Swedenborg, Emanuel: Auserlesene Schriften. Bd. 1. Frankfurt (Main), 1776.Vom Himmel. Aufnahme des Göttlichen Guten und GöttlichenWahren aufgethan: diejenigen, welche vom Gött- lichen Wahren überschüttet werden, und solches gleich sobald ins Leben, folglich in den Willen und daraus in die Thätigkeit eingehen lassen, sind in dem innersten oder dritten Himmel, und zwar daselbst nach Beschaffenheit der Aufnahme des Guten aus der Zuneigung zum Wahren; die es aber nicht gleichsobald in den Willen ein- lassen, sondern nur ins Gedächtniß und daraus in den Verstand, und aus diesem es wollen und thun, die sind im mittlern oder andern Himmel: diejenigen hingegen, welche moralisch oder sittlich leben, und das Göttliche glauben, und sich nicht so gar sehr um den Unterricht be- kümmern, sind im letzten oder ersten Him- mel. Hieraus kann nun erhellen, daß die Zu- stände und Beschaffenheiten des Jnwendigen den Himmel machen, und daß der Himmel in ei- nem jeden ist, aber nicht außer ihm; die- ses lehret auch der Herr, wenn Er spricht, "Das Reich Gottes kommt nicht mit äußerlichen Gebehrden, man wird auch nicht sagen, siehe hie oder da ist es, denn sehet das Reich Gottes ist inwendig in euch," Luc. 17, 20. 21. 34. Jede Vollkommenheit wächset auch ge- aber
Vom Himmel. Aufnahme des Goͤttlichen Guten und GoͤttlichenWahren aufgethan: diejenigen, welche vom Goͤtt- lichen Wahren uͤberſchuͤttet werden, und ſolches gleich ſobald ins Leben, folglich in den Willen und daraus in die Thaͤtigkeit eingehen laſſen, ſind in dem innerſten oder dritten Himmel, und zwar daſelbſt nach Beſchaffenheit der Aufnahme des Guten aus der Zuneigung zum Wahren; die es aber nicht gleichſobald in den Willen ein- laſſen, ſondern nur ins Gedaͤchtniß und daraus in den Verſtand, und aus dieſem es wollen und thun, die ſind im mittlern oder andern Himmel: diejenigen hingegen, welche moraliſch oder ſittlich leben, und das Goͤttliche glauben, und ſich nicht ſo gar ſehr um den Unterricht be- kuͤmmern, ſind im letzten oder erſten Him- mel. Hieraus kann nun erhellen, daß die Zu- ſtaͤnde und Beſchaffenheiten des Jnwendigen den Himmel machen, und daß der Himmel in ei- nem jeden iſt, aber nicht außer ihm; die- ſes lehret auch der Herr, wenn Er ſpricht, “Das Reich Gottes kommt nicht mit aͤußerlichen Gebehrden, man wird auch nicht ſagen, ſiehe hie oder da iſt es, denn ſehet das Reich Gottes iſt inwendig in euch,„ Luc. 17, 20. 21. 34. Jede Vollkommenheit waͤchſet auch ge- aber
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Vom Himmel.
Aufnahme des Goͤttlichen Guten und Goͤttlichen
Wahren aufgethan: diejenigen, welche vom Goͤtt-
lichen Wahren uͤberſchuͤttet werden, und ſolches
gleich ſobald ins Leben, folglich in den Willen
und daraus in die Thaͤtigkeit eingehen laſſen, ſind
in dem innerſten oder dritten Himmel, und
zwar daſelbſt nach Beſchaffenheit der Aufnahme
des Guten aus der Zuneigung zum Wahren;
die es aber nicht gleichſobald in den Willen ein-
laſſen, ſondern nur ins Gedaͤchtniß und daraus
in den Verſtand, und aus dieſem es wollen und
thun, die ſind im mittlern oder andern
Himmel: diejenigen hingegen, welche moraliſch
oder ſittlich leben, und das Goͤttliche glauben,
und ſich nicht ſo gar ſehr um den Unterricht be-
kuͤmmern, ſind im letzten oder erſten Him-
mel. Hieraus kann nun erhellen, daß die Zu-
ſtaͤnde und Beſchaffenheiten des Jnwendigen den
Himmel machen, und daß der Himmel in ei-
nem jeden iſt, aber nicht außer ihm; die-
ſes lehret auch der Herr, wenn Er ſpricht,
“Das Reich Gottes kommt nicht mit
aͤußerlichen Gebehrden, man wird auch
nicht ſagen, ſiehe hie oder da iſt es, denn
ſehet das Reich Gottes iſt inwendig in
euch,„ Luc. 17, 20. 21.
34. Jede Vollkommenheit waͤchſet auch ge-
gen das Jnwendige zu, und nimmt ab gegen
das Aeuſſere zu, weil das Jnnere dem Goͤttli-
chen naͤher und in ſich reiner iſt, daß Aeußere
aber
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