das
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[108/0107] Vom Himmel. zweyen vereinigt, ſogar, daß ſie nicht zwey, ſondern ein Einziges ſeyn; er ſagte, im Him- mel waͤren zwey Ehegatten dieſe Liebe, weil ein jeder ſein Gutes und ſein Wahres iſt, ſo wohl dem Gemuͤthe, als auch dem Leibe nach, denn der Leib iſt die Abbildung des Gemuͤthes, weil er darnach gebildet iſt; hieraus brachte er mit bey, daß das Goͤttliche in zweyen, die in der wahren ehelichen Liebe ſind, abgebildet ſey; und weil das Goͤttliche darinnen abgebildet ſey, ſo waͤre auch der Himmel, weil der geſammte Himmel das vom Herrn ausflieſſende Goͤttli- che Gute und Goͤttliche Wahre iſt, darinnen abgebildet, und daher komme es, daß dieſer Liebe alle Dinge des Himmels, ja, ſo viele Seligkeiten und Ergoͤtzungen eingeſchrieben ſeyn, daß ſie nicht zu zaͤhlen waͤren; er druck- te die Anzahl durch ein Wort aus, das Mil- lion Millionen enthielte: er wunderte ſich, daß ein Menſch der Kirche davon nichts wiſſe, da doch die Kirche der Himmel des Herrn auf Erden, und der Himmel das Eheband des Guten und Wahren ſey: er ſagte, er erſtaune, wenn er bedaͤchte, daß innerhalb der Kirche mehr, als auſſerhalb derſelben, Ehebruͤche be- gangen, und auch bekraͤftigt wuͤrden, deren Luſt im geiſtlichen Sinn und daher in der geiſt- lichen Welt doch an ſich ſelbſt nichts anders ſey, als die Luſt der mit dem Boͤſen verknuͤpften falſchen Liebe, welche Luſt eine hoͤlliſche Luſt iſt, weil ſie dem Vergnuͤgen des Himmels, ſo das

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Zitationshilfe: Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 108. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/107>, abgerufen am 13.10.2024.