und zugleich das Eheband des Guten und Wah- ren beschrieben; und dadurch, daß der Mensch nicht scheiden soll, was Gott zusammen gesügt hat, wird verstanden, daß das Gute nicht soll- te vom Wahren getrennet werden.
373. Hieraus kann man nun sehen, wo- her die wahre eheliche Liebe komme, daß sie nämlich in den Gemüthern derer, die im Ehe- bande sind, zuerst gebildet werde; und daß sie von daher in den Leib übergehe und überfliesse, und allda wie Liebe empfunden und gefühlet werde; denn was in dem Leibe gefühlt und empfunden wird, das hat seinen Ursprung aus dem Geistlichen des Menschen, weil es aus dem Verstand und Willen kommt; Verstand und Wille machen den geistlichen Menschen aus: was von dem Geistlichen Menschen in den Leib übergeht, das kommt allda unter ei- ner andern Gestalt zum Vorschein, dennoch aber ist es ähnlich und einstimmig, alswie Seele und Leib, und wie die Ursache und Wür- kung ist, wie man aus dem, was in den zwey Artikeln von den Uebereinstimmungen gesagt und gezeigt worden, offenbar sehen kann.
374. Jch hörte einen Engel die wahre eheliche Liebe und ihre himmlische Ergötzungen folgender Gestalt beschreiben; sie sey das Gött- liche des Herrn in den Himmeln, so das Gött- liche Gute und das Göttliche Wahre ist, in
zweyen
Vom Himmel.
und zugleich das Eheband des Guten und Wah- ren beſchrieben; und dadurch, daß der Menſch nicht ſcheiden ſoll, was Gott zuſammen geſuͤgt hat, wird verſtanden, daß das Gute nicht ſoll- te vom Wahren getrennet werden.
373. Hieraus kann man nun ſehen, wo- her die wahre eheliche Liebe komme, daß ſie naͤmlich in den Gemuͤthern derer, die im Ehe- bande ſind, zuerſt gebildet werde; und daß ſie von daher in den Leib uͤbergehe und uͤberflieſſe, und allda wie Liebe empfunden und gefuͤhlet werde; denn was in dem Leibe gefuͤhlt und empfunden wird, das hat ſeinen Urſprung aus dem Geiſtlichen des Menſchen, weil es aus dem Verſtand und Willen kommt; Verſtand und Wille machen den geiſtlichen Menſchen aus: was von dem Geiſtlichen Menſchen in den Leib uͤbergeht, das kommt allda unter ei- ner andern Geſtalt zum Vorſchein, dennoch aber iſt es aͤhnlich und einſtimmig, alswie Seele und Leib, und wie die Urſache und Wuͤr- kung iſt, wie man aus dem, was in den zwey Artikeln von den Uebereinſtimmungen geſagt und gezeigt worden, offenbar ſehen kann.
374. Jch hoͤrte einen Engel die wahre eheliche Liebe und ihre himmliſche Ergoͤtzungen folgender Geſtalt beſchreiben; ſie ſey das Goͤtt- liche des Herrn in den Himmeln, ſo das Goͤtt- liche Gute und das Goͤttliche Wahre iſt, in
zweyen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0106"n="107"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Vom Himmel.</hi></fw><lb/>
und zugleich das Eheband des Guten und Wah-<lb/>
ren beſchrieben; und dadurch, daß der Menſch<lb/>
nicht ſcheiden ſoll, was Gott zuſammen geſuͤgt<lb/>
hat, wird verſtanden, daß das Gute nicht ſoll-<lb/>
te vom Wahren getrennet werden.</p><lb/><p>373. Hieraus kann man nun ſehen, wo-<lb/>
her die wahre eheliche Liebe komme, daß ſie<lb/>
naͤmlich in den Gemuͤthern derer, die im Ehe-<lb/>
bande ſind, zuerſt gebildet werde; und daß ſie<lb/>
von daher in den Leib uͤbergehe und uͤberflieſſe,<lb/>
und allda wie Liebe empfunden und gefuͤhlet<lb/>
werde; denn was in dem Leibe gefuͤhlt und<lb/>
empfunden wird, das hat ſeinen Urſprung aus<lb/>
dem Geiſtlichen des Menſchen, weil es aus<lb/>
dem Verſtand und Willen kommt; Verſtand<lb/>
und Wille machen den geiſtlichen Menſchen<lb/>
aus: was von dem Geiſtlichen Menſchen in<lb/>
den Leib uͤbergeht, das kommt allda unter ei-<lb/>
ner andern Geſtalt zum Vorſchein, dennoch<lb/>
aber iſt es aͤhnlich und einſtimmig, alswie<lb/>
Seele und Leib, und wie die Urſache und Wuͤr-<lb/>
kung iſt, wie man aus dem, was in den zwey<lb/>
Artikeln von den Uebereinſtimmungen geſagt<lb/>
und gezeigt worden, offenbar ſehen kann.</p><lb/><p>374. Jch hoͤrte einen Engel die wahre<lb/>
eheliche Liebe und ihre himmliſche Ergoͤtzungen<lb/>
folgender Geſtalt beſchreiben; ſie ſey das Goͤtt-<lb/>
liche des Herrn in den Himmeln, ſo das Goͤtt-<lb/>
liche Gute und das Goͤttliche Wahre iſt, in<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zweyen</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[107/0106]
Vom Himmel.
und zugleich das Eheband des Guten und Wah-
ren beſchrieben; und dadurch, daß der Menſch
nicht ſcheiden ſoll, was Gott zuſammen geſuͤgt
hat, wird verſtanden, daß das Gute nicht ſoll-
te vom Wahren getrennet werden.
373. Hieraus kann man nun ſehen, wo-
her die wahre eheliche Liebe komme, daß ſie
naͤmlich in den Gemuͤthern derer, die im Ehe-
bande ſind, zuerſt gebildet werde; und daß ſie
von daher in den Leib uͤbergehe und uͤberflieſſe,
und allda wie Liebe empfunden und gefuͤhlet
werde; denn was in dem Leibe gefuͤhlt und
empfunden wird, das hat ſeinen Urſprung aus
dem Geiſtlichen des Menſchen, weil es aus
dem Verſtand und Willen kommt; Verſtand
und Wille machen den geiſtlichen Menſchen
aus: was von dem Geiſtlichen Menſchen in
den Leib uͤbergeht, das kommt allda unter ei-
ner andern Geſtalt zum Vorſchein, dennoch
aber iſt es aͤhnlich und einſtimmig, alswie
Seele und Leib, und wie die Urſache und Wuͤr-
kung iſt, wie man aus dem, was in den zwey
Artikeln von den Uebereinſtimmungen geſagt
und gezeigt worden, offenbar ſehen kann.
374. Jch hoͤrte einen Engel die wahre
eheliche Liebe und ihre himmliſche Ergoͤtzungen
folgender Geſtalt beſchreiben; ſie ſey das Goͤtt-
liche des Herrn in den Himmeln, ſo das Goͤtt-
liche Gute und das Goͤttliche Wahre iſt, in
zweyen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 2. Frankfurt (Main), 1776, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/swedenborg_schriften02_1776/106>, abgerufen am 10.10.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.